Fernando Manfredi und Joachim Mrowiec traten endlich wieder vor den Ball. „Es war schon sehr ungewohnt, hat aber wieder Spaß gemacht“, erzählt Mrowiec und verrät: „Nur Laufen ist nicht so mein Ding.“

Fernando Manfredi und Joachim Mrowiec machen Torschusstraining

Ein Glück, dass das ein Ende hat. Für die beiden stand Torschusstraining auf dem Programm. „Wir haben uns abgewechselt. Einer stand im Tor, der andere hat geschossen. Nach fünf gehaltenen Bällen haben wir getauscht“, so Mrowiec.

Bald könnte dann auch wieder Mannschaftstraining erlaubt sein. Sollte die Inzidenz bis zum 22. März weiter unter 50 liegen, soll auch Kontaktsport wieder ermöglich werden.

Mrowiec glaubt allerdings nicht daran und ist insbesondere skeptisch, dass die Saison noch einmal fortgesetzt wird: „Ich denke nicht, dass Kontaktsport möglich sein wird. Tennis geht vielleicht noch, aber Fußball? Mit Einwechselspielern stehen da locker 25 Haushalte auf dem Platz.“

Das soll nicht heißen, dass Mrowiec nicht gerne wieder spielen würde. „Als Fußballer hat man etwa zehn Jahre, in denen es gut läuft. Zwei davon haben wir jetzt schon verloren.“

Der 29-Jährige würde bei einem Restart vor allem eine Scharte mit dem FC Nordkirchen auswetzen. Im letzten Spiel vor dem Lockdown setzte es eine bittere 0:3-Niederlage gegen Kellerkind BW Huckarde. „Das sieht natürlich blöd aus, dass wir das letzte Spiel vergeigt haben“, meint Mrowiec.

FC Roj und Mengede 08/20 lauern auf Fehler des FC Nordkirchen

Noch führt der FCN das Bezirksliga-Tableau an, bei Siegen aus den Nachholspielen der Verfolger Mengede 08/20 und FC Roj könnte Nordkirchen aber auf den dritten Rang abrutschen. Dennoch liegt ein möglicher Aufstieg des FCN noch in den eigenen Händen, da die direkten Duelle gegen die Dortmunder Rivalen, die teils kräftig für einen Aufstieg investierten, noch ausstehen.

Diese Gemengelage reizt Mrowiec durchaus. „Auch wenn andere aufrüsten, heißt das noch lange nicht, dass sie als Mannschaft gut zusammenpassen.“ Dass die wichtigsten Spiele noch ausstehen, mache die Liga noch interessanter. „Wenn wir die Saison noch zu Ende spielen, ist es für uns wie ein Turnier oder wie im Pokal-Modus: Wir müssen jedes Spiel gewinnen“, so Mrowiec.

Und trotzdem wäre Mrowiec nicht automatisch dabei, sollte es weitergehen. „Meine Eltern sind Risikopatienten. Ich weiß nicht, ob ich weitermachen würden, wenn das geht“, sagt Mrowiec. „Man darf da nicht nur an sich, sondern muss auch an andere denken.“

So könnte es kommen, dass Joachim Mrowiec dann doch lieber nur mit seinem Freund und Trauzeugen Fernando Manfredi Fußball spielt. Als Wettkampfsportler haben die beiden bei ihrer ersten Einheit mitgezählt, wer mehr Durchgänge gewonnen hat. Am Ende stand es 3:3.