Streitthema „Pyrotechnik in der Kreisliga“ - Sollte der Einsatz erlaubt sein?

Fußball

Der BV Brambauer II veranstaltete am Sonntagnachmittag ein kleines Pyrotechnik-Spektakel beim Gastspiel in Lünen. In unserer Redaktion gibt es gemischte Meinungen zur Aktion.

Lünen, Brambauer

, 18.02.2020, 17:32 Uhr / Lesedauer: 2 min
Am vergangenen Sonntag zündeten einige Brambauer-Anhänger Pyrotechnik am Spielfeldrand.

Am vergangenen Sonntag zündeten einige Brambauer-Anhänger Pyrotechnik am Spielfeldrand. © Patrick Schröer

Sollte Pyrotechnik am Kreisligasportplatz erlaubt werden oder nicht? Die Vereine und der Fußballkreis Dortmund sind sich ähnlich uneinig wie die RN-Mitarbeiter Timo Janisch und Nico Ebmeier. Das sind ihre Meinungen:

Das sagt Timo Janisch:

Wer beim Abbrennen von Pyrotechnik während eines Fußballspiels in der Kreisliga B (!) von einer Gefährdung Dritter redet, macht sich lächerlich. In der Geist standen eine Handvoll Brambaueraner in deutlichem Abstand zum Kunstrasen und anderen Zuschauern und zündeten ihre Pyroshow ab, die wenige Minuten dauerte. Wer den engagierten Zuschauern und Fans, die sich mit ihrer Mannschaft, mit ihren Freunden identifizieren, Fahrlässigkeit unterstellt, ist ganz schön respektlos.

Schließlich benötigt so eine Aktion tagelange Planung und Vorbereitung. Von einer dummen, unüberlegten Idee, die womöglich aus einer spontanen Bierlaune heraus entstanden ist, kann also nicht die Rede sein. Ständig beklagen Verantwortliche mangelnden Einsatz für den Amateursport – die Aktion des BVB ist ein Weg, wie sich Identifikation mit dem eigenen Verein äußern kann.

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Der Aufschrei, der bei jeder gezündeten Fackel ertönt, wirkt reflexartig und billig. Wären jene Nörgler mal ganzjährig so konsequent, gebe es wohl schon seit Jahren ein bundesweites Böllverbot an Silvester – da ist sicherlich nicht weniger Alkohol im Spiel. Und mit dem so gesparten Geld hätten die Brambaueraner am Sonntag dem BV Lünen auch Eintritt bezahlen können.

Das sagt Nico Ebmeier:

Dass Feuerwerke sicherlich schön anzuschauen sind, ist klar. Es ist immer wieder ein kleines Spektakel, wenn das „rote Gold“ aus den Fackel empor steigt.

Dennoch hat dieses gefährliche Zündelei auf den Kreisligaplätzen in Deutschland nichts verloren. Knapp 2.000 Grad wird ein abbrennendes Bengalo heiß und damit zu einem lebensgefährdeten Spielzeug. Dass sich die Anhänger des BVB in diesem Fall selbst in Gefahr begaben, werden sie gewusst haben. Dass aber auch andere Zuschauer davon betroffen werden könnten, wohl nicht.

Der Kreisligafußball ist ein Sport der Familien und der Kinder. Muss eine Mutter nun Angst um ihr Kind haben, dass es abends vom Sportplatz nicht wieder kommt und womöglich mit schwersten Verbrennungen im Krankenhaus liegt? Das kann doch nicht gewollt sein.

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Hätte es in den vergangenen Tagen nicht so viel geregnet, hätten die Brambaueraner in Lünen den halben Wald anzünden können. Geschätzte zehn Meter hinter den BVB-Anhängern wurzelten schon die ersten Bäume. Ein falscher Windzug und trockener Boden und das Spektakel wäre ordentlich nach hinten losgegangen. Die Fans sollen ihren immer Spaß haben, aber Pyrotechnik macht das „Erlebnis Kreisligafußall“ ungenießbar.

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Sollte der Einsatz von Pyrotechnik in der Kreisliga erlaubt werden?

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