Das „Spiel der Spiele“ steht in der Handballverbandsliga der Frauen an – zumindest aus Fan-Sicht. Der VfL Brambauer empfängt am Sonntag (17:00 Uhr) den Lüner SV. Während die Trainer zuletzt noch versuchten, das Spiel etwa kleiner zu reden, verspüren die Spielerinnen definitiv eine besondere Motivation. Sowohl Anna Lieneke vom VfL als auch Michelle Holz vom LSV sind sich einig: „Beim Derby gelten eigene Gesetze.“
Dazu gehören in allererster Linie die Fans und die Aufregung im Umfeld. „Da steigt die Nervosität, die Anspannung. Sobald die Fans anfangen, Stimmung zu machen, fängt das an zu kribbeln“, freut sich die Brambauer-Spielerin Holz auf den bevorstehenden Emotionscocktail. LSV-Spielerin Lieneke genießt auch eine „Stimmung gegen“ sie und ihre Mannschaft. „Mich motiviert das“, fordert sie die gegnerischen Fans förmlich heraus – wenngleich ihr ein Heimspiel in der eigenen „Rundsporthölle“ lieber gewesen wäre.
Handballerinnen kennen sich
Nun geht es für die Lüner aber in die „Brambauer Hölle“ – wo auch einiges auf sie zukommen wird. Der Vorsitzende Jochen Kindmann hatte bereits angekündigt, dass die Halle am Sonntag ausverkauft sein werde. „Die organisieren meist auch Trommler“, ist Lieneke vorbereitet. Jedoch verspricht sie sich auch vom eigenen Anhang Unterstützung: „Es ist Derby in der eigenen Stadt, also kurze Anfahrtswege.“ Das motiviere schon den einen oder anderen Anhänger zur „Abfahrt“.
Für beide Spielerinnen ist die Partie eine doppelt besondere: Lange haben sie gemeinsam für Lünen gespielt, ehe Holz nach Brambauer gewechselt ist. „Wir waren schon ein Dreamteam“, erinnert sich Holz gerne an die Zeit mit Lieneke im Mittelblock. Nach sieben Jahren habe sie jedoch Lust gehabt, „sich woanders zu beweisen und mal etwas Neues auszuprobieren“. Wenn man nun gegen seinen Ex-Verein spielt, „hat man noch ein bisschen mehr Lust“ auf das Spiel, unterstreicht Holz.
Lünen und Brambauer heiß
Wie sich die Mannschaften vor dem Spiel in den Derby-Modus bringen? „Wir haben Motivationssprüche vom Trainer in der Kabine hängen“, verrät VfL-Spielerin Holz. Welche genau das sind, wollte sie jedoch nicht kundtun. Darüber hinaus bringen sie sich mit Musik in Stimmung. Genauso ist es bei Lieneke und ihrem LSV: „Wir hören Musik in der Kabine, meist die gleichen Songs, bevor es losgeht.“ Das Besondere im Vergleich zu anderen Spielen sei laut Lieneke, dass alle nochmal „ein Stück mehr einstecken“. Im Klartext: 110 Prozent Einsatz und keine Scheu vor Zweikämpfen und Extra-Wegen im Schlagabtausch zwischen Brambauer und Lünen. „Im Derby kann man auch Sachen machen, die man sonst nicht so kann“, stellt auch Holz das besondere Etwas aus der Partie heraus.
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