Klumpenbildung in Olfen: Steverstadt ist kein Einzelfall - mehrere tausend Euro Kosten?

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Klumpenbildung in Olfen: Steverstadt ist kein Einzelfall - mehrere tausend Euro Kosten?

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Die Olfener Klumpen könnten teuer werden: Bei der Frage nach den Kosten lohnt sich ein Blick in die Nachbarschaft. Die wird den Olfenern gar nicht gefallen.

Olfen

, 19.08.2020, 10:00 Uhr / Lesedauer: 2 min

Die Verklumpungen des Gummi-Granulats am Olfener Sportplatz waren am Sonntag bei der 0:3-Niederlage gegen den TuS Haltern überall sichtbar. Obwohl die Stadt Olfen schon einmal den Kunstrasenplatz abgegangen ist, um die Kumpen, die hitzebedingt entstehen, aufzulesen, waren neue Klumpen unübersehbar. Ein zusätzlicher Arbeitseinsatz der ersten Mannschaft vor dem Spiel war nötig, um den Platz bespielbar zu machen - das soll kein Dauerzustand sein.

Alleine stehen der SuS Olfen und die Stadtverwaltung als Eigentümer der Anlage damit nicht in der Sportlandschaft. Aus diversen anderen Städten gibt es ähnliche Berichte, die immer wieder auf dieselbe Ursache führen: Bei Hitze beginnt das einige Jahre alte Gummi-Granulat, mit dem die Kunstrasenplätze verfüllt sind, zu verkleben.

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Kommt es dann noch zu mechanischer Einwirkung durch Spieler, die mit Stollen oder Noppen über das Geläuf laufen, entstehen ganz schnell mehrere Zentimeter große Klumpen. Wie geht es nun weiter?

Verklumpungen treten auf vielen Sportanlagen auf

Ein Blick nach Lünen: Hier hat es in den vergangenen Jahren Verklumpungen beim Lüner SV und bei Westfalia Wethmar gegeben. Im Sommer 2019 sind in Wethmar bei der Platzpflege so viele Klumpen aufgesammelt worden, dass sie einen Sack zur Hälfte füllten. Beim Lüner SV ist die Klumpenbildung noch extremer und hätte schon 2018 begonnen.

Die Klumpen liegen überall auf dem Platz herum.

Die Klumpen liegen überall auf dem Platz herum. © Sebastian Reith

Nach Informationen der Redaktion hatten die Vereine der Stadt Lünen auf eine deutlich erhöhte Verletzungsgefahr hingewiesen. „Eine erhöhte Gefahr kann tatsächlich nicht ausgeschlossen werden, da das Granulat unter den Schuhen klebt und dadurch die Fußstellung und das Laufverhalten ändert“, hieß es dazu damals von der Pressestelle der Stadt. Insbesondere bei schnellen Richtungsänderungen, bei Sprüngen oder beim Abbremsen hoher Geschwindigkeiten könne es problematisch werden“, so die Stadt Lünen.

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Es bestand Handlungsbedarf. Doch auch in Castrop-Rauxel, Hilden, Wuppertal, Wetter, Meinerzhagen oder Meschede sind ähnliche Probleme aufgetreten und inzwischen behoben. In vielen Städten wurde das Granulat durch Sand ersetzt, lediglich in Hilden spielt man auf drei von vier betroffenen Plätzen inzwischen auf einer Kork-Füllung.

Stadt Lünen verfüllte die Kunstrasenplätze wieder mit Sand

Auch in Lünen hat man reagiert. Der Ausschuss für Bildung und Sport hatte das Thema in seiner zweiten Sitzung des Jahres am 3. Juni behandelt - mit ähnlicher Lösung: Das Granulat wird abgetragen und Sand eingebracht. Warum Sand? Gummi-Granulat wird nicht ganz unkritisch gesehen: Zum einen wird es immer wieder mit krebserregenden Stoffen in Verbindung gebracht, zum anderen verschmutzt es die Umwelt durch Mikroplastik-Fragmente.

Sand ist also wieder das Einstreumittel der Wahl. Ganz günstig wird die Sanierung nicht. Wie die Stadt Lünen im März mitteilte, belaufen sich die Kosten für die Besandung und die Arbeitsstunden wohl auf etwa 15.000 Euro pro Platz. Die Entsorgung sei das eigentliche Problem. Die Kosten dafür wurden auf weitere mindestens 10.000 Euro pro Platz beziffert, eine genaue Zahl ist hier aber noch nicht bekannt.

Die Stadt Olfen jedenfalls will einen Termin mit einer Fachfirma ausmachen. Danach weiß man wohl auch bei der Heimspielstätte des SuS mehr. Eine Gewährleistung gibt es nach den Jahren allerdings nicht.

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