Benjamin Fasse hört als Sportlicher Leiter auf Turbulente Zeit bei Westfalia Wethmar hält an

Benjamin Fasse hört als Sportlicher Leiter auf
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Während die meisten Lüner Vereine ganz gemütlich der Sommerpause entgegentrudeln, gibt es bei Westfalia Wethmar jede Menge Baustellen. Und nun hat sich eine neue aufgetan: Benjamin Fasse, Sportlicher Leiter des Bezirksliga-Absteigers, wird sein Amt zum Sommer niederlegen. Sein Rücktritt reiht sich ein in eine Abfolge von Ereignissen, die die letzten Wochen am idyllischen Cappenberger See ziemlich unruhig gemacht haben.

Zunächst stand der Abstieg aus der Bezirksliga fest, dann wurde öffentlich, dass Trainer Paul Mantei künftig nicht mehr an der Seitenlinie stehen wird. Es folgte die Entscheidung des Vereins, die zweite Mannschaft aus der Kreisliga A absteigen zu lassen, um nicht mit zwei Teams in einer Liga spielen zu müssen. Trainer der neuen Ersten wird Dominik Ciernioch, der aktuell viele Gespräche mit den Spielern aus erster und zweiter Mannschaft führt – wie sich die beiden Teams künftig zusammensetzen, ist noch nicht klar. Einige Spieler aus dem Bezirksliga-Kader werden den Klub aber verlassen. Genau wie der Sportliche Leiter.

Fasse will sich zu den Gründen seiner Trennung von Wethmar nicht äußern. Dass sie zeitlich mit der Zusammenlegung der Senioren-Mannschaften und dem freiwilligen Abstieg aus der A-Liga zusammenfällt, dürfte allerdings kein Zufall sein.

Hinter Fasse liegen nun knapp zwei Jahre als Sportlicher Leiter am Cappenberger See. Das Amt hatte er im September 2021 von Rolf Nehling übernommen. „Es hat mir sehr viel Spaß gemacht. Ich habe viele, komplett neue Menschen kennengelernt, ein Netzwerk aufgebaut und einen engen Draht zu den Spielern gehabt“, blickt Fasse positiv auf die Zeit zurück, schränkt allerdings ein: „Es gab natürlich auch weniger schöne Momente.“ Dazu gehört die Trennung von Steven Koch, den Wethmar in der Hinrunde der laufenden Saison entließ: „Danach hatte ich zwei Wochen Bauchschmerzen. Die Entscheidung war überhaupt nicht einfach, das bringt der Job aber eben mit sich.“

Und auch der Abstieg aus der Bezirksliga war hart für Fasse, der das Wethmarer Trikot in der Aufstiegssaison 2011 noch als Spieler trug. Anschließend war er Trainer der U23, Co-Trainer der ersten Mannschaft und zuletzt Sportlicher Leiter: „Der Abstieg ist mir schon echt nah gegangen. Letztes Jahr noch haben wir uns mit der Aufstiegstruppe von damals getroffen, passend zum zehnjährigen Jubiläum. Den Abstieg jetzt mitzuerleben, war nicht schön.“

Benjamin Fasse im Zweikampf.
Benjamin Fasse (l.) trug selbst lange Zeit das Trikot von Westfalia Wethmar. © Timo Janisch

Seine Nachfolge bei Wethmar ist aktuell noch nicht geklärt. Die Gespräche mit den Spielern führt Dominik Ciernioch, der dabei von weiteren Personen aus dem Verein unterstützt wird. Fasse wähnt den Verein in guten Händen: „Ich mache mir keine großartigen Sorgen um den Klub. Der Vorstand macht eine tolle Arbeit, ist sehr engagiert.“

Fasse selbst freut sich nun auf mehr Zeit mit der Familie. Dem Fußball will er zwar erhalten bleiben, „da habe ich aber keinen Druck und keine Eile“.

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