Trotz Auftaktsieg gegen Brünninghausen Distelns Justin Gruber sieht Lüner SV als Favorit

Trotz Auftaktsieg gegen Brünninghausen: Distelns Justin Gruber sieht Lüner SV als Favorit
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Justin Gruber ist einer der Distelner, die Spielertrainer Daniel Koseler nach dem 3:2 gegen den FC Brünninghausen meinte. Gruber hat den Aufstieg des SV Vestia von Anfang an mitgemacht und sich jetzt den Traum von der Westfalenliga erfüllt. „Beim Treffen und Aufwärmen hat man schon gemerkt, dass es etwas Besonderes ist“, sagt Gruber rückblickend auf den Sonntag (11. August).

Er wäre zwar schon motivierter gewesen, weil es die erste Westfalenliga-Partie für den Verein war. Als der Ball rollte, war es für Gruber aber wieder ein „normales Spiel“. Hat der 23-Jährige, der in seiner fünften Saison in Disteln ist, vor ein paar Jahren damit gerechnet, dass es so schnell in die sechsthöchste Liga gehen würde?

„Als ich gekommen bin, wollten wir hoch in die Landesliga. Da wäre mit dem Kader Schluss gewesen.“ Zusammen mit Kevin Gola, Sven Hahnenkamp, Jan-Philipp Schramm dachte Gruber sich: „Wir sind nicht die Erfahrensten, aber wir haben Talent. Mal gucken, wo die Reise hingeht.“

SV Vestia Disteln hat „bestes Trainerteam im Kreis“

Einen großen Anteil daran, dass dieses Talent nicht nur ein leeres Versprechen blieb, hatten die beiden Trainer Daniel Koseler und Martin Schmidt, die Gruber als „bestes Trainerteam im Kreis“ bezeichnet.

„Wir haben - jetzt auch mit Marvin Piechottka - eine überragende Führung. Martin hat schon Regionalliga-Erfahrung, ‚Kosi‘ hat von Norbert Elgert (Schalker U19-Trainer, Anm. d. Red.) gelernt.“ Was das Team auch auszeichnet: „Jeder, der geholt wurde, hat einwandfrei ins Team gepasst.“

Das war auch gegen Brünninghausen bemerkbar. Auch vom frühen Rückstand nach zwei Minuten ließ sich Disteln nicht schocken und kam drei Minuten später zum Ausgleich. Trotzdem hat Gruber nach den ersten beiden Pflichtspielen gegen Westfalenligisten schon gemerkt, dass es ein anderes Niveau als in der Landesliga ist.

Im Westfalenpokal gab es eine Woche vor dem Ligastart ein 1:2 gegen Westfalia Kinderhaus aus der Parallelstaffel 1. „Das war die spielerisch stärkste Mannschaft, gegen die ich bis jetzt gespielt habe.“ Wie auch gegen Oberliga-Absteiger Brünninghausen kassierte die Vestia gegen Kinderhaus ein frühes Gegentor. Die Lehre daraus: „Wir müssen von Anfang an wacher sein.“

Justin Gruber: trotz zwei Toren nur Note 3+

Beim 3:2 gegen Brünninghausen war Gruber trotz zweier Tore nicht mit seiner Leistung zufrieden. „Es geht. Ich würde mir eine 3+ geben. Ich bin gut ins Spiel gekommen, war danach etwas blass. Die zwei Tore sprechen dann natürlich für mich.“ Innerhalb von drei Minuten drehten seine beiden Treffer den 1:2-Rückstand.

Nach seiner schweren Knieverletzung ist der 23-Jährige jetzt seit ein paar Monaten wieder voll dabei. Ganz fit ist er aber noch nicht. „Es fehlen noch ein paar Prozente.“

Am Sonntag (18. August) kann er mit dem Spiel beim Lüner SV einen weiteren Schritt in Richtung 100 Prozent machen. Der LSV fragte erst an, ob das Spiel nach Herten verlegt werden könnte. Jetzt wird aber doch in Lünen gespielt, allerdings nicht auf dem Rasen, sondern auf Kunstrasen (15.15 Uhr).

Ganz verschoben wurde dagegen das für Donnerstag angesetzte Kreispokal-Spiel beim B-Ligisten TuS Henrichenburg. Der Rasenplatz in Castrop-Rauxel war noch nicht freigegeben. Neuer Spieltermin: 29. August, 18.15 Uhr.

SV Vestia Disteln spielt Sonntag beim Lüner SV

Damit hat Disteln eine Woche, um sich auf Lünen vorzubereiten. Allzu viele Spieler beim nächsten Gegner kennt er nicht, dafür aber den neuen Sportlichen Leiter Athavan Varathan. Der war beim VfB Waltrop in der U19 sein Co-Trainer.

„Lünen war zuletzt immer eine gute Nummer. Sie sind der Favorit.“ Dass viele Vereine Disteln noch nicht kennen, wäre in der Westfalenliga nicht mehr so ein Vorteil wie in der Landesliga. „Umso höher es geht, umso mehr Infos gibt es.“

Vielleicht können Gruber und seine Mitspieler die Lüner aber doch überraschen.