Der Südkirchener Friedhofsweg war in der abgelaufenen Saison ohne Frage eine gute Adresse, um gehobeneren B-Liga-Fußball zu schauen. Vor Weihnachten präsentierte sich der heimische SV zeitweise sogar als veritabler Aufstiegskandidat. Dass am Saisonende die Körner ausgingen, ändert nichts daran, dass Trainer Deniz Sahin mit der Spielzeit sehr zufrieden ist.
„Mein Fazit lautet: Wir haben eine gute, erfolgreiche Saison gespielt“, sagt der 45 Jahre alte Coach. „Unser Ziel war, unter die ersten fünf zu kommen. Mit Platz vier haben wir das klar erreicht.“ Dass vielleicht sogar noch ein bisschen mehr drin gewesen wäre, kalkuliert Sahin bei seiner Bewertung ein.
Zum Hinrundenabschluss Ende November lagen die Südkirchener noch auf Platz zwei, punktgleich mit dem späteren Meister VfL Senden II, den der SVS kurz zuvor in einem richtig starken Heimspiel deutlich mit 4:0 nach Hause geschickt hatte. „Unsere Hinrunde war überragend“, sagt auch Sahin. „In der Rückrunde haben wir nach Karneval abgebaut. Da waren viele krank oder verletzt und wir hatten häufig nicht alle zur Verfügung.“
SV Südkirchen fällt zurück
Die Folge: Es ging peu à peu nach unten in der Tabelle und das Spitzentrio aus Senden, Davensberg und Nordkirchen zog vor allem punktemäßig deutlich davon. In der Abschlusstabelle sind es schließlich 18 Zähler Rückstand auf Senden und immerhin noch satte 13 auf den Gemeindekonkurrenten FC Nordkirchen II. „Man hätte ein paar Punkte mehr holen können“, weiß auch Sahin.

Allerdings sagt der ehemalige Coach der SG Selm auch: „Wir haben uns leistungsmäßig schon da platziert, wo wir hingehören.“ Also etwas näher an den Teams aus Wolbeck und Werne auf den Plätzen fünf und sechs. Bedeutet aber auch: „Wir haben definitiv noch das Potenzial, uns zu steigern.“ In der kommenden Saison soll die Platzierung mindestens bestätigt werden. Sahin würde sich aber auch nicht beschweren, sollte sein Team in der Tabelle noch etwas nach oben klettern.
Deniz Sahin lobt junge Spieler
Beim SV Südkirchen standen in der abgelaufenen Spielzeit auch viele junge Spieler auf dem Platz. Einige durften bei Kurzeinsätzen „Kreisligaluft“ schnuppern. Vor allem A-Junior Marc Eggenstein ragte allerdings heraus. Er debütierte im Herbst mit 17 Jahren und spielte sich danach zeitweise in der Stammelf des SVS fest. „Für Marc ist es natürlich optimal gelaufen“, sagt Sahin. „Aber auch andere junge Spieler haben gute Leistungen gezeigt. Von ihnen kann man aber nicht erwarten, dass sie direkt Führungsaufgaben übernehmen und ein Spiel an sich reißen.“
Dafür sind schon eher künftige Neuzugänge wie die Ulrich-Brüder, die aus Selm nach Südkirchen kommen, eingeplant. Mit ihnen als neue Gesichter, aber auch mit vielen „alten Bekannten“ will Deniz Sahin nach der Sommerpause in die Vorbereitung starten. „Wir wissen ja noch nicht genau, wann die Liga wieder losgeht. Aber wir planen mit sechs Wochen Vorbereitungszeit“, blickt Sahin voraus. „Dann muss man zum Beispiel gucken, wie sich die Neuzugänge einfügen und kann dann auch über konkrete Saisonziele sprechen.“
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