Sandro Plechaty tritt bei Rot-Weiss Essen auch immer häufiger in der Offensive in Erscheinung.

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Sandro Plechaty und der Traum von Liga drei: „Wollen das Vorjahr noch einmal toppen“

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Mit Rot-Weiss Essen steht Sandro Plechaty an der Tabellenspitze der Regionalliga West. Im RN-Interview spricht der 24-Jährige über sein großes Saisonziel und das Verhältnis zu den anderen Lüner Profis.

Lünen

, 06.01.2022, 18:00 Uhr / Lesedauer: 3 min

DFB-Pokal-Viertelfinale und die Vizemeisterschaft in der Regionalliga West – die vergangene Spielzeit hatte für Sandro Plechaty und Rot-Weiss Essen einige Highlights zu bieten. Doch die Krönung, der Aufstieg in die dritte Liga, blieb am Ende dennoch aus. Mittlerweile ist der verpasste Aufstieg ein halbes Jahr her und der 24-jährige Lüner steht mit RWE nach 20 Spieltagen an der Tabellenspitze.

Die Herbstmeisterschaft haben wir zum Anlass genommen, um mit dem Rechtsverteidiger über den bitteren Saisonausgang, seine aktuelle Top-Form und den Aufstiegskampf in der Regionalliga zu sprechen:

Sandro, erst einmal noch ein frohes neues Jahr. Allzu lang war die Pause für euch Spieler vermutlich nicht. Aber konntest du die Feiertage nach der harten Hinrunde dennoch genießen?

Ja, auf jeden Fall. Ich war an den Weihnachtsfeiertagen bei meinen Eltern zuhause und habe dann Silvester bei meiner Freundin und ihrer Familie verbracht. Das war eine sehr schöne Zeit. Ich konnte einfach mal etwas den Kopf frei bekommen und wieder neue Kräfte für die Rückrunde sammeln.

Im Sommer hast du deinen Vertrag in Essen bis 2024 verlängert. Was hat für dich damals den Ausschlag gegeben, bei RWE zu bleiben? Hätte es auch noch andere Optionen gegeben?

Ich musste da wirklich nicht lange überlegen. Ich fühle mich im Verein superwohl und bin auch mit meiner Position richtig zufrieden. Zu dem Zeitpunkt hatte ich auch noch mit meiner Verletzung zu kämpfen (Knorpelschaden, Anm. d. Red.). Wir haben vorher schon mit dem Verein zusammengesessen und über eine Verlängerung gesprochen. Der Klub hat mich dann während der Verletzung aber auch super unterstützt. Also am Ende hat einfach alles gepasst.

In der vergangenen Saison warfen Sandro Plechaty (r.) und Rot-Weiss Essen unter anderem auch Bayer Leverkusen (hier Karim Bellarabi) aus dem DFB-Pokal.

In der vergangenen Saison warfen Sandro Plechaty (r.) und Rot-Weiss Essen unter anderem auch Bayer Leverkusen (hier Karim Bellarabi) aus dem DFB-Pokal. © picture alliance/dpa/AP POOL

In der letzten Saison seid ihr nur knapp am Aufstieg gescheitert, konntet im DFB-Pokal sogar bis in das Viertelfinale einziehen – wie schwierig war es, nach dieser furiosen Spielzeit im Sommer quasi wieder bei Null anzufangen?

Das war ein wirklich aufregendes und spannendes Jahr mit einem sehr, sehr bitteren Ende für uns. Den Aufstieg so knapp am letzten Spieltag zu verpassen, war wirklich frustrierend und traurig. Es waren aber einfach auch viele Momente dabei, die wir genießen konnten und dann haben wir uns nach dem Saisonende auch schnell gesagt, dass wir in der neuen Saison wieder Gas geben und direkt wieder angreifen müssen.

Rein von den Ergebnissen her hätte die Hinrunde für euch kaum besser laufen können. Wie zufrieden seid ihr selber mit der ersten Saisonhälfte?

Die Hinrunde ist top gelaufen, aber wir wissen, dass wir uns noch in vielen Bereichen verbessern können. Sei es die Torausbeute oder die Defensivarbeit. Oben in der Tabelle zu überwintern, ist auf jeden Fall schön, aber abgerechnet wird erst am Saisonende.

Als Außenverteidiger hast du mittlerweile auch schon neun Scorerpunkte gesammelt. Hat sich deine Rolle innerhalb der Mannschaft in den letzten Monaten verändert?

Es hätten tatsächlich sogar noch mehr Scorer sein können (lacht). Aber Spaß beiseite: Ich habe da auf der rechten Seite schon meine Freiheiten. Wir spielen einen sehr offensiven Fußball, haben häufig den Ball und da habe ich dann auch viele Möglichkeiten, um mich offensiv mit einzuschalten. Aber in der Rückrunde möchte ich natürlich gerne doch noch mehr Scorerpunkte sammeln.

Die Tabellenspitze ist äußerst eng beisammen. Der Wuppertaler SV hat sich da als euer ärgster Verfolger herauskristallisiert. Dort spielen mit Philipp Hanke und Felix Backszat zwei weitere Lüner Fußballer. Hat man da untereinander zwischendurch mal Kontakt?

Ich kenne Philipp schon aus Brambauer-Zeiten und Felix habe ich ja dann als Spieler bei RWE kennengelernt. Das sind beides super Typen und es freut mich, dass sie mit ihrem Klub auch sehr erfolgreich sind. Wir hatten in der Hinrunde jetzt nicht so viel Kontakt, aber wenn wir uns bei den Spielen sehen, quatschen wir natürlich vorher mal. Während des Spiels sind wir dann aber keine Freunde (lacht).

Direkt zum Jahresauftakt steht am 23. Januar das Heimspiel gegen Wuppertal auf dem Programm. Wie wichtig ist die Partie und kann das schon ein entscheidendes Duell in Sachen Aufstieg werden?

Es ist einfach wichtig, gut in die Rückrunde zu starten. Ob der Gegner dann Wuppertaler SV heißt oder anders, ist erst einmal egal. Das Spiel ist genauso wichtig wie die anderen Partien.

Zum Ende noch ein kurzer Ausblick auf die zweite Saisonhälfte: Lediglich sechs Punkte trennen die ersten fünf Mannschaften. Ihr habt die beste Ausgangsposition. Worauf wird es in der Rückrunde besonders ankommen?

Es ist in dieser Saison durch die Konstellation definitiv noch einmal spannender als in der vergangenen Spielzeit – gerade auch für die Zuschauer. Letztlich kommt es darauf an, konstant zu punkten und sich möglichst wenig Ausrutscher zu erlauben. Wenn uns das gelingt, haben wir sicherlich gute Karten, das Vorjahr einfach nochmal zu toppen.