
© Timo Janisch
VfB Lünen holt Quartett von einem Lüner Nachbarn - und verliert den nächsten Spieler
Fußball-Kreisliga A
Der VfB Lünen hat sich vier neue Spieler auf einen Schlag geschnappt. Sie kommen alle von einem direkten Nachbarn aus Lünen, dem der Verlust des Quartetts richtig wehtut.
Bislang hat der VfB Lünen nur Abgänge für die kommende Saison verkünden können. So steht bereits fest, dass Maximilian Hane (Westfalia Wethmar), Robin Hagenmeyer (Westfalia Vinnum), Simon Weis (BV Brambauer) und Fabian Kowalski (TuS Niederaden) den Verein verlassen werden. Am Mittwoch gab der Sportliche Leiter Daniel Serges erstmals positive Neuigkeiten bekannt.
Zunächst allerdings erklärte Serges, der das Amt von Milan Mikuljanac übernimmt, dass die Süder fortan ohne einen weiteren Spieler auskommen müssen. Torwart Kevin Lange stünde aus privaten Gründen nicht mehr zur Verfügung. Lange war erst im Sommer vom BV Lünen an die Dammwiese gewechselt.
SV Preußen verliert vier Spieler an den VfB Lünen
Dafür stehen seit Mittwoch auch vier Spieler auf der Habenseite des A-Ligisten. Mit Sebastian Pommerin, Nico Kusserow, Sascha Südmeyer und Pascal Broda wechseln gleich vier Akteure des benachbarten SV Preußen von Horstmar nach Lünen-Süd. Die Auflösungserscheinungen der Preußen werden damit immer deutlicher sichtbar.
„Wir freuen uns sehr, dass wir gleich auf mehreren Positionen sehr gute Verstärkungen präsentieren können“, sagt Serges zur Verpflichtung des Quartetts. Sebastian Pommerin sei ein absoluter Leader-Typ und werde dem VfB gerade im Spielaufbau sehr guttun, so Serges.

Sebastian Pommerin (l.) soll Co-Trainer Daniel Skubich und dem VfB Lünen seine Leader-Qualitäten zeigen. © VfB Lünen
Pascal Broda bringe ebenfalls eine Menge Erfahrung mit und kenne sich im Fußballkreis Dortmund bestens aus, sagt Serges weiter. „Hinzu kommt, dass er die Mannschaft und den Verein sehr gut kennt und sich somit sofort voll einbringen kann.“ Die Familie Broda ist tief im VfB Lünen verwurzelt.

Mark Bördeling (l.) ist künftig Trainer des erfahrenen Pascal Broda. © VfB Lünen
Mit Nico Kusserow haben die Süder dagegen einen jungen Spieler verpflichtet, „der vor Ehrgeiz sprüht und auf dem Platz immer 110 Prozent abliefert“, so Serges. Kusserows Onkel Sascha war für den VfB schon als Sportdirektor aktiv.

Nico Kusserow (r.) soll den VfB Lünen als junger Spieler verstärken. © VfB Lünen
Torhüter Sascha Südmeyer ist derzeit noch durch eine Knieverletzung gehandicapt, blieb in den nur drei Saisonspielen der Preußen ohne Einsatz. Südmeyer habe aber schon unter Beweis gestellt, dass er ein klasse Torwart sei, so Serges, „weshalb wir ihn trotz allem verpflichten wollten“.

Sascha Südmeyer (l.) ist ab Sommer eine Option im Tor des VfB Lünen. © VfB Lünen
Die Auflösungserscheinungen beim SV Preußen, die noch immer ohne Trainer für die kommende Saison dastehen und nicht nur die vier VfB-Neuzugänge verloren haben, sind natürlich auch Serges nicht verborgen geblieben.
Daniel Serges betont: Keine absichtliche Schwächung des SV Preußen
Er betont allerdings, dass die Verpflichtung des Quartetts keine absichtliche Schwächung des direkten Nachbarn sei. „Die Spieler haben teils schon im Vorfeld signalisiert, den Verein zur neuen Saison verlassen zu wollen. Die aktuelle Entwicklung in Horstmar bedrückt uns sehr“, so Serges.
Dass so manch einer einen faden Beigeschmack empfinden könnte, möchte Serges gar nicht leugnen. „Allerdings wäre es fahrlässig gewesen, keine Angebote zu unterbreiten. Auch wir haben, wie zurzeit fast jeder Verein, massive Schwierigkeiten, neue Spieler zu bekommen und müssen gleichzeitig Abgänge kompensieren.“
Kommt aus Lünen und wohnt dort noch immer. Konnte sich nie vorstellen, etwas anderes als Journalismus zu betreiben. 2017 noch als Schüler bei Lensing Media als Freier Mitarbeiter begonnen. Seit 2023 Sportredakteur in Dortmund. Als Handballtrainer mit Stationen in der Bezirks- und Verbandsliga.
