Benjamin Siegert (r.) wird in nächster Zeit nicht mehr Fußball spielen können. © Sebastian Reith
Fußball-Bezirksliga
Benjamin Siegert vom FC Nordkirchen lebt aktuell zwischen „Kaffee und Fernseher“
Benjamin Siegert bezeichnete sich selbst als „Papa Schlumpf“ beim FC Nordkirchen. In Zukunft wird der Veteran allerdings häufiger Zuhause sein, als am Platz.
Es läuft momentan richtig gut bei den Bezirksliga-Fußballern des FC Nordkirchen. Drei Rückrundenspiele, drei Siege und plötzlich klopft der FCN wieder an den oberen Tabellenplätzen an. Erstmal muss die Mannschaft aber auf ihren Oldie Benjamin Siegert verzichten.
Knapp zehn Jahre lang hat Benjamin Siegert im deutschen Profifußball gekickt und trotzdem hat er sowas noch nie erlebt: „Ich hatte in meiner Karriere schon einige Verletzungen, auch viele Bänderdehnungen und Bänderrisse, aber das war diesmal irgendwie anders.“
Was war passiert? Im zweiten Rückrundenspiel gegen den FC Epe ging der 38-jährige Veteran kurz vor der Halbzeit in einen Zweikampf und knickte dabei um. „Das tat richtig, richtig weh“, erinnert sich Siegert noch gut. Nun gab es die Diagnose: Zwei von drei Bändern im rechten Knie sind gerissen, doch das ist nicht das große Problem.
„Es ist noch ein Knochen leicht abgesplittert und jetzt wissen die Ärzte nicht ganz, ob sie mich operieren müssen. In der nächsten Wochen soll es die Antwort geben“, sagt der Nordkirchener. Eine Gipsschiene, die er Tag und Nacht ruhig halten muss, hat er bereits. „Das ist gerade in der Nacht richtig mies. Sobald du dich beim Schlafen einmal falsch bewegst, tut es ordentlich weh.“
Auch deshalb ist der Ex-Profi an seine Wohnung, beziehungsweise an sein Sofa gekettet: „Ich muss sagen, die erste Woche war eigentlich ganz cool, aber mittlerweile ist es einfach nur noch langweilig. Ich lebe zwischen der Kaffeemaschine und dem Fernseher.“ Seine bis dato größte Verletzung hatte der 38-Jährige am Jahresende 2011, damals im Dress des Drittligisten SC Preußen Münster. Durch einen Innenbandanriss im Knie musste Siegert damals 76 Tage, also elf Spieler für die Preußen, aussetzen.
Zwei Wochen lang muss der Veteran nun noch sein Schussbein ruhen lassen, ehe es dann eine weitere Untersuchung gibt. „Ich denke, dass ich so noch vier Wochen invalide bin und dann wieder anfangen werde zu laufen“, gibt sich Siegert kämpferisch.
Denn aufgeben will er gewiss nicht: „Klar könnte ich nun einfach die Monate ausklingen lassen und im Sommer neu starten, aber dafür ist man ja nicht Vollblutfußballer. Ich komme wieder und möchte noch in den Aufstiegskampf eingreifen.“ Zur neuen Saison übernimmt der 38-Jährige bekanntlich das Traineramt beim SV Herbern, aber bis dahin will er noch ein paar Spiele für den FC Nordkirchen machen.
Und beim FCN sieht „Papa Schlumpf“, wie er sich manchmal in der Mannschaft fühlt, in dieser Saison eine große Chance. Aktuell ist Nordkirchen, mit drei Punkten Rückstand auf Stadtlohn und zwölf Punkten Abstand auf Haltern II, Dritter. „Stadtlohn schwächelte zuletzt und wird noch den ein oder anderen Punkt liegen lassen. Haltern dagegen ist für mich schon sicher Meister“, sagt Siegert.
Und dann könnte eventuell wieder eine Aufstiegsrelegation für den Zweitplatzierten auf dem Programm stehen. „Damit rechnet bei uns keiner, aber wenn es so passiert, dann hätte ich da natürlich extrem Bock drauf.“ Mit einem Aufstieg zum Karriereende könnte Benjamin Siegert also bestens leben.
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