Für BW Alstedde läuft es in dieser Saison besser, als es die meisten erwartet hätten. Nach dem riesigen Umbruch im Sommer hat sich im Lüner Norden ein Team gefunden, das nicht nur sehr ansehnlichen Fußball spielt, sondern vor allem auch erfolgreich ist.
BW Alstedde im Kreispokal-Halbfinale
In der Kreisliga A2 Dortmund kann BWA sogar plötzlich wieder Hoffnung schöpfen, doch noch den Relegationsplatz zu erreichen. Dafür müsste allerdings zunächst das direkte Duell beim VfL Hörde am Sonntag (15 Uhr) gewonnen werden, und dann müssten die Dortmunder zusätzlich noch mindestens zweimal patzen.
Größer sind da die Chancen, im Kreispokal Dortmund einen einmaligen Vereinserfolg zu schaffen. Nachdem Alstedde unter anderem den Bezirksligisten SV Westrich und den Westfalenligisten Lüner SV aus dem Weg geräumt hat, steht der A-Ligist nun bereits im Halbfinale.
Während ein möglicher Kreispokal-Triumph natürlich schon Anreiz genug ist, könnte BWA schon jetzt kurz vor einem weiteren besonderen Erlebnis stehen. Die Lüner könnten sich nämlich (auch bei einem Ausscheiden) für den Westfalenpokal qualifizieren.
Erinnerungen an 2006: Duell mit BVB-Amateuren
Der westfälische Landespokal gibt klassentiefen Amateurvereinen die Möglichkeit, sich mit Profiklubs zu duellieren. So spielte der Werner SC aus dem Kreis Unna im vergangenen Herbst beispielsweise gegen den Drittligisten SC Verl. Es zählten auch Klubs wie Arminia Bielefeld oder der FC Gütersloh zu möglichen Gegnern. Der Lüner SV schaffte es vor sechs Jahren mal ins Viertelfinale und scheiterte im heimischen Schwansbell am Regionalligisten SV Rödinghausen.
Der ganz große Traum aller Westfalenpokal-Teilnehmer ist dabei der Sieg und die damit verbundene Qualifikation für den DFB-Pokal. Doch bis dahin ist es besonders für Kreisligisten natürlich ein weiter Weg. BW Alstedde war bisher ein einziges Mal Teil des illustren Teilnehmer-Feldes im Verbandspokal, schied am 3. Oktober 2006 aber als damaliger Bezirksligist in der zweiten Runde mit 0:8 gegen die Amateure des BVB aus.

Nun winkt dem Klub vom Heikenberg erneut die Chance zur Qualifikation – und das auf mehreren Wegen. Einerseits wäre es natürlich am „einfachsten“, den Dortmunder Kreispokal zu gewinnen. Alle Pokal-Sieger der 29 westfälischen Fußballkreise qualifizieren sich direkt für den Westfalenpokal. Zusätzlich zu allen Dritt- und Regionalligisten aus dem FLVW sowie den besten sechs Teams der Oberliga (keine zweiten Mannschaften) und den Meistern aller überkreislichen Ligen (Westfalen- bis Bezirksliga).
Weil allerdings der Fußballkreis Dortmund der größte im Fußball- und Leichtathletikverband Westfalen (FLVW) ist und durch obige Regelung nicht alle 64 Pokal-Plätze besetzt werden, dürfen die Dortmunder traditionell über den Kreispokal mit einem zweiten Starter auffüllen. Und da kommt plötzlich BW Alstedde ins Spiel.
Mögliche Teilnahme am Westfalenpokal
Wenn die Lüner das Endspiel erreichen sollten, wäre ein Platz im Westfalenpokal sicher. Doch auch bei einem Ausscheiden gegen den BSV Schüren ständen die Chancen gut. Warum?
Sollte der ASC 09 Dortmund im zweiten Halbfinale seiner Favoritenrolle gerecht werden, den VfR Sölde schlagen und sich dazu am Saisonende unter den besten Sechs der Oberliga Westfalen (aktuell Vierter) positionieren, bräuchten die Aplerbecker den Westfalenpokal-Platz gar nicht aus dem Kreispokal.
Gute Chancen für BW Alstedde
Im Extremfall wartet auf den Fußballkreis Dortmund und die Halbfinal-Teilnehmer also eine große Rechnerei. Auch ein Spiel um Kreispokal-Platz drei, das nur der Entscheidung um die Westfalenpokal-Teilnahme dient, ist möglich. Doch eines ist schon jetzt klar: Die Chancen für BW Alstedde stehen gut, in der kommenden Saison in einem Lostopf mit Dritt- oder Regionalligisten zu sein.