Den großen Aufreger in einer weitestgehend zähen Partie gab es kurz vor dem Ende: In der 85. Minute forderte BW Alstedde Handelfmeter, die Pfeife des Schiedsrichters aber blieb stumm. Glück für Eving Selimiye Spor, Eray Turhaner blockte den Schuss von Alsteddes Nico Stork wohl mit dem Arm. Strafstoß gab es keinen, das Spiel endete ohne Tore.
Bezirksliga 8
BW Alstedde – Eving Selimiye Spor 0:0
„Er vergrößert da schon die Körperfläche“, bewertete Alsteddes Trainer Stefan Hoffmann die Szene nach dem Spiel. Mit dem Elfmeter hätte Blau-Weiß die große Chance auf den Sieg gehabt – es blieb aber beim Konjunktiv. So richtig verdient hätte die Hoffmann-Elf die drei Punkte auch gar nicht, das Remis war das leistungsgerechte Ergebnis.
Das sah auch Hoffmann so: „Ein gerechtes Unentschieden, zumal Philipp am Ende noch zwei Mal richtig gut hält.“ In der Tat: Philipp Grenigloh, Alsteddes Schlussmann, hielt den Punkt am Ende fest. In der Nachspielzeit fischte der Keeper einen Evinger Abschluss aus dem Eck und war auch zuvor zur Stelle, als Alsteddes Issaka Aruna den Ball im Aufbau verlor und Eving schnell umschaltete (75. Minute). Machtlos war Grenigloh in der 79. Minute, als Kadir Sen alleine vor ihm auftauchte – den Ball aber setzte der Evinger neben den Pfosten.
So aufregend wie die Schlussviertelstunde war, so ereignisarm war die Bezirksliga-Partie bis dahin. Alstedde erlaubte sich im ersten Durchgang viel zu viele Ballverluste und offenbarte zudem große Lücken im Mittelfeld. „Uns fehlte die Laufbereitschaft. Vor allem die dreckigen Wege haben wir nicht gemacht“, ärgerte sich Hoffmann: „Ein bisschen glücklich, dass wir mit 0:0 in die Pause gehen.“
Kir verpasst Alstedde-Führung
Glücklich deshalb, weil Eving aus wenig Chancen keinen Eintrag erzielte: Eine aussichtsreiche Konterchance verschluderten die Gäste (15.), Sen verfehlte das Tor bei seinem Kopfball knapp (24.). Alstedde hatte kurz vor dem Pausenpfiff sogar die beste Chance, weil Tim Hermes den Ball mit ganz viel Einsatz vor der Torauslinie rettete und querlegte. Ferki Saku verpasste die Hereingabe und so rutschte der Ball durch zu Ilkay Kir, der aus nicht mal zehn Metern aufs Tor feuerte – nur ein Evinger Fuß verhinderte den Treffer.
Hoffmann wechselte zum zweiten Durchgang doppelt und prompt war Alstedde besser im Spiel. Die Räume im Mittelfeld wurden nun besser besetzt, die geforderte Laufbereitschaft an den Tag gelegt. Fehler machten die Blau-Weißen aber weiter zu viele und brachten sich damit regelmäßig um potenzielle Umschaltmomente und defensiv selbst in Bedrängnis.
Aruna hatte eine Halbchance, als er den Ball aus der Drehung über das Tor schoss (69.), auf der Gegenseite hatte Grenigloh zuvor gegen Berkay Balci pariert (55.). Die anschließende Schlussphase war ereignisreich – Treffer fielen aber keine.
„Die zweite Halbzeit war besser, aber auch nur punktuell. Unterm Strich war das einfach zu wenig“, so Hoffmann abschließend: „Wir müssen zusehen, dass wir wieder besser gegen den Ball arbeiten, das zieht sich jetzt schon etwas länger.“ Und mit Blick auf das Lokalduell bei Westfalia Wethmar am kommenden Freitag hat er eine klare Ansage: „Mit so einer Leistung wie heute haben wir keine Chance im Derby.“
Eine schöne Randnotiz: Vor dem Anpfiff verkündete Alstedde, dass der Klub in den vergangenen Wochen Spenden für die Erdbebenopfer in der Türkei und in Syrien gesammelt hat. Die Erlöse des Caterings wurden gespendet, am Ende kam eine Summe von 700 Euro zusammen.
BWA: Grenigloh – Stork, Lindner (88. Ayoub), Saku (46. Frenzel), Cicek, Koc, Mechken (65. Ekici), Kir (46. Skrobisch), Nowak, Hermes (78. Ates), Aruna
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