Lüner SV ist sich sicher, dass der Staffelwechsel klappt FLVW dementiert Spekulationen

Rückkehr geglückt: Lüner SV spielt künftig wieder in der Westfalenliga 2
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Es klang ein wenig, als sei die Entscheidung schon amtlich gewesen: Der Lüner SV teilte mit, dass der erhoffte Wechsel der Westfalenliga-Gruppe von der Staffel 1 im Münsterland und Ostwestfalen in die Heimatstaffel ins Ruhrgebiet und das Sauerland (Staffel 2) so gut wie feststeht. Der Verband kontert überraschend scharf und verweist auf anstehende Besprechungstermine.

Peter Marx, stellvertretender Vorsitzende des Fußball-Verbandsligisten, hatte auf Anfrage der Sportredaktion am Donnerstag (15. Juni) erklärt: „Ich bin im Vorfeld fest davon ausgegangen, dass es klappt. Jetzt sind wir sehr glücklich, dass es am Ende auch genau so gelaufen ist.“ Schon im vergangenen Jahr hatte der LSV einen Antrag auf einen Staffelwechsel beim Fußball- und Leichtathletik-Verband Westfalen (FLVW) gestellt, dieser war jedoch abgelehnt worden, da die Staffel 2 „überfüllt“ war, wie Marx es nannte.

Der Zeitpunkt der Bekanntgabe überrascht: Denn normalerweise hält sich der Verband in dieser Angelegenheit bedeckt. Kaum etwas dringt nach außen. Die Entscheider beim FLVW demonstrieren in dieser Hinsicht Geschlossenheit. Und tatsächlich: Thomas Berndsen, Abteilungsleiter Amateurfußball beim FLVW, dementierte auch prompt: „Stimmt nicht. Wir vom Verband können es nicht nachvollziehen. Es ist jedes Jahr eine Farce, was wir immer wieder im Vorfeld der Staffeleinteilungen erleben.“ Es gebe reichlich Spekulationen.

Nach drei Jahren Rückkehr in Westfalenliga 2?

Relevant seien zwei Daten: Der Spielausschuss setzt sich am 4. Juli zusammen. Am Freitag, 7. Juli, werden die Einteilungen bekanntgegeben. Es ist also noch nichts fix, der Lüner SV habe aber positive Signale in Gesprächen erhalten, dass der angestrebte Staffelwechsel in diesem Jahr Realität wird, so Marx. „Wir haben nichts schriftlich, aber wir gehen zu 99 Prozent davon aus, dass es klappt“, erklärte erneut Marx auf Nachfrage. Für die beiden Westfalenligen ergebe sich die Staffeleinteilung in diesem Jahr relativ selbstverständlich. „Wenn man sich die Landkarte anschaut, gibt es keine andere Möglichkeit“, sagte Marx.

Klappen könnte es letztlich auch dank günstiger Relegationsausgänge. Denn der Lüner SV musste auf den Aufstieg des Dortmunder Klubs FC Brünninghausen hoffen, der sich im Relegationsspiel der beiden Vizemeister der zwei Westfalenliga-Staffeln zur Oberliga gegen den SC Peckeloh durchsetzte. So wurde ein Platz für den LSV in der Staffel 2 frei.

Als der LSV vor drei Jahren den Entschluss fasste, in die Staffel 1 zu wechseln, waren sportliche Ziele der Hauptgrund für den Gang in die Parallelstaffel. „In der 1 sind mehr Rasenplätze, gute Anlagen. Wir hatten uns auch erhofft, dem einen oder anderen Hochkaräter in der 2 aus dem Weg gehen zu können, um unser Ziel zu erreichen, in die Oberliga aufzusteigen“, so Marx. Das ist angesichts der Platzierungen in den vergangenen drei Jahren (16., 9. und 6. Platz) nicht gelungen, „wegen der Pandemie und diversen anderen Dingen“, meinte Marx.

Für LSV-Chefcoach Axel Schmeing könnte es in der Saison 2023/24 ein Wiedersehen mit seinem Ex-Verein Holzwickeder SC geben.
Für LSV-Chefcoach Axel Schmeing könnte es in der Saison 2023/24 ein Wiedersehen mit seinem Ex-Verein Holzwickeder SC geben. © Mattis Stommer

Mittlerweile hat der Verein auch erkannt, dass die Staffel 2 wirtschaftlich deutlich attraktiver für den Verein ist. „Es sind ja nicht nur die kürzeren Auswärtsfahrten, die bei uns zu einem Umdenken geführt haben“, sagte Marx, „sondern wir erwarten nun auch mehr Zuschauer in unserem Stadion.“ Außerdem habe dem LSV die Erfahrung gezeigt, dass beide Staffeln in etwa auf einem gleichstarken sportlichen Niveau seien. Marx: „Wir haben beide Ligen ausprobiert, da gibt es sportlich kaum einen Unterschied.“

Doch nicht nur wegen des Aufstiegs des FC Brünninghausen klappt es mit dem Lüner Wechsel; Aufsteiger FC Nordkirchen aus dem politischen Kreis Coesfeld wird aller Voraussicht nach vom Verband in die Staffel 1 eingeteilt. Mit der Antragstellung waren sie im Schwansbell früh dran, wie Marx bestätigte. Schon im Frühjahr legte der Verein den entsprechenden Antrag beim FLVW vor: „Wir wollten nicht zu spät sein, denn es kann immer vorkommen, dass auch andere Vereine die Staffel wechseln wollen.“

Schmeing würde Ex-Klub treffen

So kommt es bei einem erfolgreichen Wechsel zwar nicht zum Spiel zwischen dem Lüner SV und seinem Ex-Trainer Mario Plechaty (Nordkirchen), jedoch könnte es ein anderes Wiedersehen geben: das zwischen LSV-Chefcoach Axel Schmeing und seinem Ex-Verein Holzwickeder SC. „Mario (Plechaty, Anm. d. Red.) ist natürlich traurig“, sagte Marx, „aber für Axel werden es sicherlich zwei ganz besondere Spiele gegen Holzwickede. Er hat auch dafür plädiert, dass wir jetzt die Staffel erneut wechseln.“

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