VfL Brambauer dominiert den Lüner SV im Derby Sonderlob für eine VfL-Spielerin

VfL Brambauer dominiert den Lüner SV im Derby
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Nach der Schlusssirene boten sich in der Sporthalle am Diesterweg komplett unterschiedliche Bilder: Während die Handballerinnen des VfL Brambauer in einer großen Jubeltraube den Derbysieg feierten, sammelte Marcel Mai, Trainer des unterlegenen Lüner SV, seine Spielerinnen um sich und hielt eine letzte Ansprache.

Verbandsliga

VfL Brambauer – Lüner SV 29:23 (14:10)

So emotional, wie der LSV-Trainer das Derby 60 Minuten lang coachte, so gefasst und aufgeräumt war er anschließend in der Analyse: „Wir haben sehr schnell hinten gelegen und laufen die ganze Zeit diesem Rückstand hinterher.“ In der Tat: Noch keine sieben Minuten waren gespielt, schon lagen die VfL-Spielerinnen mit 5:1 vorne. Einen überragenden Start hatte Brambauers Sarah Bauer erwischt: Sie erzielte vier dieser fünf Tore.

Srijeevaghans Plan geht auf

Brambauer fand konsequent die Lücken in der LSV-Abwehr und stellte in der eigenen Defensive die Räume zu. „Das war unser Plan: In unserer Deckung wollten wir die Rückräume links und rechts dichtmachen, das hat in der ersten Halbzeit auch gut geklappt“, freute sich VfL-Trainer Ragulan Srijeevaghan. Bis zur Pause sollte der Vier-Tore-Vorsprung Bestand haben, auch weil eine weitere Spielerin sich bei Brambauer in den Vordergrund drängte.

Vereinte Kräfte: Der Brambauer-Block stoppt Appia-Sarah Dreßler (mit Ball) vom Lüner SV.
Vereinte Kräfte: Der Brambauer-Block stoppt Appia-Sarah Dreßler (mit Ball) vom Lüner SV. © GUENTHER GOLDSTEIN

Karen Jaschewski im Brambauer-Tor trieb ihre Lüner Gegenspielerinnen regelmäßig zur Verzweiflung. Als sie nach wenigen Minuten gegen Dorothea Kurdow einen Siebenmeter und den Nachwurf parierte, wurde es erstmals richtig laut in der Halle, noch lauter wurde es, als ihr das gleiche Kunststück vor der Pause erneut gelang – wieder gegen Kurdow. „Karen war richtig gut. Sie hat ein paar Bälle stark pariert und selbst Tempogegenstöße eingeleitet“, lobte Srijeevaghan. „Sie ist gut, gar keine Frage. Aber sie auch kein Übermensch, uns fehlte oft die Coolness“, befand Mai.

VfL verteidigt souverän

Nach dem Seitenwechsel gestaltete sich das Spiel zunächst ausgeglichener, weil Brambauer die Effizienz der ersten Hälfte ein wenig abhandengekommen war. Der LSV verkürzte zwischenzeitlich auf zwei Tore, dann aber rollte der Brambauer-Express wieder los. Als es nach 40 Minuten 19:12 für den VfL stand, glaubten nur noch wenige in der Halle daran, dass der Derbysieg an den LSV ging.

„Uns fehlte ein bisschen der Mut“, haderte Mai, der die Niederlage aber auch nicht zu hoch hängen wollte: „Wir können das besser als heute. Wir laden sie zu oft zu Toren ein und deshalb ist es unter dem Strich ein verdienter Sieg für Brambauer.“

Näher als die fünf Tore, die den VfL und den LSV am Ende trennten, sollte Lünen in den letzten 20 Spielminuten auch nicht mehr herankommen. Brambauer verteidigte unaufgeregt und konzentriert, die höhere Fehlerquote wies eindeutig der LSV auf. „Wir hatten ein paar Ausfälle. Dafür haben es die Mädels richtig gut gemacht, haben sich auf ihr eigenes Spiel konzentriert“, so Srijeevaghan abschließend. Für den VfL-Coach war es im Übrigen das erste Lüner Derby. Angesichts des Ergebnisses natürlich eine positive Premiere: „Die Stimmung war super. Fans von beiden Mannschaften waren da – das hat schon Spaß gemacht.“

VfL: Jaschewski – Wegemann 5, Holz 1, Sahage 2, Bauer 8/3, Karneil 2, Westhoff 1, Kockskämper 3, Raetz 4, Brannekämper 3

LSV: Schink – Lieneke 1, Renhof 2, Kreisel 1, T. Schmidt 3/1, Wosnitza, Kurdow 7/5, Lohoelter, C. Schmidt 1, Rempe 5, Dreßler 3

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