Das Spiel zwischen dem BV Brambauer IV und dem VfL Kemminghausen III in der Kreisliga C4 Dortmund ging eigentlich mit 8:3 an den Lüner Fußballklub. Trainer Serhat Kaplan setzte mit Aykut Bayrak allerdings einen Spieler ein, der nach seiner fünften Gelben Karte gesperrt war. Es war deshalb nicht möglich, Bayrak im elektronischen Spielbericht einzutragen, weswegen er kurzerhand unter einem anderen Pass spielte. Die Konsequenzen für den BVB sind groß. Der Sieg wurde aberkannt und das Spiel mit 2:0 für Kemminghausen gewertet, außerdem muss Bayrak vier weitere Spiele von draußen zugucken.
Spielertrainer Serhat Kaplan weist allerdings jede Absicht von sich. „Ich trage das nicht selbst ein. Wir haben einen Betreuer, der das macht, aber der ist nicht am Platz. Als er mich angerufen hat und mir sagen wollte, dass er Aykut Bayrak nicht eintragen kann, war ich schon auf dem Platz und habe mich aufgewärmt“, so Kaplan. Nach dem Spiel sei dem Schiedsrichter dieser Zustand dann aufgefallen. Er zitierte Kaplan zu sich.

„Er hat mir dann gesagt, dass das Bild ja nicht zu dem Spieler passt. Ich habe ihm zugestimmt. Ich hätte das auch leugnen können, aber ich habe zu unserem Fehler gestanden“, schildert Kaplan die Situation nach dem Spiel. „Ich wusste in dem Moment schon, dass die drei Punkte weg sind.“ Kaplan fasst das ganze Szenario simpel zusammen: „Das ist sehr doof gelaufen.“
BV Brambauer bangt um Aufstieg
Aykut Bayrak ist zudem noch der Kapitän des BV Brambauer IV, der aktuell in der Kreisliga C noch Ambitionen auf den Aufstieg hat. „Den Ausfall kann ich kompensieren, da haben wir genug Leute. Aber wir können jetzt nicht mehr aus eigener Kraft Zweiter werden, das ist sehr ärgerlich.“ Die Brambaueraner stehen derzeit mit 31 Zählern auf Platz fünf in der Tabelle und vier Punkten Rückstand auf Platz zwei. Ohne die drei verlorenen Punkte würde das Team lediglich einen Zähler hinter dem Aufstiegsplatz auf Rang drei in der Tabelle stehen.
Laut eigener Aussage war Kaplan die Sperre seines Spielers nicht bekannt. „Hätte ich das gewusst, dann hätte ich ihn auch nicht mit zum Spiel genommen und aufgestellt.“
Erst zur Rückrunde sorgte der 39-jährige Spielertrainer dafür, dass ein Betreuer neuerdings die Spieler in den Spielbericht einträgt. „Mir ist das selbst alles zu viel geworden. Ich bin Spieler, Trainer der vierten Mannschaft und im Jugendbereich. Dann muss ich mich auch noch um die Trikots und andere Sachen kümmern. Deswegen hatte ich den Betreuer geholt, den ich selbst ‚angelernt‘ habe“, so Kaplan. „In Zukunft werde ich die Einträge für die Spiele aber wieder selbst übernehmen, damit so etwas nicht noch einmal passiert.“
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