Der Alstedder Tim Hermes - hier im Dortmunder Stadion Rote Erde - laboriert aktuell an einer Schambeinentzündung. © Patrick Schröer
Tim Hermes
Tim Hermes über seine Verletzung: „Ich hätte mir lieber einen Riss im Knie geholt“
Tim Hermes fällt schon seit fünf Monaten verletzt aus. Wann er für RW Oberhausen auf den Platz zurückkehrt, ist noch offen. Der Lüner Fußballer hat aber Spaß an einer neuen Aufgabe gefunden.
Tim Hermes muss sich momentan in Geduld üben. Der Lüner Fußballer des Regionalligisten RW Oberhausen fällt wegen seiner Verletzung noch auf unbestimmte Zeit aus. Schon seit fünf Monaten laboriert der 28-jährige Linksverteidiger an einer Schambeinentzündung. Auch die Auswärtspartie bei Borussia Dortmund II (Endstand 2:0 für den BVB) verfolgte der Lüner am Montag daher nur von der Tribüne aus. Sportredakteur Patrick Schröer hat mit ihm in der Halbzeit gesprochen.
„Natürlich ist es mega scheiße, so eine lange Zeit nur zugucken zu dürfen“, sagt Tim Hermes. Gut fünf Monate quält sich der Alstedder nun schon mit einer komplizierten Schambeinentzündung herum, die ihn immer wieder außer Gefecht setzt. In der laufenden Spielzeit hat Hermes daher keine Partie für die Kleeblätter bestritten.
Tim Hermes hat sich am Montag das Spiel seiner Mannschaft RW Oberhausen bei Borussia Dortmund angesehen. © Patrick Schröer
Es ist noch nicht lange her, da hat Hermes wieder versucht, auf die Beine zu kommen und die Belastung zu steigern - mit negativem Ausgang. „Ich habe probiert, locker zu laufen, da hat das Schambein aber sofort wieder reagiert. Deswegen steht jetzt wieder eine Pause an“, so Hermes. Zunächst einmal solle der 28-Jährige zwei Wochen noch pausieren, dann langsam wieder einsteigen. Hermes hat Respekt vor der Verletzung, beschreibt sie als tückisch.
„Es ist eine Verletzung, für die es kein Mittel gibt, das den Heilungsprozess beschleunigt. Ich war bei Doktor Braun (Mannschaftsarzt von Borussia Dortmund, Anm. d. Red.). Der hat auch Mario Götze bei seiner Schambeinentzündung behandelt. Ihm hat er eine Spritze gegeben, ansonsten nur Ruhe verordnet“, sagt Hermes und fügt an: „Das ist sicher die schwerwiegendste Verletzung, obwohl es sich manchmal nicht so schlimm anfühlt. Ich hätte mir aber lieber einen Riss im Knie geholt, weil man bei einer Schambeinentzündung nie weiß, wann man wieder anfangen kann“, so der Lüner weiter, der sein Comeback allerdings für die Rückrunde plant. Das habe er in Gesprächen mit RWO-Trainer Mike Terranova so vereinbart.
Zweite Liebe neben RW Oberhausen
Unter seiner Verletzung leidet momentan nicht nur Hermes Fußballerkarriere, sondern auch die Freizeit des 28-Jährigen. „Ich brauche viel Ruhe, muss häufig die Beine hochlegen. Das nervt nicht nur mich, sondern auch meine Freundin. Man hängt halt zuhause rum, kann nicht viel machen“, so der Alstedder weiter.
Da passt es gut, dass Hermes mittlerweile eine zweite Fußballliebe neben RWO gefunden hat. Seit Anfang des Jahres hat Tim Hermes bekanntlich das Traineramt beim A-Ligisten BW Alstedde von seinem Vater Andreas übernommen - mit Erfolg. Aktuell stehen die Blau-Weißen nach einem guten Saisonstart auf dem ersten Tabellenplatz.
Nach dem Abpfiff begrüßte Tim Hermes (2.v.l.) seine Mitspieler. © Patrick Schröer
Hermes fühlt sich wohl beim Klub vom Heikenberg. Drei Mal pro Woche leitet er das Training beim A-Ligisten. „Wir haben eine richtig geile Mannschaft. Es macht einfach riesig Spaß“, beschreibt er. Am kommenden Sonntag, 6. Oktober, erwartet den 28-Jährigen ein echtes Spitzenspiel. Zu Gast ist dann der aktuelle Tabellenzweite VfB Lünen. Ein Derby also und ein wahres Topspiel um die Meisterschaft. Hermes betont die Wichtigkeit der Partie, tritt aber dennoch auf die Bremse. „Natürlich ist es ein sehr wichtiges Spiel für uns. Mit einem Sieg können wir ein kleines Zeichen setzen. Dennoch gucke ich nur von Spiel zu Spiel. Sicherlich wird die Ansprache aber etwas emotionaler sein“, sagt er.
Wie genau es in Oberhausen für Hermes weitergeht, steht derweil aber noch aus. Der Lüner hat noch bis kommenden Sommer einen Vertrag bei den Kleeblättern. Großen Druck macht sich Hermes nicht, möchte weiter geduldig auf sein Comeback hinarbeiten. Der Alstedder bleibt bezüglich seiner komplizierten Verletzung auch optimistisch, wenngleich Hermes weiß, dass andere Spieler deswegen schon ihre Karriere beendet hatten. „Ich warte nun die Zeit ab. Wenn es auch im Winter nicht besser wird, muss ich mir Gedanken machen“, sagt Hermes, der bereits erste Gespräche mit dem Präsidenten der Oberhausener geführt habe.
Trainer bei RWO?
„Wenn ich meine Karriere beenden muss, vielleicht werde ich dann bei RWO irgendwo Trainer. Das wird man sehen“, so der Lüner. Erste erfolgreiche Erfahrungen als Trainer hat Hermes in Alstedde ja schon gemacht...
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