
Marvin Schulz (M.) und Paul König kämpften sich in Wolbeck mit dem SV Südkirchen zu einem knappen Sieg. © Marek Neppl
„Grandioses Tor“ beschert SV Südkirchen den nächsten Sieg, doch der Trainer spart nicht an Kritik
Fußball
Schwach gespielt, dennoch gewonnen: Der SV Südkirchen setzt sich dank eines Arbeitssieges in Wolbeck oben fest. Beim „goldenen Tor“ zahlt sich eine große Stärke des SVS in dieser Saison erneut aus.
Die Erleichterung war groß beim B-Ligisten SV Südkirchen: Nach 90 kampfbetonten Minuten beim VfL Wolbeck II stehen die nächsten drei Punkte auf der Habenseite. Die Partie, die eigentlich keinen Sieger verdient hatte, war allerdings nicht unbedingt etwas für Fußball-Liebhaber. Der Höhepunkt ereignete sich bereits früh im Spiel.
Kreisliga B3 Münster
VfL Wolbeck II – SV Südkirchen
0:1 (0:1)
Die Mannschaft von Trainer Deniz Sahin startete gewohnt konzentriert ins Spiel und hatte nach fünf Minuten durch den schön freigespielten Robin Schulz die erste Gelegenheit. Die Gastgeber, in der vergangenen Saison aus der Kreisliga A abgestiegen, hielten dagegen, ohne sich klare Möglichkeiten zu erarbeiten.
Noch in der Anfangsviertelstunde dann die Szene des Spiels: Yannick Schlering legte sich den Ball zum Freistoß zurecht, seine Flanke kam über Umwege zu Zwei-Meter-Mann Marvin Dornhege, der die Kugel aus zehn Metern per Bogenlampe zum 0:1 in den Winkel schoss (12.). „“Ein grandioses Tor“, befand Sahin. „Standards sind in dieser Saison auf jeden Fall eine unserer Stärken.“
SV Südkirchen „schaltet drei Gänge zurück“
Doch die frühe Führung schien dem SVS nicht gutzutun. Anstatt weiter nach vorne zu spielen, zogen sich die Südkirchener zurück und überließen dem VfL über weite Strecken den Ball. „Zwanzig Minuten lang haben wir gut gespielt, dann aber drei Gänge zurückgeschaltet“, kritisierte Sahin sein Team nach dem Match.
Gerade in den zehn Minuten vor der Pause erspielten sich die Wolbecker dann ein deutliches Übergewicht, welches sie aber nicht in wirklich gefährliche Abschlüsse ummünzen konnten. So ging es mit der knappen Gästeführung in die Halbzeit.
Daniel Berndt vergibt die Entscheidung
Im zweiten Durchgang bot sich dem Wolbecker Angreifer Julius Vielmeyer bereits nach zehn Sekunden eine gute Chance, er jagte den Ball jedoch einige Meter über das Tor von SVS-Keeper Tim Hermans (46.). Danach verstrickten sich beide Teams in viele Mittelfeldduelle, das Spiel war nach Fouls häufig unterbrochen.
Torgelegenheiten gab es erst wieder ganz zum Schluss. Zunächst touchierte ein Schuss des Wolbeckers Kim Terhaar die Latte des SVS-Tores (88.). In der Nachspielzeit bot sich dann Daniel Berndt nach einem Konter die große Chance zur Entscheidung, doch sein Schuss war nicht platziert genug (90.+3). Ein letzter Angriff des VfL Wolbeck II brachte ebenfalls nichts ein, sodass die Südkirchener das knappe Ergebnis über die Zeit retteten.
Deniz Sahin kritisiert Trainingsbeteiligung beim SV Südkirchen
„Das war heute ein glücklicher Sieg für uns. Wolbeck war 70 Minuten lang spielbestimmend. Wir hatten auch eine Menge Glück, dass sie es nicht geschafft haben, sich wirklich gute Chancen zu erarbeiten“, zeigte Deniz Sahin nach
Schlusspfiff eher gedämpfte Freude.
Er nannte auch eine mögliche Ursache für die mäßige Leistung: „Wir hatten eine schwache Trainingsbeteiligung unter der Woche und zum Beispiel gar keinen Torwart im Training. In den nächsten Wochen müssen wir uns definitiv steigern.“ Vorerst bleibt der SV Südkirchen auf Tabellenplatz zwei aber der erste Verfolger von Spitzenreiter VfL Senden II.
SVS: T. Hermans – M. Dornhege, König, Knittel, Manfredi, Wüllhorst, Meinke, R. Schulz, M. Schulz, Schlering, N. Dornhege / Berndt, Appel, Lohmann, Verworn, Hovestadt
Tor: 0:1 M. Dornhege (12.)