Lüner SV sendet Lebenszeichen im Abstiegskampf Zwei Spielunterbrechungen und ewige Nachspielzeit

Von Florian Dellbrügge
Knapper Sieg in Hohenlimburg: Lüner SV sendet wichtiges Lebenszeichen
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Im Keller brennt noch Licht! Der Lüner SV hat sich am Sonntag beim SV Hohenlimburg durchgesetzt und einen Schritt in Richtung rettendes Ufer gemacht. Der Weg bis dahin hätte aber dramatischer kaum sein können.

Westfalenliga 2

SV Hohenlimburg – Lüner SV

1:2 (0:2)

Als am frühen Sonntagabend endlich der sehnsüchtig erwartete Abpfiff ertönte, war bei Giovanni Schiattarella zunächst gar keine Spur von Erleichterung zu sehen. Während die Mannschaft und die mitgereisten Anhänger des Lüner SV den 2:1-Sieg über den SV Hohenlimburg feierten, marschierte der Trainer schnurstracks in den Kabinentrakt des Erich-Berlet-Stadions. Schiattarella war außer sich ob der langen Nachspielzeit und der vielen Unterbrechungen in einem Spiel, welches kein Hollywood-Drehbuchautor besser hätte schreiben können. Aber der Reihe nach.

Lüner SV besiegt SV Hohenlimburg

Zunächst sahen die anwesenden Zuschauer ein ganz normales Westfalenliga-Spiel. Der Lüner SV übernahm schnell die Kontrolle und kam in der Anfangsphase in Person von Dario Biancardi zu den ersten Abschlüssen – zunächst aber noch ohne zählbaren Ertrag.

Anders dann in der 32. Minute: Nach einem langen Ball schaltete Biancardi am schnellsten und drang in den Strafraum ein. Dort umkurvte er Jonas Schilling im Tor der Hausherren und schob zur Führung für den Lüner SV ein.

Dario Biancardi steht auf dem Fußballfeld.
Dario Biancardi brachte den Lüner SV in Führung. © Dellbrügge

„In der ersten Halbzeit sind wir gut ins Spiel gekommen. Wir waren so zwischen der 20. und 30. Minute etwas wackelig, aber das Tor hat uns dann Sicherheit gegeben“, analysiert Schiattarella. Nach der Führung blieb der LSV auf dem Gaspedal und wollte direkt nachsetzen.

Das gelang dann kurz vor der Halbzeit. Nachdem der wieder gesunde Serdar Bingöl mit einem Abschluss noch gescheitert war, konnte Denis Czarnecki den Abpraller in die Maschen einköpfen (44.).

Nach dem Seitenwechsel zog sich der Himmel über Hagen immer weiter zu. Mit gefühlt jeder Wolke und jedem einsetzenden Regentropfen wurde die Partie jetzt dramatischer. Erst scheiterte Ayala Cardoniz gleich mehrfach daran, den dritten Treffer für den LSV zu erzielen. Und wie es dann so oft kommt, fiel das Tor auf der anderen Seite: Mit dem 1:2 von Saffet Davulcu war die Nummer auf einmal wieder offen (67.).

Spielunterbrechung nach Gewitter

„Nach dem 1:2 fängst du an zu denken. Du hast sofort im Kopf, dass du das Spiel vielleicht doch nicht gewinnen wirst“, so Schiattarella, der nachfolgend mit seiner Mannschaft zu einer Zwangspause verdonnert wurde. Und das im wahrsten Sinne des Wortes. Ein Gewitter sorgte für gleich zwei Spielunterbrechungen auf der Zielgeraden der Partie.

Die dadurch am Ende fast 30 Minuten länger dauerte, als geplant. Hohenlimburg versuchte hinten heraus alles, fand in der Nachspielzeit aber dann mehrfach seinen Meister in Alexander Rothkamm, der dem Lüner SV den Sieg mit starken Paraden festhielt.

Alexander Rothkamm hält den Sieg fest

„Durch viel Leidenschaft und hohe Intensität kann man Spiele gewinnen. Das war heute ein wichtiges Zeichen auch für die Köpfe der Jungs. Daher ist das Spiel und der Sieg superwichtig für uns“, bilanziert Schiattarella.

Der dann abschließend aber noch etwas loswerden musste: „Die Hauptdarsteller auf dem Fußballplatz sind die Spieler. Diese Rolle hat heute aber eine andere Person eingenommen. Und das ist für mich ein Unding. Gefühlt haben wir zwei Stunden gespielt. Das ist der Wahnsinn. Es war ein faires Spiel. Woher dann fünf Minuten Nachspielzeit in der ersten Halbzeit und am Ende des Spiels fast zehn Minuten Nachspielzeit kommen, bei aller Liebe, das kann ich nicht nachvollziehen.“

LSV: Rothkamm - Bingöl, Friesen (70. Yesilmen), Delija, Czarnecki (79. Yilmaz), Erdogan (86. Bena), Diallo, Putzig, Biancardi (69. Wiemer), Mikuljanac, Ayala Cardoniz (90.+5 Sekulic)

Tore: 0:1 Biancardi (32.), 0:2 Czarnecki (44.), 1:2 Davulcu (67.)