Als sich Davaria Davensberg und der SV Südkirchen bei der ersten Ansetzung des Kreisliga-Krachers gegenüberstanden, weihnachtete es noch sehr. Doch das Spiel vom 4. Dezember 2022 musste abgebrochen werden. Der Grund dafür: Dunkelheit. Auf der Davensberger Anlage gibt es nämlich kein Flutlicht. Seitdem ist einige Zeit vergangen und eine Neuansetzung ließ lange auf sich warten.
Am 30. März, also mehr als drei Monate später, war es dann so weit. Doch wer denkt, dass dieses Spiel seinen regelkonformen Lauf nimmt, der irrt. In der 24. Spielminute beim Stand von 1:0 für die Hausherren sah ein Spieler der Davensberger vermeintlich zum zweiten Mal den gelben Karton. So weit nichts Spektakuläres. Platzverweise sind im Fußball nichts Unübliches. Umso merkwürdiger nur, wenn der Spieler weiter auf dem Platz bleiben darf.
SV-Südkirchen-Coach Deniz Sahin war verhindert und wurde durch seinen Co-Trainer Henner Meyer vertreten, der ihn aber trotzdem über das Spiel informierte. Sahin selbst fällt es schwer, von außen auf das Geschehen zu betrachten: „Wenn du selbst nicht dabei warst, dann ist das schwierig, etwas dazu zu sagen.“ Sahin selbst ärgert sich aber auch über etwas anderes: „Es ist sehr ärgerlich, dass wir dieses direkte Duell mit 0:4 verlieren. Henner Meyer meinte, es wäre im Ergebnis etwas zu hoch, auch wir hatten unsere Möglichkeiten, Tore zu erzielen.“
Dritte Ansetzung möglich
Nach dem Abbruch wegen Dunkelheit im Dezember könnte ein Nachspiel drohen. Das Sportgericht könnte urteilen, dass die Partie ein weiteres Mal wiederholt werden muss - aufgrund der vermeintlichen Fehlentscheidung des Schiedsrichters. Sahin selbst sagt dazu Folgendes: „Wir wollen das in aller Ruhe mit dem Vorstand und dem Trainerteam klären. Ich selbst kenne mich da in der Regelkunde nicht gut genug aus, um zu sagen, ob das ein Grund ist, dass das Spiel ein drittes Mal ausgetragen wird. Ob es dazu kommt, wird sich zeigen.“
Zu dem Zeitpunkt der zweiten Verwarnung stand es 1:0 für Davensberg. Der Platzverweis hätte das Spiel ändern können. Das weiß auch Sahin: „Das ist gut möglich, mit einem Mann weniger kann das ganze Spiel eine andere Richtung bekommen.“
Auch Norbert Krevert, Staffelleiter der Kreisliga B3, ist bereits mit dem Fall vertraut. „Ich wurde vom Schiedsrichter darüber in Kenntnis gesetzt. Ich habe den Fall heute verantwortungsbewusst an das dafür zuständige Sportgericht geschickt, mit Bitte um schnelle Bearbeitung.“ Krevert fährt fort: „Offenbar lag ein unglückliches Verhalten des Schiedsrichters beim Stand von 1:0 vor, sodass ein Spieler zwei Mal dieselbe Karte gesehen hat, ohne des Feldes verwiesen worden zu sein.“ Auf die Frage, ob eine erneute Wiederholung im Rahmen des Möglichen ist, musste der Staffelleiter allerdings schweigen, aufgrund des noch schwebenden Verfahrens. Dennoch schließt er eine Wiederholung nicht aus.
Keine übereilte Entscheidung
Eine schnelle Entscheidung auf „Teufel komm raus“ will der SV Südkirchen aber nicht forcieren. Die Südkirchener konzentrieren sich gerade nur auf die kommende Partie: „Unser Fokus liegt auf Sonntag und Wacker Mecklenbeck II, da gilt es wieder zu gewinnen, egal was war.“
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