Fußball-A-Ligist TuS Niederaden hat anstrengende Wochen hinter sich. Innerhalb von zehn Tagen war die Elf von der Kreisstraße vier Mal in der Liga gefordert. Und der Aufsteiger löste die Aufgabe mit Bravour. Zwar musste man sich am Sonntag Ligaprimus TuRa Bergkamen mit 1:4 geschlagen geben, aus den drei Spielen davor gelangen aber sieben Punkte. Die Derbys gegen Oberaden (3:2) und Wethmar II (3:1) wurden gewonnen und dazwischen trotzte der TuS dem Kamener SC ein 2:2 ab.
Viele Ausfälle bei Niederaden
Wenn man zusätzlich noch einen Blick auf die Kader wirft, die Amel Mesic zur Verfügung standen, wird diese Punkteausbeute noch beeindruckender. Oft sitzen in dieser Saison nur ein oder zwei Auswechselspieler auf der Bank, die eigentlich zum Trainerstab, den Alten Herren oder der zweiten Mannschaft gehören. Einer, der deswegen extra sein Comeback vorgezogen hat, um der Mannschaft zu helfen, ist Noah Schmidt.
Der Außenspieler wollte eigentlich erst im November wieder ins Training einsteigen, doch Trainer Mesic überredete Schmidt, seine Rückkehr vorzuziehen. Der 20-jährige, der sich in der letzten Saison einen komplizierten Schlüsselbeinbruch zuzog, gab somit sein Saisondebüt ausgerechnet im Derby gegen Oberaden. Und es dauerte nicht lange, bis Schmidt auf sich aufmerksam machte. Bereits nach neun Minuten traf er mit einem abgefälschten Schuss zum wichtigen 1:0.

„Ich habe den Ball erobert und mit Lukas Goetz einen Doppelpass gespielt. Dass der Ball dann abgefälscht genau über den Torwart fliegt, ist natürlich perfekt. Es war ein richtig geiles Gefühl, in so einem Derby zu treffen“, freute sich der Rechtsaußen über sein gelungenes Comeback. Und auch im zweiten Derby war Schmidt erfolgreich, als er kurz vor der Pause gegen Wethmar II das 3:0 erzielte. Sein Schuss vom Strafraumeck schlug so perfekt im Winkel ein, dass sogar der gegnerische Trainer Dominik Ciernioch Respekt zollte und von einem „absoluten Traumtor“ sprach.
So gut auch die Leistungen in dieser Saison sind, der kleine Kader bereitet Woche für Woche Kopfschmerzen. So auch bei Noah Schmidt: „Die personelle Situation ist echt schade, wir haben immer wenig Leute beim Training. Uns fehlt deswegen auch die Ausdauer, vor allem im Laufe der zweiten Hälfte. Auch ich persönlich habe noch einiges aufzuholen. Die letzten Wochen von Null auf Hundert waren für mich anstrengend, aber ich mache das für das Team. Unsere Mentalität ist nämlich echt geil.“
TuS Niederaden kann klettern
Und wer weiß, in welche Sphären der TuS bis zur Winterpause noch vorstoßen wird. Momentan belegt man zwar nur den elften Rang, bis zu Platz fünf sind es allerdings auch nur magere vier Pünktchen. Und das Restprogramm der Niederadener ist verhältnismäßig einfach, sind die vier nächsten Gegner doch allesamt auf Platz zehn oder darunter anzutreffen. „Alles zu gewinnen wäre natürlich optimal“, sagt der Außenspieler mit einem kleinen Lachen. Doch weiß Schmidt auch, was es dafür braucht: „Wir müssen so auftreten wie gegen Oberaden und Kamen, dann können wir in der Liga jeden Gegner schlagen.“ Sollte dieses Unterfangen gelingen, findet sich der TuS womöglich sogar noch vor der Rückrunde im oberen Drittel der Tabelle wieder.
Torjäger-Kanone in Lünen: Vereinsinternes Duell spitzt sich zu
Favoritenschreck TuS Niederaden fehlt die Power: TuRa Bergkamen jubelt nach Patzern der Konkurrenz
Doppelschlag vor der Pause entscheidet die Partie: TuS Niederaden bezwingt Westfalia Wethmar II