Tim Hermes (27) möchte jeden Spieler von BW Alstedde besser machen

© Günther Goldstein

Tim Hermes (27) möchte jeden Spieler von BW Alstedde besser machen

rnFußball in Lünen

Ab Januar übernimmt Tim Hermes bei BW Alstedde. Neben seiner neuen Trainerkarriere agiert er aber auch noch bei einem Regionalligisten als Spieler.

Alstedde

, 22.11.2018, 14:34 Uhr / Lesedauer: 2 min

Der Fußball-A-Ligist SV BW Alstedde bekommt zum Jahreswechsel einen neuen Trainer. Nachdem Andreas Hermes seinen Rücktritt bekannt gab (wir berichteten), übernimmt ab 1. Januar sein Sohn Tim. Der 27-Jährige spielt daneben auch für RW Oberhausen in der Regionalliga West, fungiert dort als linker Verteidiger. Wir haben mit dem Lüner über seine neue Aufgabe bei BWA, zeitliche Engpässe und einen möglichen Aufstieg gesprochen.

Herr Hermes, wie lange mussten Sie überlegen, als Ihnen der Job in Alstedde angeboten wurde?

Ich musste mir schon Gedanken machen, weil es als Cheftrainer eine andere Aufgabe ist. Die Zeit passt aber. Ich werde versuchen, möglichst oft beim Training und bei den Spielen dabei zu sein.

Es ist ihre erste Station als Chefcoach. Wird da ein Traum wahr?

Für mich war es klar, dass ich nach meiner Karriere im Trainerbereich tätig sein möchte. Ich habe ja vor zwei Jahren auch schon die Trainer B-Lizenz gemacht. Alstedde ist für mich ein guter Einstieg. Langfristig möchte ich aber in höheren Ligen trainieren.

Sie trainieren als Spieler in Oberhausen und als Coach in Alstedde. Wie schaffen Sie diesen Spagat?

Mit dem Training überschneidet sich nichts, weil wir in Oberhausen um 10 und 14 Uhr und in Alstedde abends trainieren.

Wird Ihnen das trotzdem nicht zu viel?

Ich habe mir da meine Überlegungen gemacht. Ich habe das aber mit meiner Freundin abgeklärt und sie hat mir grünes Licht gegeben.

Sie sammeln als Spieler große Erfahrungen im höherklassigen Bereich. Profitiert Ihre Arbeit in Alstedde davon auch?

Ja, enorm. Ich habe bis jetzt neun Jahre unter Profibedingungen trainiert und dabei viele Trainer kennengelernt. Ich habe von jedem etwas gelernt und kann das super in die Kreisliga einbringen.

Also bauen Sie Trainingsinhalte, die Sie aus Oberhausen kennen, in das BWA-Training ein?

Auf jeden Fall. Die Jungs in der Kreisliga sind ja keine Cristiano Ronaldos. Wir haben viele junge Spieler wie Tim Kirchhoff oder Can Cicek, aus denen wir ordentlich etwas herausgeholt haben. Die Regionalliga-Erfahrung ist enorm wichtig, auch für die Spieler. Es wird kein typisches Kreisliga-Training geben, sondern einen Mix aus verschiedenen wichtigen Komponenten.

Tim Hermes

Tim Hermes © Foto: Patrick Schröer

Was sind Sie eigentlich für ein Trainertyp?

Ich möchte Fußball spielen lassen, pressen und viele Tore machen. Wir arbeiten viel mit Ballbesitz und wollen mit wenigen Kontakten schnell nach vorne spielen. Außerdem möchte ich gerne jeden Spieler besser machen.

Wie groß sind die Unterschiede zwischen Regionalliga und Kreisliga wirklich?

Die sind enorm. Das ist ein Wahnsinnsunterschied. Das fängt schon bei einfachen Dingen wie dem Spielverständnis an.

Alstedde steht auf Rang drei der Tabelle. Muss die Bezirksliga mittelfristig das Ziel sein?

Wir wollen jetzt erstmal in die Rückrunde gehen und den dritten Platz vor den Verfolgern halten.

Und im nächsten Jahr?

Da stehen noch Gespräche mit unserem neuen Sportlichen Leiter Benedikt Kuhne an. Natürlich möchte ich gerne mit der Mannschaft hoch. Wir schauen mal, was drin ist.

Kommen wir zu ihrem zweiten Klub – RW Oberhausen. Sie stehen ebenfalls auf Platz drei. Was ist noch drin?

Verein und Vorstand wollen die Lizenz für die Dritte Liga beantragen. Momentan liegen wir aber acht Punkte hinter Viktoria Köln. Das ist enorm.

Welche Ziele haben Sie mit den Kleeblättern noch? Ihr Vertrag läuft bis 2020.

Mein Ziel ist es, einmal aufzusteigen. Das versuche ich auch den Jungs aus Alstedde zu vermitteln.