VfB Lünen profitiert von Traum-Vorarbeit „Würde es in neun von zehn Fällen anders machen“

VfB Lünen profitiert von Fabian Schleins Traum-Vorarbeit
Lesezeit

Eine „Fünf-Sterne-Flanke“ in der Fußball-Kreisliga A? Zugegebenermaßen hört man diese Beschreibung in einer Spielklasse, in der es nach landläufiger Meinung doch eher um harte Arbeit und nicht um Kabinettstückchen geht, relativ selten. Doch Pascal Harder, Trainer des VfB Lünen konnte laut eigener Aussage nicht anders, als Fabian Schleins Vorlage zum 1:1 im letztlich deutlich gewonnenen Spiel gegen den TuS Holzen-Sommerberg mit diesen Worten zu adeln.

Passiert war Folgendes: Fabian Schlein hatte Nico Kusserow nach einer guten halben Stunde den Ball perfekt auf den Kopf serviert – allerdings nicht mit einer Standard-Flanke, sondern per „Rabona“, einem Schuss mit überkreuzten Beinen. „Ich habe mich erinnert, dass Ronaldinho das gerne mal gemacht hat“, sagt Schlein und könnte damit seinem Coach durchaus die Schweißperlen auf die Stirn treiben. „Er soll das nicht zur Gewohnheit werden lassen oder denken, dass er jetzt Ronaldo und Messi in einer Person ist“, lacht Pascal Harder.

Er dürfte erleichtert sein, dass Schlein nicht beabsichtigt, ab jetzt jedes Spiel ausschließlich zu einer Vorführung seiner Tricks zu nutzen. „Da hat der Trainer schon recht. Ich würde es auch in neun von zehn Fällen anders machen“, gibt der 22-Jährige in aller Bescheidenheit zu. „Aber es war eine spontane Idee in der Situation. Ich dachte mir: Bevor ich den Ball schlecht mit links bringe, versuche ich es mal so.“

VfB Lünen von Verletzungen geplagt

Damit dürfte Harder leben können, wie auch mit der Tatsache, dass der VfB nach ein paar üblen Klatschen in den vergangenen Wochen seit Kurzem wieder auf dem Damm zu sein scheint. Gegen Holzen gelang mit dem 5:2 der zweite hohe Heimsieg hintereinander. „Irgendwie hat es Klick gemacht. Es ist aber durchaus beim Training auch mal etwas lauter geworden“, erinnert sich Schlein.

„Wir haben verstanden, dass wir an einem Strang ziehen müssen“, fügt der Stürmer hinzu. „Vorher hat jeder ein bisschen sein eigenes Ding gemacht. Uns haben aber auch Verletzungen wie die von Andre Richter oder Dennis Schulz hart getroffen, das sind schon wichtige Spieler für uns.“

Fabian Schlein ist siegeshungrig

In der aktuellen Saison ist Schlein einer der wenigen Youngster im VfB-Kader. „Ich war sogar lange der Jüngste. Zum Glück sind seit Winter mit Nick und Bene (Nick Gehrmann und Benedict Cabron, Anm. d. Red.) noch zwei Jüngere dabei“, lacht er. An einer mangelnden Ausgewohnheit zwischen jungen und alten Spielern will er die wechselhafte Saison der Süder aber nicht festmachen: „Die Mischung war eigentlich immer gut“, betont Schlein.

Sport TV

Auf dem Platz fühlt er sich als Teil einer Doppelspitze wohl, obwohl er kein gelernter „Neuner“ ist. „Aktuell haben wir ja auch fast keine gelernten Stürmer, die fit sind“, erklärt er. Dennoch wolle er „jedes Spiel gewinnen“. Beim nächsten Auftritt bei der frisch als Meister feststehenden SG Gahmen (Sonntag, 15 Uhr) könnte das schwer werden. Dennoch freut sich Schlein auf die Partie, vor allem auf das Wiedersehen mit seinem langjährigen Teamkollegen Leon Broda, der jetzt in Gahmen kickt.

Mit seinem Bruder beim VfB Lünen vereint: Mark Fluder rechnet sich „definitiv die Top-Fünf aus“

Gegen Torpedo Moskau und FC Watford: Auch zwei Ex-Profis beim Treff des VfB Lünen

Pascal Beck freut sich beim VfB Lünen auf alten Kumpel : „Wenn wir wechseln, dann zusammen“