Die erste Hälfte war gerade um, der FC Roj führte mit 2:0, da wendete sich ein Fan der Dortmunder Mannschaft an die in die Kabine gehenden Spieler von Westfalia Wethmar: „Nee Jungs, das wird heute nix…“. Und er hatte Recht gehabt. Eine wirkliche Chance, beim Tabellendritten aus Dortmund zu gewinnen, hatte Westfalia Wethmar eigentlich zu keinem Zeitpunkt des Spiels.
Bezirksliga 8
FC Roj – Westfalia Wethmar 4:1 (2:0)
Auch wenn die Mannschaft in der ersten Hälfte gut hinten drin stand und im Kollektiv verteidigte. Auch wenn das Umschaltspiel gut funktionierte und Wethmar zwischendurch immer wieder mit geradlinig gespielten Kontern vor das Tor der Dortmunder kam – der Pausenstand war absolut verdient: Roj war an diesem Sonntag spielerisch eine Klasse besser als das wirklich diszipliniert spielende Westfalia Wethmar.
Einen starken Einfluss wird neben der spielerischen Klasse von Roj auch das Fehlen einiger wichtiger Leute gehabt haben: So musste Wethmar neben Lukas Nagel, Maurice Göbel und Kapitän Patrick Schöpf auch noch auf Trainer Paul Mantei
verzichten, der krankheitsbedingt fehlte.
Die Mannschaft aus der Dortmunder Nordstadt ging in der 18. Minute durch einen sehenswerten Distanzschuss von Phil Rosenkranz mit 1:0 in Führung. Mit ruhiger Ballführung setzte er sich gegen zwei Wethmarer durch und hob den Ball dann aus 20 Metern über Bendix Wagner hinweg ins Tor.
Roj bleibt das bessere Team
Auch in der Folge blieb Roj absolut spielbestimmend. Nachdem Maciej Adrian Bokemueller von Wethmars Verteidigung im Strafraum zu Fall gebracht wurde, trat er selber zum Strafstoß an. Bokemueller verwandelte zum 2:0 in die Mitte (35. Minute). Der FC Roj jubelte und ein Fan ersetzte die fehlende Tormusik durch seine Autohupe. Alles sah nach einem klaren Sieg für den Drittplatzierten aus. Doch Wethmar kam gut aus der Pause. Ob es der Spielstand oder die aufmunternden Worte des gegnerischen Fans waren? Jedenfalls spielte Westfalia Wethmar nun entschiedener nach vorne und bekam einen Handelfmeter. Lutz Radojewski trat an, schoss und verwandelte ebenfalls souverän in die Mitte (50. Minute).
Wethmar hofft nur kurz
Es stand plötzlich nur noch 2:1. Und in diesen Minuten des Spiels hätte die Partie mit viel Glück vielleicht sogar kippen können, weil Wethmar jetzt gut dagegen hielt. Doch nur zwei Minuten später war die Sache klar. Und wieder war es Maciej Adrian Bokemueller. Die Nummer 7 von Roj bekam aus 18 Metern die Chance für einen Freistoß. Bokemueller schoss den Ball gefühlvoll über die Mauer und in den rechten Winkel. Bendix Wagner konnte sich hier so lang machen, wie er wollte, gegen das 3:1 in der 52. Minute war er machtlos.
Beim 4:1 in der 61. Minute durch Hakan Cevirme war Wagner dann allerdings maßgeblich beteiligt: Im Aufbau spielte er den Ball nach dem Abstoß nicht schnell genug raus, sondern ließ ihn sich vom heranstürmenden Cevirme abnehmen. Da Roj Westfalia Wethmar konsequent früh im Spielaufbau unter Druck setzte und Wethmar zu Fehlern zwang, kam auch dieser Treffer nicht wirklich unerwartet.

In der Folge spielte fast nur noch der FC Roj. Dessen Einwechselspieler ließen zum Glück für Wethmar aber alle weiteren Großchancen liegen, sonst hätte dieses Spiel auch mit fünf oder sechs Gegentoren enden können. Mangelnden Teamgeist kann man der Mannschaft aus Wethmar zwar nicht vorwerfen. Jedoch war der spielerische Qualitätsunterschied zwischen den beiden Mannschaften heute über 90 Minuten hinweg zu deutlich und das Ergebnis mehr als verdient.
TWW: Wagner – Walters, Lehn (34. Jansen), Voß, Wehner, Adamsky, Fischer (61. Koert), Sonnen, Radojewski, Schmitt, Osterholz (69. Genc)
Tore: 1:0 Rosenkranz (18.), 2:0 Bokemueller (35.), 2:1 Radojewski (50.), 3:1 Bokemueller (52.), 4:1 Cevirme (65.)
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