FC Nordkirchen dreht Spiel gegen SV Herbern Absteiger macht FCN im Derby das Leben schwer

FC Nordkirchen dreht Spiel gegen SV Herbern
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Der Underdog hat dem Favoriten das Leben schwer gemacht: Im Landesliga-Derby zwischen dem FC Nordkirchen und dem SV Herbern liefen die Schlößer einem frühen Rückstand hinterher. Am Ende gab es trotzdem einen guten Ausgang für die Nordkirchener. Und damit das weitere Hoffen auf die Aufstiegsrelegation.

Dabei sah es bereits nach nicht einmal zwei Minuten aus, als ob der SV Herbern beim Nachbarn punkten könnte: Maurice Modrzik brachte von rechts eine butterweiche Flanke auf den Kopf von Daniel Krüger. Der große Stürmer der Herberner konnte ungehindert einnicken. Auch weil die Nordkirchener Abwehr um Lukas Bregenhorn und Nils Venneker in diesem Moment fahrlässig pennten und jeweils einen Meter von Krüger entfernt standen. Und so führte der SVH kurz nach dem Anpfiff.

Die Reaktion des FC Nordkirchen? Zuerst gar keine. Im Gegenteil. Nordkirchen wirkte verhalten, harmlos, ideenlos. Stattdessen weiter Herbern am Drücker. Nach einer Ecke kam Elias Heidicker im FCN-Sechzehner zum Kopfball. Daniel Seidel konnte den Ball noch gerade so auf der Linie klären (13. Minute). Die wohl größte Chance der ersten Hälfte hatte aber Herberns Patrick Sobbe: In der 35. Minute lief er frei aufs Tor, spielte FCN-Keeper Yannick Barenberg aus und hätte nur noch ins leere Tor einschießen müssen. Doch statt mit seinem starken Linken konnte er nur mit dem rechten Fuß abschließen – und schoss drüber. „Hätte er den auf dem Linken gehabt, wäre der Ball sicher drin gewesen“, glaubte SVH-Coach Oliver Glöden.

„Nordkirchen hätte sich nicht beschweren dürfen, wenn wir zwei, drei zu null geführt hätten“, so Glöden. Ganz so eindeutig war es dann aber doch nicht. Es dauerte aber, bis Nordkirchen den Herberner Tormann Niklas Herbring mal fordern musste: Erst in der 27. Minute musste er bei einem gefährlichen Kopfball von Simon Mors retten. Die erste Chance des Favoriten nach fast 30 Minuten. Zufrieden war Mario Plechaty deswegen keineswegs. Die frühe Führung habe seine Mannschaft zwar verunsichert, aber: „Jeder war mit sich selbst beschäftigt. Wir sind nicht ins Spiel reingekommen. In der Pause musste ich heute das erste Mal etwas lauter werden und die Mannschaft wachrütteln. Mir hat die Spielfreude gefehlt.“

Mors bereitet Probleme

Und die laute Pausenansprache schien gefruchtet zu haben. Denn Nordkirchen wirkte zu Beginn der zweiten Hälfte agiler, was auch Glöden anmerkte: „Die kamen mit einem ganz anderen Elan zurück.“ Der SV Herbern schien sich da schon eher auf Verwalten eingestellt zu haben. Ein fataler Fehler. Denn mit der ersten Chance glich Nordkirchen aus: Der eingewechselte Joachim Mrowiec legte halbhoch quer auf Simon Mors. Herberns Verteidiger Erik Heidbrink verteidigte er halbherzig, sodass Mors den Ball an- und mitnehmen konnte. Im Eins-gegen-eins gegen Herbring setzte er sich eiskalt durch – 1:1 (56.). „Das 1:1 war der Dosenöffner“, fand Mario Plechaty.

Mors war es auch, den die Herberner einfach nicht in den Griff bekamen. Nach einer weiteren Chance in der 63. Minute drehte der Offensivspieler in der 69. auf 2:1 für den FCN: Ein Schuss von Mrowiec wurde von Herbring abgewehrt, Mors konnte aber per Abstauber trotzdem einschieben. Die verdiente Führung für Nordkirchen.

Der SV Herbern war danach zwar engagiert, wirkte aber im Angriff zu harmlos. „Danach war es halt schwierig, die stehen nicht umsonst da oben“, sagte Oliver Glöden über den Rückstand seines Teams. Nordkirchen spielte die Partie dann locker runter. „Wir freuen uns über den Sieg, der extrem wichtig war. Wir haben unsere Hausaufgaben gemacht“, so Plechaty.

In Herbern hadert man hingegen mit dem Ergebnis: „Es ist natürlich aufgrund der ersten Halbzeit ärgerlich“, so Glöden. Man hätte mit einer besseren Chancenverwertung gewinnen können. In Nordkirchen war man nach Abpfiff in Feierlaune, ließ Mario Plechaty durchblicken.: „Heute trinke ich auch mal zwei, drei Bierchen. Das tut gut.“

FCN: Barenberg – Venneker, Bregenhorn, Mors (90.+4 Gremme), Fricke, Lappen (80. Nemitz), Seidel, Dupke, Schaemann (46. Wannigmann), Jänicke (46. Mrowiec), Hensler (84. Sabellek)

SVH: Herbing – Richter, Hellmich (85. Scholdei), Bröer (79. Bergmann), Heidbrink, Krüger (68. Rottmann), Modrzik, Sobbe, Schulte, Heidicker (68. Borm), Edeler

Tore: 0:1 Krüger (2.), 1:1 Mors (56.), 2:1 Mors (69.)

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