Serdar Bingöl war der Königstransfer des Lüner SV im Winter. Der ehemalige Leistungsträger von Türkspor Dortmund stand bis Anfang April aber lediglich einmal im Kader in der Westfalenliga 2. Seitdem setzte ihn eine Verletzung außer Gefecht. Im Gespräch mit dieser Redaktion klärt der 29-Jährige auf, was seinen Start beim Lüner SV ausbremste.
Serdar Bingöl laborierte an Muskelfaserriss
Das erste Spiel in 2025 gegen Vestia Disteln (4:5) absolvierte Bingöl noch über 90 Minuten, im Training nach dem Spiel passierte es dann: Der Außenverteidiger holte sich eine Zerrung im Oberschenkel.
Doch es kam noch schlimmer, wie Bingöl berichtet: „Ich habe zu früh wieder angefangen und dann ist aus einer Zerrung ein Riss geworden. Da hat falscher Ehrgeiz mitgespielt. Ich wollte direkt wieder zocken, aber dann ist es leider schlimmer geworden.“
Gegen den SV Hohenlimburg (2:1) stand Bingöl dann unerwartet direkt in der Startelf und absolvierte direkt wieder die volle Spieldauer. Dabei war ein Einsatz eigentlich noch gar nicht angedacht, geschweige denn über 90 Minuten: „Ich bin auf Risiko gegangen und habe wieder ein bisschen früher angefangen. Dann dachte ich mir, dass ich das Hohenlimburg-Spiel mitnehmen muss, weil das ein Sechs-Punkte-Spiel war. Zum Glück hat es geklappt.“ Nur Muskelkater am ganzen Körper habe er nach der Partie gehabt.

Der Sieg gegen Hohenlimburg war der erste sportliche Erfolg für den Lüner SV in diesem Kalenderjahr und war bitter notwendig. Mit noch sechs zu absolvierenden Spielen hat der Lüner SV jetzt nur noch vier Punkte Rückstand auf das rettende Ufer.
Schlussspurt in der Westfalenliga 2
Am kommenden Sonntag (27. April) empfängt der Lüner SV den BSV Schüren. Dort möchte Serdar Bingöl mit drei Punkten nachlegen und hat auch schon eine Marschroute, wie das gelingen kann: „Für die nächsten Spiele habe ich mir persönlich vorgenommen, dass wir erstmal hinten weniger Tore kassieren als wir vorne schießen. Wir machen vorne immer Tore. Nur das Problem ist, dass wir hinten extrem anfällig sind. Meine Aufgabe ist es, das Tor zu verteidigen, da muss ich mir ein bisschen mehr Mühe geben. Aber man will halt auch Tore schießen. Letztes Jahr in der Oberliga habe ich elf Tore geschossen als Rechtsverteidiger.“
Bingöl hadert aber auch mit den Ausfällen, die der Lüner SV in den vergangenen Wochen zu verzeichnen hatte. Spieler wie Jeffrey Malcherek, Lokman Erdogan oder Youssef Yesilmen verpassten alle Spielzeit. „Das Traurige ist, dass alles auf einmal gekommen ist. Ich glaube, wenn einer von den Jungs oder die Jungs noch fit wären, dann würden wir nicht da stehen, wo wir stehen. Dann wären wir schon da unten raus“, sagt der 29-Jährige. Zumindest Serdar Bingöl steht wieder auf dem Platz. Seine Erfahrung kann der Lüner SV gut gebrauchen.