Keine Spieler, keine Zuschauer: Die Kampfbahn Schwansbell bleibt vorerst verwaist. Dem Lüner SV fehlt das Geld aus den Spieltagseinnahmen.

Coronavirus

Corona-Krise: Lüner SV unterstützt Amateurfußball-Begehren für Hilfe von Verbänden

Die Corona-Krise erschüttert die Wirtschaft. Die Folgen sind im Amateurfußball bereits jetzt spürbar. Mehrere Vereine haben sich zusammengeschlossen und schlagen Alarm.

Lünen

, 26.03.2020 / Lesedauer: 3 min

Das „gemeinsame Begehren westdeutscher Fußballvereine“ unterstützt auch der Fußball-Westfalenligist Lüner SV. In einem vom LSV-Ligakonkurrenten SpVgg. Erkenschwick initiierten Schreiben richtet sich das Bündnis, dem unter anderen auch Rot-Weiß Oberhausen und Westfalenliga-Tabellenführer SG Finnentrop/Bamenohl angehören, mit der Bitte um finanzielle Unterstützung an die Fußballverbände.

Schaue man sich die Infektionszahlen an und bedenke die Inkubationszeit von 14 Tagen, könnte man schon heute den Fortlauf der Saison nach dem 19. April infrage stellen, formulieren die Unterstützer des Schreibens. Bis zu diesem Datum pausiert die aktuelle Spielzeit derzeit offiziell.

Vor allem der Profifußball debattiere über eine Fortsetzung des Ligabetriebs ohne Zuschauer, damit weiter Fernsehgelder gezahlt würden. Dieser Diskussionsansatz verschleiere allerdings die massiven Probleme der Amateurvereine. Während die Politik bereits erste Maßnahmen und Hilfspakete erlassen habe, herrsche im Amateurfußball allgemeine Verunsicherung, auch, weil sich die Verbände „bisher kein Stück bewegt haben“. Um den Vereinen eine Stimme gegenüber den Verbänden zu verleihen, sei nun die Initiative ins Leben gerufen worden.

„Wir sind in einer Liga mit Erkenschwick und unterstützen das natürlich voll“, erklärt Peter Marx, stellvertretender Vorsitzender des LSV. „Wir müssen mal gucken, was dabei rauskommen kann, aber es sind ja doch Belastungen für die Fußballvereine und so ab Landesliga, Westfalenliga sind das ja auch kleine Unternehmen. Und die sind auch stark betroffen gerade, wie alle in der Welt.“

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Diese vier zentralen Probleme listen die Klubs auf: Der Wegfall von Spieltags- und Cateringeinnahmen, die Wirtschaftslage führe zum Wegfall von Sponsorengeldern, die fixen Kosten liefen weiter (zum Betrieb der Platzanlagen, Vorauszahlungen an Finanzämter und nicht zuletzt Abgaben an die angesprochenen Verbände) und die „soziale Verantwortung“ wachse. Die Vereine böten tausenden Jugendlichen Freizeitmöglichkeiten – sollte der Spielbetrieb in verkürzter Form fortgesetzt werden, würde das gerade viele kleinere Vereine für unüberwindbare Hindernisse stellen.

Deshalb stellt die Initiative drei Forderungen an die Fußball-Verbände: 1. Die „sofortige Aussetzung aller Verbandsabgaben“ – um die Vereine zu entlasten. Gerade vor dem Hintergrund, dass der Spielbetrieb ohnehin ruhe. 2. Einen „Eintritt in den Diskurs mit Politik und Wirtschaft zur Schaffung von Hilfspaketen“, denn: „Ähnlich wie bei Unternehmen muss es im Sport finanzielle Soforthilfen geben, die die Liquidität sicherstellen und die Vereine nicht in die Schuldenfalle führen“.

3. Eine „eingehende Prüfung zur Beendigung der Saison 2019/2020“, weil unter den zuvor aufgeführten Rahmenbedingungen eine Fortsetzung der unterbrochenen Spielzeit ohne vorherige wirtschaftliche und organisatorische Hilfen weite Teile der Amateurvereine an den Rand ihrer Existenz und darüber hinaus bringe.

Peter Marx, stellvertretender Vorsitzender des Fußball-Westfalenligisten Lüner SV © Foto: Janisch

„Auch die Amateurvereine brauchen Unterstützung, sonst geht das irgendwann, je länger es dauert, für einige Vereine nicht weiter. Ich gehe davon aus, dass wir solide aufgestellt sind und die Krise überstehen“, erklärt Peter Marx, „aber je nachdem, wie lange das geht, wird das auch bei uns schwierig irgendwann.“ Wenn bis zum regulär geplanten Start der nächsten Saison keine Maßnahmen getroffen worden seien, werde es auch beim LSV kritisch. Marx persönlich rechnet nicht mehr damit, dass die Saison im Amateurfußball noch zu Ende gespielt werden kann.

„Wir befinden uns in einer nie zuvor dagewesenen Ausnahmesituation. Auch im Amateurfußball. Nur solidarisch und mit staatlichen und institutionellen Hilfen, können wir nachhaltig die Vereine in Nordrhein-Westfalen retten. Dazu fordern wir die Verbände umgehend auf: Tretet in den Diskurs mit uns“, schließen die Initiatoren des Begehrens.

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