Trotz zweimaligem Rückstand SV Vestia Disteln gewinnt Westfalenliga-Debüt gegen FC Brünninghausen

Trotz zweimaligem Rückstand: SV Vestia Disteln gewinnt Westfalenliga-Debüt gegen FC Brünninghausen
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Was für ein Auftakt in die erste Westfalenliga-Saison der Vereinsgeschichte. Der SV Vestia Disteln hat gegen den FC Brünninghausen zweimal einen Rückstand gedreht und dank eines Doppelschlags innerhalb von drei Minuten am Ende mit 3:2 gewonnen.

Für Brünninghausens Trainer Giovanni Schiattarella war die Niederlage direkt nach Abpfiff noch nicht greifbar: „Dass wir hier mit null Punkten nach Hause fahren, ist hart. Wir haben 60 Minuten grandios gespielt. Danach haben wir die Ordnung und die Schärfe verloren. Vor dem Tor war das zu wenig.“

Dabei war der erste Schuss des Oberliga-Absteigers direkt drin. Nach zwei Minuten nimmt Kevin Brümmer an der Strafraumgrenze eine Hereingabe direkt. Er trifft den Ball aber gar nicht richtig, viel mehr rutscht er ihm über den Fuß und hoppelt in Richtung des Tores von Philipp Amft. Julian Trapp versucht den Ball auf dem Weg dahin noch zu treffen, schlägt aber auch vorbei. Irgendwie trudelt der Ball neben dem linken Pfosten ins Tor. 1:0 für Brünninghausen.

Da war die Freude noch groß: Kevin Brümmer (14) freut sich mit Kerim Yüksel Karyagdi über das 1:0.
Da war die Freude noch groß: Kevin Brümmer (14) freut sich mit Kerim Yüksel Karyagdi über das 1:0. © Ronald Brendel

Doch Disteln schüttelt sich und schlägt in der fünften Minute zurück. Fabian Lohmeyer setzt sich auf der rechten Seite durch. Seine Flanke findet Philipp Müller. Dessen Kopfball landet aber an der Latte. Von dort springt der Ball dem heraneilenden Sven Hahnenkamp vor der Füße. Der Kapitän ist schnell genug am Ball und drückt ihn über die Linie. 1:1.

Anschließend beruhigt sich das aber Spiel etwas. Brünninghausen hat insgesamt mehr Ballkontrolle und macht mehr für die Partie. Disteln wartet eher ab, steht aber sicher und lässt keine zwingenden Chancen zu – bis zur 18. Minute.

Zwei Monster-Paraden von Philipp Amft

In dieser ist Ilyas Khattari plötzlich völlig frei vor Vestia-Torwart Philipp Amft. Das Sturmtalent möchte den Ball an Amft vorbeischieben, der Keeper verhindert das aber mit einem starken Reflex. Fast noch besser ist seine zweite Parade. Denn auch beim Nachschuss von Khattari wirft sich Amft dazwischen und hält den Ball.

In der Folgezeit kommt die Vestia besser ins Spiel und zu einigen Möglichkeiten. Philipp Müller kommt an eine Hereingabe nicht richtig heran (28.), Justin Grubers Flachschuss geht vorbei (29.) und Müller (35.) sowie Sven Hahnenkamp (40.) scheitern an Brünninghausen-Torwart Leon Broda. Mit 1:1 geht es in die Pause.

Kein Elfmeter für Brünninghausen: Das entschied zumindest der Schiedsrichter nach Philipp Amfts (13) Einsteigen gegen Tomislav Ivancic.
Kein Elfmeter für Brünninghausen: Das entschied zumindest der Schiedsrichter nach Philipp Amfts (13) Einsteigen gegen Tomislav Ivancic. © Ronald Brendel

Aus der Halbzeit kommt Brünninghausen stark. Nach 55 Minuten nimmt Kerim Yüksel Karyagdi Tempo auf. Seinen Schuss kann Philipp Amft zwar halten, aber nur nach vorne abwehren – genau vor die Füße von Kevin Brümmer, der nur noch einschieben muss.

Wieder ist Disteln aber nicht allzu lange geschockt. In der 66. Minute setzt Philipp Müller einen Freistoß kurz vor der Strafraumgrenze in die Mauer, Justin Gruber reagiert am schnellsten und trifft im Nachschuss zum 2:2. Und aus Sicht des Aufsteigers wird es noch besser.

Justin Gruber dreht das Spiel komplett

Nur drei Minuten nach dem Ausgleich kommt wieder Gruber im Strafraum an den Ball. Diesmal zirkelt er den Ball elegant rechts neben den Pfosten, keine Chance für Leon Broda, 3:2, Spiel gedreht.

Nach dem Treffer kommt die Phase, die Brünninghausen-Trainer Giovanni Schiattarella nicht mehr so gut gefallen hat. Sein Team ist nicht mehr zwingend genug, findet keine Lösungen mehr gegen die Distelner. Trotzdem haben die Dortmunder in der 93. Minute noch die Riesenchance zum Ausgleich.

Drei Gästespieler steigen nach einer Ecke im Strafraum hoch, einer kommt an den Ball und köpft ihn gegen die Latte. Kevin Kenzlers und Philipp Amft verhindern irgendwie, dass die Kugel noch über die Linie rutscht. Kurz danach ist Schluss.

Die Vestia gewinnt ihre Westfalenliga-Premiere. Dementsprechend groß ist die Freude. „Hochemotional“, lautet das Fazit von Spielertrainer Daniel Koseler kurz nach Abpfiff.

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Westfalenliga 2: SV Vestia Disteln - FC Brünninghausen 3:2 (1:1)

Vestia: Amft - Kenzlers, Hahnenkamp, Müller (72. Veverka), Gruber (90.+3 Trakowski), Zuk, Sellinat (80. T. Gola), Waldner, Lohmeyer, Koseler (89. Barlage), K. Gola

Brünninghausen: Broda - Schröder, Peychev, Hartmann, Rosowski, Ivancic (76. Boldin), Khattari (64. Diallo), Karyagdi (80. Uzun), Trawinski (51. Tipkemper), Brümmer (84. Bachmann), Trapp

Tore: 0:1/1:2 Brümmer (2., 56.), 1:1 Hahnenkamp (5.), 2:2/3:2 Gruber (66., 69.)