Eine Ära ist zu Ende. Nach 15 Jahren auf westfälischer Ebene ist für die erste Frauenmannschaft des VfL Brambauer nun Schluss. Am Samstag-Nachmittag bestritten die VfL-Frauen ihr letztes Saisonspiel in der Verbandsliga, was viele Emotionen hervorrief.
Frauen-Verbandsliga 2
TuS Oespel-Kley – VfL Brambauer 35:29 (12:14)
Das rein Sportliche an dem Nachmittag war unterm Strich nebensächlich. Viel mehr lag der Fokus auf der Mannschaft, die sich ein letztes Mal vorgenommen hat, sich vor ihren mitgereisten Fans ordentlich zu verabschieden. Schon vor Anpfiff kullerten einige Tränen, auch während der Ansprache von Trainer Andre Schwedler. Für alle Spielerinnen und das Trainerteam war es kein einfacher Gang.
Dennoch machte Brambauer das Beste aus seiner Situation. Auch wenn am Ende eine 29:35-Niederlage heraussprang, zeigte der VfL im Vergleich zu den Vorwochen eine gute Leistung. „Ich kann Oespel nur zur Vizemeisterschaft gratulieren. Eine sehr gute Truppe, die technisch gut ausgebildet ist und einen schönen Ball spielt“, zeigte sich Schwedler als fairer Verlierer. Dennoch betonte der VfL-Coach: „Auch wir haben kein schlechtes Spiel gemacht.“
Der Knackpunkt der Partie war in der 42. Minute. Sarah Bauer und Tatjana Sahage sorgten mit ihren Treffern zum 18:20 und 19:20 noch dafür, dass der VfL wieder herankam. Carina Püntmann, mit neun Toren am Ende erfolgreichste VfL-Werferin, glich schließlich zum 20:20 aus. In dieser Phase hatte Brambauer mehrfach die Chance das Blatt zu wenden. Doch durch unnötige Fehler hat das Team sich das Leben selbst schwer gemacht. „Wir hatten im Angriff sieben Minuten lang einen kleinen Blackout, haben zu überhastete Entscheidungen getroffen und viele technische Fehler gemacht, die dann eiskalt ausgenutzt wurden“, resümierte Schwedler. So zog Oespel-Kley auf 27:20 davon. Diesen Rückstand konnte Brambauer nicht mehr aufholen.
Schwedler ist zufrieden
Trotzdem ist Schwedler nicht unzufrieden: „Unter allen gegebenen Umständen vor und während des Spiels haben die Mädels das gut umgesetzt. Wir haben eine sportlich gute Saison gespielt.“ Und weiter: „Ich möchte mich bei allen Spielerinnen bedanken, dass wir wieder so gut aufgenommen wurden. Menschlich sind wir alle noch enger zusammengerückt. Ich wünsche allen nur das Beste. Am Ende des Tages sind und bleiben es einfach unsere Mädels.“

Der VfL Brambauer saß nach dem Spiel noch lange zusammen und ließ die turbulente Saison gemeinsam ausklingen. Trotz sportlichen Erfolgs steigt das Team bekanntlich in die Landesliga ab. Die Mannschaft wird in der kommenden Saison nicht mehr bestehen bleiben. Alle Spielerinnen verlassen den Verein. Sarah Bauer wechselt zum Oberligisten ASC 09 Dortmund, Melina Westhoff und Laura Karneil schließen sich dem Verbandsligisten Lüner SV an.
Viele Abgänge beim VfL Brambauer
Jana Brannekämper, Carina Püntmann und Michelle Holz werden künftig bei Oberligist HC TuRa Bergkamen auflaufen. Tatjana Sahage zieht es zu Verbandsligist HVE Villigst-Ergste. Maike Pohl, Verena Raetz, Martha Wegemann, Ariana Zaganjori und Karen Jaschewski gehen in den Handball-Ruhestand und/oder legen Pausen ein.
Das Trainerteam um Andre und Tanja Schwedler wird den Werdegang „ihrer“ Mädels weiterhin verfolgen. „Wir werden uns natürlich Spiele ansehen, bleiben alle weiterhin in Kontakt“, so Andre Schwedler. Das Kapitel westfälisches Oberhaus ist beim VfL Brambauer also nun beendet. Die zweite Damenmannschaft wird zur Ersten und steigt dadurch in die Landesliga auf.
VfL: Bohling/Wulf/Jaschewski – Wegemann 2/1, Holz, Sahage 3, Pohl 6, Bauer 1, Zaganjori 3, Püntmann 9/4, Karneil 1, Westhoff 4
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