
Marcel Stiepermann will den Rückenwind vom Aufstieg mit dem FC Nordkirchen mit zum FC Frohlinde nehmen. © Nico Ebmeier
Marcel Stiepermanns stiller Abgang vom FC Nordkirchen zum FC Frohlinde: „Euphorie mit rübernehmen“
Fußball
Marcel Stiepermann verlässt den FC Nordkirchen und wechselt zum FC Frohlinde. Der Abschied des spielenden Co-Trainers ging fast geräuschlos vonstatten. Dabei feierte er sogar eine Premiere.
Für Marcel Stiepermann schließt sich das Kapitel beim FC Nordkirchen. Als Meister der Fußball-Bezirksliga wechselt der 36-Jährige zum FC Frohlinde, der gerade aus der Landesliga abgestiegen ist. Stiepermanns Wechsel ging zum Ende fast still und heimlich über die Bühne. Trotz des gehobenen Fußballalters feierte Stiepermann sogar noch eine Premiere.
Denn das letzte Spiel, das der spielende Co-Trainer für den FC Nordkirchen macht, war die Partie bei Union Lüdinghausen, die letztlich entscheidend für die Meisterschaft des FCN war, da Mengede 08/20 erneut Punkte liegenließ. Stiepermann hatte damals den Ausgleich beim späteren 5:1-Sieg erzielt.
Marcel Stiepermann stieg mit RW Oberhausen auf
Der Stürmer war bereits mit RW Oberhausen aufgestiegen, fehlte damals aber verletzt und feierte nun die Versetzung in eine höhere Liga aktiv mit. „Selbst dabei zu sein, ist etwas anderes. Das tat ganz gut und war ein top Abschluss“, erzählt Stiepermann.
Fortan gab der spielende Co-Trainer den Platz auf dem Feld auf und war eher als stiller Genießer am Seitenrand zu finden. Die Partie bei Union war für Stiepermann die letzte im Trikot des FC Nordkirchen. „Wenn die Jungs, die nicht so viel gespielt haben, sich zeigen können, ist das nicht verkehrt“, erläutert der 36-Jährige.
Zumal Stiepermann mittlerweile auch spürt, dass er sich jahrelang immer in den Dienst der Mannschaft stellte. „Ich hatte immer Wehwehchen, das ganze Fußballerleber“, erklärt er, „aber das war nicht ausschlaggebend. Wir haben einen guten Kader, da will sich jeder zeigen und ich wollte mein Ego hintenanstellen.“

Marcel Stiepermann wird auch beim FC Frohlinde als spielender Co-Trainer auflaufen. © Jura Weitzel
So schaut Stiepermann, der die Bande zum FCN aufrechterhalten wird, glücklich auf seine Zeit am Schloßpark zurück. „Es waren megaerfolgreiche Jahre, nicht nur, weil ich viele Tore schossen habe. Immerhin konnte ich aber auch helfen, den Aufstieg perfekt zu machen.“
Euphorie vom Aufstieg des FC Nordkirchen soll helfen
Nun schließt sich das Kapitel in Nordkirchen und Stiepermann wechselt zum FC Frohlinde, der den Klassenerhalt in der Landesliga verpasste. Das gegensätzliche Gefühl, das der FC Nordkirchen durch den Aufstieg erlebte, will Stiepermann auch mit nach Castrop-Rauxel transportieren. „Ich will die Euphorie mit rübernehmen“, sagt er.
Obwohl der 36-Jährige, der in Frohlinde ebenfalls als spielender Co-Trainer eingeplant ist, nun doch weiter in der Bezirksliga spielt, spürt man keine Enttäuschung. Im Gegenteil: Mit jedem Satz merkt man, wie sehr sich der Stürmer auf die neue Aufgabe freut und wie sehr er seinem neuen Klub helfen will, erfolgreich zu sein.
„Ich kenne die Bezirksliga. Das ist ein Riesenvorteil. Ich kenne die Stärken und Schwächen der Gegner und freue mich auf Frohlinde“, so Stiepermann. Das Einzige, was den Dortmunder ärgert, ist die Art und Weise, wie der Abstieg letztlich zustande kam. „Wenn man bis zur 100. Minute nicht abgestiegen ist und dann plötzlich doch, das ist Wahnsinn. Da war ich dann doch ein wenig enttäuscht“, gibt Stiepermann zu.
Ziele mit dem FC Frohlinde
Trotzdem geht der Blick bereits nach vorne, zumal Stiepermann in Frohlinde auf Trainer Sascha Rammel, einen guten Freund von ihm, treffen wird. Vielleicht kann ja Stiepermann auch den Erfolg Nordkirchens mit Frohlinde wiederholen. „Der Aufstieg war natürlich geil, aber ich will die Messlatte nicht zu hoch hängen. Da müssen wir die Kirche im Dorf lassen“, wiegelt er ab. „Wir müssen uns erst mal fangen, zusammenfinden und dann schauen, was geht.“
Eine ordentliche Rolle darf es dann aber schon sein. „Ich will nicht sagen, dass wir in der Mitte landen. Die Top Fünf sind das Ziel“, sagt Marcel Stiepermann.
Ist zum Studium ins Ruhrgebiet immigriert - und geblieben. Vielseitig interessiert mit einer Schwäche für Geschichten aus dem Sport, von vor Ort und mit historischem Bezug.
