Es gibt nicht viele Spiele mit Beteiligung des SC Capelle, die einen ähnlichen Nachhall haben, wie die Partie in der Fußball-Kreisliga B gegen Borussia Münster III am vorvergangenen Sonntag (20. August). SCC-Coach Tobias Temmann hatte von einem sehr fairen Spiel gesprochen, dennoch gab es vier Feldverweise: zwei für beide Mannschaften, darunter je beide Trainer. Die Capeller waren damit aber nicht einverstanden, gingen gegen die Sperren vor und haben damit Erfolg.
„Wir haben uns nach dem Spiel Gedanken gemacht und gesagt, dass wir das nicht so stehen lassen können“, berichtet Kurt Gumprich, Sportlicher Leiter an der Gorfeldstraße. „In Absprache mit dem Verein haben wir dann Stellungnahmen verfasst.“
Neben Temmann hatte auch Christoph Apel einen Platzverweis wegen Nachtretens kassiert. Der 39-Jährige sah die Situation jedoch anders und erkundigte sich im Spiel beim Schiedsrichter, warum er vom Platz gestellt wurde. Dieser habe geantwortet, dass er das selbst wisse, hatte Apel erst kürzlich dieser Redaktion erzählt. „Für uns war das unerklärlich“, sagt nun Gumprich, der eben auch deswegen schriftlich Stellung bezog.
Gegen Wacker Mecklenbeck dabei
„Es war kein grobes Foulspiel“, so die Sicht von Gumprich, der selbst vor Ort war „Wir haben deswegen plädiert, dass es einen Freispruch oder ein Spiel Sperre gibt.“ Dem folgte das Sportgericht nicht ganz, aber immerhin halbierte die Kammer die Vier-Spiele-Sperre für den Capeller Verteidiger. „Damit können wir leben“, sagte Gumprich weiter. „Uns ist wichtig, dass wir als Verein nicht als Klopper-Truppe dastehen.“
Auch die Sperrstrafe für Temmann wurde reduziert. Der Coach war im Spiel gegen Münster auf das Feld gelaufen, um einen eigenen Spieler vor einem tätlichen Angriff zu schützen. Dafür hätte er eigentlich zweimal zuschauen sollen, das Gericht sperrte Temmann nun nur für eine Partie, die der Trainer bereits beim Auswärtsspiel bei Polonia Münster absaß und so am Sonntag (15 Uhr) gegen Wacker Mecklenbeck II wieder am Seitenrand stehen darf.

„Damit haben wir gerechnet“, sagt Gumprich. „Immerhin hat er deeskalierend gehandelt. Rot ist okay und dass es da keinen Freispruch gibt, ist klar. Dementsprechend ist alles gut.“ Der Sportliche Leiter wollte dann auch gar nicht groß auf die Leistung des Unparteiischen eingehen, sagte nur: „Ich will da nicht drauf rumreiten. Wir sind ja ganz gut rausgekommen. Ich denke, jeder andere hätte so wie unser Trainer gehandelt. Nichtsdestotrotz war das nicht richtig. Manchmal ist es falsch, Dinge zu tun, die jeder für richtig hält. Das haben wir jetzt gelernt. Es war nicht regelkonform und das müssen wir zur Kenntnis nehmen.“
SC Capelle findet Abschluss
Zum Glück aus Sicht des SC Capelle ist Temmann nun zurück. „Das war natürlich komisch. Wir sind froh, dass Tobi nach dem freien Sonntag wieder im Einsatz ist. Fabrizio Parte ist ein toller Co-Trainer und toller Mensch, aber es ist immer gut, wenn der Trainer wieder im Einsatz ist“, so der Sportliche Leiter weiter.
Eine Woche länger muss der SC Capelle nur auf Apel verzichten. Pünktlich zum Gemeindederby beim FC Nordkirchen II ist der Innenverteidiger wieder spielberechtigt. Die Schwarz-Gelben sind nun froh, einen Abschluss der ungewollt ereignisreichen Partie gegen Münster gefunden zu haben. „Das Thema ist durch“, sagt Kurt Gumprich.
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