Die Umstände, unter denen ein Spieler, Trainer oder Funktionär in eine neue Rolle hineinrutscht, sind immer mal wieder kurios. Die Verantwortlichen beim Fußball-A-Ligisten VfB Lünen suchten schon länger einen Co-Trainer für Pascal Harder, Chefcoach der Ersten. Sie fanden ihn im eigenen Klub, weil Lukas Fluder sich mit einer Personalveränderung in seiner eigenen Mannschaft nicht anfreunden konnte.
„Pascal Harder hatte ja bislang keinen richtigen Co-Trainer“, berichtet Fluder, der in der Saison 2022/23 als Assistent von Timo Hoischen an der Seitenlinie der zweiten VfB-Mannschaft stand. „Und es stand dann ja früh fest, dass Timo aufhört und ein neuer Trainer kommen soll. Da habe ich mich dann nicht mehr so gesehen“, erklärt der 38-Jährige weiter.
Die Vakanz bei der Ersten: eine glückliche Fügung für Fluder. „Das war dann ja fast die einzige Möglichkeit für mich“, sagt er. Pascal Harder dürfte über den Zuwachs in seinem Trainerteam, das durch den spielenden Co-Trainer Maik Küchler, einen weiteren Neuzugang, komplettiert wird, ebenfalls glücklich sein.
VfB Lünen kann vorne mitmischen
Fluder sieht sich selbst als einen „verlängerten Arm des Coaches. Ich bin ein klassischer Co-Trainer, der fürs Warmmachprogramm zuständig ist, die Hütchen aufstellt und den Trainer in allen möglichen Dingen unterstützt.“ Die Zusammenarbeit mit Harder sei freundschaftlich: „Wir quatschen sehr viel. Ich bringe meine Gedanken ein und versuche, Ratschläge zu geben. Am Ende macht dann aber der Coach den Deckel drauf.“

Fluder stieg einst als Spieler mit den Südern in die Bezirksliga auf und hatte danach Stationen beim BV Brambauer, dem SV Preußen und dem BV Lünen. Dass er unter Harder selbst noch einmal kickt, soll die absolute Ausnahme bleiben. „Ab und zu mache ich bei den Trainingseinheiten mit, aber grundsätzlich bleibe ich Trainer“, erklärt er. Seiner Mannschaft traut er einen Platz unter den Top fünf der Kreisliga A zu, wenn denn das Verletzungspech nicht wieder so stark zuschlägt wie in den vergangenen Spielzeiten.
Mark Fluder verstärkt den VfB Lünen
Eine Ausnahme von seinem eigenen „fußballerischen Ruhestand“ würde sich Fluder allerdings noch wünschen. Im Sommer ist sein jüngerer Bruder Mark von Westfalia Wethmar an die Dammwiese gewechselt. Hatte Lukas da seine Finger im Spiel? „Teils, teils“, antwortet er. „Ich wollte Mark schon immer gerne zu mir holen, das war immer mal geplant. Jetzt ging es anfangs aber nicht über mich, sondern er hatte ein Gespräch mit Pascal. Und glücklicherweise hatte er diesmal noch nicht woanders zugesagt, wie es sonst schon oft der Fall war.“
Dann würde Lukas gerne noch einmal zusammen mit Mark auf dem Feld stehen. „Auch wenn es nur für ein Pokalspiel wäre“, so der Wunsch des 38-Jährigen. Dazu muss der jüngere Fluder nach einem Kreuzbandriss erstmal wieder fit werden. „Er ist aber schon sehr weit“, verrät sein Bruder.
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