Westfalia Vinnum fordert nach der Massenschlägerei ein Verfahren vor dem Verband. © Sebastian Reith

Massenschlägerei

Nach Massenschlägerei: Westfalia Vinnum greift den Kreis an und fordert Herta-Ausschluss

Westfalia Vinnum hat sich in einem Schreiben an den Kreis gewandt und will den Fall vor das Verbandssportgericht heben, um den SV Herta Recklinghausen vom Spielbetrieb auszuschließen.

Vinnum

, 12.11.2019 / Lesedauer: 3 min

Westfalia Vinnum hat in einer Stellungnahme den Fußballkreis Recklinghausen um Kreisvorstand Hans-Otto Matthey scharf attackiert. Dem Vorstand des SV Herta Recklinghausen wirft der Verein wörtlich eine „Unterstützungshandlung“ nach der Massenschlägerei am 15. September in Vinnum mit acht Verletzten vor. Jetzt will Westfalia Vinnum vor das Verbandssportgericht ziehen, um den Ausschluss des Vereins zu erwirken.

Der Fußball-Kreisligist Westfalia Vinnum hat in einem Schreiben an den Fußballkreis Recklinghausen beantragt, das Sportstrafverfahren auf Verbandsebene abzugeben. Üblich ist eigentlich eine Bearbeitung durch das Kreissportgericht. Das Ziel von Westfalia Vinnum: der Ausschluss des SV Herta Recklinghausen.

Westfalia Vinnum beantragt, das Verfahren abzugeben

In der zweiseitigen Stellungnahme, die Kunibert Gerij am 30. Oktober unterschrieb und später an den Kreis sendete, heißt es: „Gemäß § 25 Abs. 2 der Rechts- und Verfahrensordnung kann ein solcher Ausschluss jedoch nur durch das Verbandssportgericht ausgesprochen werden, so dass wir ausdrücklich beantragen, das Verfahren an das zuständige Verbandssportgericht abzugeben.“ Das Schreiben liegt der Redaktion ungekürzt vor.

Damit reagiert Westfalia Vinnum darauf, dass Herta Recklinghausen nicht ausreichend um Aufklärung des Falls bemüht sei: „Wir hatten auch bereits mehrfach darauf hingewiesen, dass das Verhalten der ersten Senioren-Mannschaft der SV Herta von der Vereinsführung unterstützt wurde und wird. Bis heute wurden keine Täter benannt, insbesondere keine Zuschauer, die aber den Verantwortlichen der Herta bestens bekannt sein müssen“, heißt es in der Stellungnahme.

SV Herta deaktivierte Facebook-Seite und löschte Bilder

Und weiter: „Zudem, auch dies hatten wir dargestellt, wurden von der Vorstandsseite des Vereins unmittelbar nach den Vorfällen in Vinnum Maßnahmen ergriffen, um die Identifizierung der Täter zu erschweren, wie das Abschalten der Facebook-Seite des Vereins und Löschen von Bildern im DFB-Net.

Der Verein hat sich hier eindeutig positioniert und klargemacht, dass er das Verhalten seiner Spieler der ersten Senioren-Mannschaft und seiner Zuschauer unterstützt“, schreibt Kunibert Gerij in einer Stellungnahme. Ein dauernder Ausschluss des Vereins könnte „nur die Konsequenz des Verhaltens der Vereinsführung des SV Herta Recklinghausen sein.“

Präsident Ahmed Omayrat und Ali Mahmoud, Kapitän der nicht beteiligten zweiten Mannschaft, hatten mehrfach bekräftigt, an der Aufklärung mitzuwirken.

Vinnum sieht eine Unterstützungshandlung für Straftäter

Der Fall habe aus Vinnumer Sicht eine besondere Bedeutung: „Diese besondere Bedeutung ergibt sich insbesondere aus den schweren Straftaten, die begangen wurden und die daraus folgenden Verletzungen gleich von 8 Personen.“ Das beschriebene Verhalten der Verantwortlichen der SV Herta Recklinghausen könnte „nur als Unterstützungshandlung für die Straftäter gesehen werden.“

Überrascht zeigte sich Westfalia Vinnum über die Entscheidung des Fußballkreises, „die gegen den SV Herta angeordneten Maßnahmen kurzfristig aufzuheben.“ Der Fußballkreis hatte die Sanktion, alle Mannschaften des Skandal-Klubs mit teureren Schiedsrichtergespannen zu besetzen, nach wenigen Wochen wieder aufgehoben.

„Die Argumentation, dass durch die Abmeldung der ersten Senioren-Mannschaft des Vereins kein Gefahrenpotential mehr bestehen, würde ist sicherlich falsch, da die schweren Straftaten, welche beim Heimspiel des Westfalia Vinnum e.V. begangen wurden, nicht nur von Spielern der ersten Mannschaft, sondern auch von Zuschauern ausgingen. Deren Verhalten betrifft den ganzen Verein und nicht nur einen Teil der Mannschaft“, heißt es in der Stellungnahme.

Herta haftet für alle Mannschaften

Kreischef Matthey hatte erklärt, dass der Verein aus mehreren isolierten Teams bestehe, die unabhängig voneinander sind. Westfalia Vinnum schrieb: Das „verstört im Hinblick darauf, dass alle diese Mannschaften unter dem Dach eines Vereins am Spielbetrieb teilnehmen und doch wohl dann auch der Verein für seine Mannschaften haftet.“

Dass Westfalia Vinnum nun auch öffentlich so offensiv vorgeht, ist neu. Der Grund, warum die Vinnumer erstmals auch den Kreis kritisiert, dürfte darin liegen, dass der Verein den Druck hochhalten will und weiter Konsequenzen fordert.

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