
Union Lüdinghausen muss sich in der nächsten Saison aus der Kreisliga wieder hochkämpfen. © Nico Ebmeier
Keine Schützenhilfe vom FC Nordkirchen: Union Lüdinghausen steigt ab – „Wird uns nicht umstürzen“
Fußball
Trotz eines Sieges im letzten Saisonspiel muss Union Lüdinghausen wieder den Weg in Richtung Kreisliga A antreten. Grund dafür ist unter anderem die Pleite des FC Nordkirchen gegen einen Keller-Konkurrenten.
Viel mehr Dramatik hätte es am Pfingstmontag in der Fußball-Bezirksliga 9 eigentlich nicht geben können. Mit ähnlich großen Chancen auf den Klassenerhalt gingen die SG Castrop-Rauxel, der TuS Stockum, Teutonia SuS Waltrop und Union Lüdinghausen in das Saison-Finale und schlussendlich retteten sich die beiden Erstgenannten doch noch aus dem Keller hinaus.
Für Union Lüdinghausen war das besonders bitter, schließlich drehte der Nicht-mehr-Bezirksligist gegen BW Huckarde sogar einen 1:3-Rückstand zu einem 5:3-Sieg und wurde dennoch enttäuscht. Auch weil unter anderem die SG Castrop-Rauxel völlig überraschend beim lokalen Nachbarn und feststehenden Aufsteiger FC Nordkirchen gewann. Böses Blut zwischen den beiden Sportplätzen, die nur knapp zehn Kilometer auseinanderliegen, gibt es aber nicht.
„Wir hatten es die ganze Saison in der eigenen Hand und haben es selbst sportlich nicht geschafft“, erzählt Daniel Schürmann, der in dieser Saison Trainer und Sportlicher Leiter zugleich am Westfalenring war. Zur ganzen Wahrheit gehört aber auch, dass Lüdinghausen durch den Sieg des TuS Stockum selbst bei einem FCN-Erfolg in Castrop-Rauxel in die Kreisliga abgestiegen wäre.

Daniel Schürmann erklärt die Gründe für den Abstieg von Union Lüdinghausen. © Sebastian Reith
Und trotzdem war die Stimmung bei den Unionern durchgehend gut. „Wir wussten, was auf uns zu kommt und dass diese Aufgabe schwer sein wird“, sagt Schürmann. „Wir hätten auch im Winter noch zwei, drei Spieler kaufen können und so dann wohl den Klassenerhalt schaffen können. Aber wir haben uns, ähnlich wie der SuS Olfen, für den anderen Weg entschieden und müssen nun eben in der Kreisliga wieder angreifen.“
Auch die Gründe für den Abstieg waren schnell bekannt, da reichte ein Blick auf die eigenen Ergebnisse. Starken Leistungen gegen Nordkirchen, Roj oder Mengede standen immer wieder ernüchternde Resultate in Duellen mit den direkten Abstiegs-Kontrahenten gegenüber.
Union Lüdinghausen verliert die direkten Duelle
„Wir haben in diesen Spielen einfach zu wenig Punkte geholt“, weiß Daniel Schürmann genau. „Wir führten beispielsweise gegen Olfen im Hinspiel in der 90. Minute mit 2:0 und haben noch unentschieden gespielt. Gegen die SG Castrop-Rauxel haben wir beide Partien verloren. Uns fehlte am Ende ein einziger Punkt und den hätten wir in diesen Spielen holen müssen.“ Stattdessen erkämpfte sich Union starke vier Zähler gegen Mengede 08/20, doch die direkten Duelle wurden zum Hindernis.
So geht der Weg ein weiteres Mal über die Kreisliga. 2014 stieg Lüdinghausen zuletzt in diese ab und schaffte zwei Jahre später das Comeback in den überkreislichen Bereich. Ist das auch in der kommenden Saison das Ziel? „Wir werden sicher eine gute Rolle in der Kreisliga spielen, aber ob wir direkt wieder aufsteigen, wird man sehen. Das ist noch ein sehr junges Team, mit dem wir in Zukunft viel Spaß haben werden. Der Abstieg wird uns nicht umstürzen“, sagt der Sportliche Leiter.
Außerdem hat bekanntlich auch die Kreisliga ihren Reiz. Statt langer Auswärtsfahrten nach Castrop-Rauxel oder Witten gibt es nun mehr Lokalduelle im Fußballkreis Ahaus/Coesfeld. „Klar, wird es auch schön sein, wenn wir neben Olfen auch noch gegen Seppenrade oder Dülmen spielen. Aber unsere Fans waren auch in der Bezirksliga bei jedem Spiel dabei, das ist eine tolle Familie. Jetzt gegen Huckarde waren 300 Lüdinghauser am Platz“, freut sich Daniel Schürmann.
Gebürtig aus dem wunderschönen Ostwestfalen zog es mich studienbedingt ins Ruhrgebiet. Seit ich in den Kinderschuhen stand, drehte sich mein ganzes Leben um Sport, Sport und Sport. Mittlerweile bin ich hierzulande ansässig geworden und freue mich auf die neuen Herausforderungen in der neuen Umgebung.
