Nico Sonnen kehrt Wethmar den Rücken „Sicher nicht schön, den Verein so zu verlassen“

Von Till Schacht
Nico Sonnen verlässt TuS Westfalia Wethmar
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Der sportliche Abstieg steht seit Wochen fest, der fußballerische Neuanfang ist eingeleitet und trotzdem ist die Stimmung bei Noch-Fußball-Bezirksligist Westfalia Wethmar gelinde gesagt etwas gedrückt. Nach der Entscheidung, die zweite Mannschaft für die Erste aufrücken zu lassen, haben sich viele Spieler – mehr oder minder freiwillig – einen neuen Verein gesucht. Unter ihnen ist auch Nico Sonnen.

„Es ist natürlich nicht schön, den Verein so zu verlassen“, sagt Stürmer Sonnen, der ab Sommer für den Hombrucher SV die Fußballschuhe schnüren wird. Die Dortmunder stecken aktuell mitten im Aufstiegskampf um einen Platz in der Westfalenliga. „Die Gespräche haben mich überzeugt und ich gehe hier mit dem Verein im Guten auseinander“, betont der Noch-Wethmarer. Im Gegensatz zu vielen seiner Teamkollegen steht sein Wechsel allerdings schon länger fest.

„Ich wollte bereits im Winter zum HSV. Damals konnten sich mein damaliger Verein Nordkirchen und Hombruch allerdings nicht auf eine Ablöse einigen“, berichtet Nico Sonnen, der daraufhin zurück zu seinem Jugendverein nach Wethmar wechselte und mithelfen wollte, den Klassenerhalt doch noch zu sichern. Daraus wurde nichts.

Paul Mantei steht am Spielfeldrand.
Wethmars scheidender Trainer Paul Mantei hatte zuletzt Kritik an der Entscheidung des Vorstandes geäußert. © Heese

„Es ist mein Heimatverein. Hier bin ich groß geworden und meine Großeltern und meine Mutter wohnen in der Nähe“, beschreibt der Stürmer seine enge Bindung zum Verein. „Das mit dem Abstieg ist einfach schade.“

Zur jetzigen Situation im Verein, bei der zuletzt auch Kritik am Vorstand vom scheidenden Trainer Paul Mantei laut wurde, sagt Sonnen: „Ich glaube, es brauchte Veränderung. Ich kann das von der Vereinsseite her nachvollziehen. Man braucht jetzt einen Umbruch – eine Art Neuanfang.“

Neuausrichtung beim TuS ab Sommer

Doch bei allem Verständnis weiß auch der Bald-Hombrucher über die schwierige Situation seiner Teamkollegen, unter denen auch viele Freunde von ihm sind. „Das war dann bei der letzten Einheit schon sehr emotional und ist irgendwie auch traurig. Jeder geht jetzt einen anderen Weg“, so Sonnen. Trotzdem ist er sich sicher, dass der Kontakt untereinander und auch zum Verein gehalten wird. „Man wird sich über den Weg laufen und sicher auch ab und an mal am Platz vorbeischauen.“

Dass jahrelang am Cappenberger See Zusammenhalt, Geschlossenheit und Teamgeist auf und neben dem Platz im Vordergrund standen, verdeutlichen Sonnens Aussagen dabei umso klarer. Bleibt abzuwarten, welchen Weg der Verein ab kommendem Sommer mit der Neuausrichtung der ersten Mannschaft in der A-Liga gehen wird.

„Sie müssen in der Liga Fuß fassen, sich an den vorgegeben Plan halten und es sollte wieder eine vernünftige Infrastruktur geschaffen werden. Ich glaube, dann kommt der Aufstieg auf kurz oder lang von alleine“, skizziert Nico Sonnen die Zukunft des TuS. „Für den Lüner Fußball wäre es allein schon mit Blick auf das Derby gegen Alstedde schön, wenn sie so schnell es geht wieder hochkommen.“

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