Sascha Holz ist enttäuscht über leichtfertigen Umgang des Lüner SV Spielberechtigung fehlte

Sascha Holz enttäuscht über leichtfertigen Umgang des Lüner SV bei HSM
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Ärger und Frust überschatteten Ende Januar die Hallenstadtmeisterschaft der Altherren in Lünen. Schon während des Turniers beschwerten sich einige Vereine über die Spielberechtigungen einzelner Spieler und bemängelten unter anderem das Alter der teilnehmenden Spieler. Nun wurde ein Spieler nachträglich disqualifiziert und damit auch der Stadtmeister-Titel des Lüner SV annulliert.

Youssef Yesilmen fehlte Spielberechtigung

Youssef Yesilmen, wohlgemerkt nominell seit seinem Winter-Wechsel Spieler der Westfalenliga-Mannschaft des Lüner SV, war noch nicht für das Turnier spielberechtigt. Somit wurde auf einer Sitzung Anfang der Woche beschlossen, dem LSV den Titel abzuerkennen. Die Vereine stimmten in der Mehrheit dafür, in diesem Jahr dann keinen Stadtmeister zu krönen. Final-Verlierer TuS Niederaden ging somit leer aus. Sascha Holz, Vorsitzender der Fußball-Fachschaft, berichtet, warum es zu dieser Entscheidung kam: „Der erste Impuls war natürlich, Niederaden zum Stadtmeister zu machen. Aber wir müssten ja alle Spiele des Lüner SV für die Gegner werten und das hätte ja auch die K.o.-Phase des Turniers verändert.“

Holz erklärt, warum es überhaupt zu dieser Problematik kommen konnte und kritisiert dabei auch den Umgang des Lüner SV mit der Thematik: „Es war so, dass bei mehreren Vereinen ein Pass noch nicht vorlag, beim TuS Niederaden zum Beispiel. Die haben aber sogar extra eine E-Mail von der Passstelle vorgelegt, dass der betreffende Spieler spielberechtigt ist. Beim Lüner SV gab es auch einen Fall. Ich fand es leichtfertig, dass der LSV da so ins Risiko gegangen ist, da die Spielberechtigung noch nicht da war.“

Foto Sascha Holz
Sascha Holz hätte sich einen vertrauensvolleren Umgang mit den Spielberechtigungen gewünscht. © Timo Janisch

In diesem Zuge nimmt Holz auch den Stadtsportverband aus der Pflicht: „Es ist im laufenden Betrieb gar nicht möglich, bei jedem einzelnen Spieler zu schauen, ob eine Spielberechtigung vorliegt oder ob ein gewisses Alter erreicht ist. Da muss man den Vereinen einfach vertrauen. Genauso ist es ja auch nicht der Sinn einer Altherren-Stadtmeisterschaft, wenn da Spieler spielen, die sonst zur ersten Mannschaft gehören.“

Fußball-Fachschaft verschriftlicht Regelwerk

Das Problem gestaltete sich bisher folgendermaßen: So gibt es zwar ein offizielles Regelwerk des DFB, welches die Spielberechtigungen bei den Altherren regelt. Interne Absprachen zwischen den Vereinen gab es aber in der Vergangenheit auch. Diese wurden bisher aber nicht niedergeschrieben. Ein Streitpunkt ist das Alter der Spieler. Beim DFB sind die Akteure spielberechtigt, die in dem jeweiligen Kalenderjahr das 32. Lebensjahr beenden. In manchen Durchführungsbestimmungen auf Kreisebene ist ein Aktiver erst spielberechtigt, wenn er seinen 32. Geburtstag bereits hinter sich gelassen hat. Ob ein Spieler parallel auch in den Senioren-Mannschaften zum Einsatz kommt, spielt für die Spielberechtigung indes keine Rolle.

Um zukünftig Diskussionen zu vermeiden, verschriftlicht die Fußball-Fachschaft nun auch ein für alle Vereine verbindliches Regelwerk für die nächsten Hallen- und Feldstadtmeisterschaften. So einigten sich die Beteiligten darauf, dass Akteure erst mit Ablauf des 32. Lebensjahres für die Turniere spielberechtigt sind. Darüber hinaus darf kein Spieler eingesetzt werden, der in der Saison mehr als fünf Spiele in einer Senioren-Mannschaft bestritten habe.

Bereitstellung von Pokalen nun Pflicht

Auch eine weitere organisatorische Sache ist nun schriftlich festgelegt. Unmut herrschte bei den Lüner Vereinen auch darüber, dass der Ausrichter Lüner SV keine Pokale für die Platzierungen vergab. In der Vergangenheit wurde diese Geste von anderen Vereinen stets eingehalten. Der Lüner SV habe sich dabei aber offiziell nichts zu Schulden kommen lassen, wie Sascha Holz erklärt: „In den Durchführungsbestimmungen, die wir von den Senioren übernommen haben, steht zwar drin, dass es Pokale für die ersten vier Teams geben soll. Das ist aber keine Pflicht für das Altherren-Turnier. In der Praxis haben es aber alle Ausrichter von sich aus gemacht und teilweise auch Geldpreise ausgelobt.“

Pokale in Nahaufnahme.
Pokale gab es beim Lüner SV in diesem Jahr bei der Hallenstadtmeisterschaft nicht zu gewinnen. © Goldstein

Dementsprechend habe man die Ausrichter nun verpflichtet, in Zukunft Pokale bereitzustellen. Den Frust der anderen Vereine kann Holz nachvollziehen: „Wenn sieben Vereine Pokals ausgeben und der achte nicht, dann kann ich verstehen, warum die Mannschaften sich aufregen. Der Lüner SV hat es nunmal nicht gemacht. Darum haben wir das mit aufgenommen. Wenn es nichts gibt, wird das Turnier entwertet.“

Im Sommer treffen sich die Altherren auf dem Feld zur Stadtmeisterschaft wieder. Dieses Turnier soll dann ohne Diskussionen im Nachgang über die Bühne gehen.