Spielerflucht beim TuS Niederaden Tolga Buyruk spricht Klartext: „Eigentlich nicht meine Art“

Spielerflucht in Niederaden - Buyrup: „Eigentlich nicht meine Art“
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Nach dem plötzlichen Rücktritt von Sportchef Khaled Ayoub verliert der TuS Niederaden nicht nur einen wichtigen Entscheidungsträger, sondern auch einen Sponsor – und gleich acht Spieler. Einer von ihnen ist Tolga Buyruk. Der 34-jährige Verteidiger mit Oberliga-Erfahrung spricht nun über seine Beweggründe.

Sponsor weg: Geld spielte für Tolga Buyruk keine Rolle

Ich bin ja über Khaled gekommen. Alles, was da zuletzt im Hintergrund in Niederaden passiert ist, habe ich nicht so richtig mitbekommen“, erklärt Buyruk. Er sei mit dem Ziel angetreten, der Mannschaft zu helfen: „Ich habe immer Vollgas gegeben – auf und neben dem Platz.“ Die Hinrunde lief stark, bei den Hallen-Stadtmeisterschaften schied das Team erst im Halbfinale gegen den Lüner SV aus. Auch die Vorbereitung lief ordentlich. Doch dann, mit dem Start in die Restrunde der Saison, sei „irgendetwas passiert“, sagt Buyruk.

Nach dem Rücktritt von Ayoub zog auch Buyruk seine Konsequenzen. „Ohne Khaled wollte ich nicht weitermachen. Er war der Hauptgrund, warum ich überhaupt in Niederaden gelandet bin“, sagt er. Eine Absprache mit den anderen abwandernden Spielern habe es nicht gegeben: „Ich habe mit keinem der anderen Spieler gesprochen. Ich weiß nicht, ob sie keine Perspektive mehr gesehen haben. Für mich kann ich nur sagen: Ich habe keinen Sinn mehr gesehen.“

Tolga Buyruk spielt Hallenfußball.
Erreichte mit dem TuS Niederaden das Halbfinale bei der Hallenstadtmeisterschaft: Tolga Buyruk. © Henkel

Geld sei kein Faktor für seinen plötzlichen Abgang gewesen. „Nein, das hat für mich in Niederaden keine große Rolle gespielt“, stellt er klar. Vielmehr sei es der Wunsch gewesen, in einem funktionierenden Umfeld Fußball zu spielen: „Ich hätte mir gewünscht, dass alles so bleibt, wie es war. Es ist eigentlich nicht meine Art, mitten in der Saison abzuhauen. Aber manchmal passieren im Fußball eben Sachen, die man nicht mehr stoppen kann.“

Mit Trainer Carsten Walschus habe er nach seiner Entscheidung bisher noch nicht gesprochen, das soll sich aber ändern: „Ich werde mich definitiv noch mal bei Carsten melden. Ich hatte nie ein Problem mit ihm, und das gehört sich so.“

Tolga Buyruk: Gespräche mit Lüner Verein laufen

Dabei hätte die Saison für Buyruk sportlich erfolgreich enden können: Nach einem Jahr ohne Fußball wurde er in Niederaden wieder fit und wollte mit dem Team um den Aufstieg in die Kreisliga A kämpfen. „Das wäre vielleicht mein achter Aufstieg gewesen – leider wird das nun nichts“, bedauert der Aufstiegsexperte, der unter anderem für die SG Gahmen, Türkspor Dortmund, TSG Sprockhövel, ASC Dortmund und zuletzt FC Sarajevo-Bosna auflief.

Ist das Karriereende für den erfahrenen Abwehrspieler nun endgültig? „Nein“, sagt er, „ich werde definitiv weitermachen. Es gab schon Gespräche mit einem Verein. Sehr wahrscheinlich spiele ich in der kommenden Saison dort“, verrät er. Es soll sich dabei ebenfalls um eine Lüner Mannschaft handeln, deren Namen Buyruk aber noch nicht preisgeben will.

Trotz allem blickt Buyruk positiv auf seine Zeit an der Kreisstraße zurück. „Es war eine coole Zeit. Ich hatte tolle fünf, sechs Monate in Niederaden und habe richtig coole Jungs kennengelernt“, so der in Dortmund-Eving lebende Spieler. Nun wartet ein neues Kapitel auf ihn – und der TuS Niederaden muss einen Weg finden, die Saison ohne acht Leistungsträger vernünftig zu Ende zu bringen.