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Nach Kader-Auflösung bei Preußen Lünen: „Es gibt immer noch viel Gemurmel“
Fußball: Kreisliga A
Knapp 20 Spieler und Trainer Stefan Urban verlassen Preußen Lünen. Nun geht der A-Ligist mit der zweiten Mannschaft ins Rennen. Neu-Coach Patrick Höfig ist zuversichtlich - und bastelt an Transfers.
Nach und nach kehrt Ruhe ein bei Preußen Lünen. Das war allerdings auch bitter nötig: Nachdem Stefan Urban im Februar seinen Rücktritt als Trainer des A-Ligisten verkündete, wurde die erste Mannschaft komplett zerpflückt: Fast im Tagesrhythmus verkündeten die umliegenden Vereine Neuzugänge – jeweils mit dem SV Preußen als abgebendem Klub.
Der SVP reagierte, zog die zweite Mannschaft hoch und wird mit ihr und seinem Trainer Patrick Höfig im Sommer die Herausforderung in der Kreisliga A bestreiten. Höfig ist zuversichtlich, dass der Sprung nicht zu groß sein wird – auch wegen der eigenen Neuzugänge.
„Es ist immer schön, wenn Ruhe eintritt“, sagt Patrick Höfig, stellt aber auch klar: „Es gibt immer noch viel Gemurmel außerhalb, irgendwo werden die Stimmen da auch nicht leiser.“ Kein Wunder: Dass eine Mannschaft derart auseinanderbricht, steht nun mal nicht auf der Tagesordnung.
Dennoch ist die Zukunft des A-Ligisten geklärt, weil die zweite Mannschaft in die Bresche springt. „Da müssen wir uns nichts vormachen: Das wird nicht einfach, schließlich kommen wir aus der Kreisliga C“, mahnt Höfig vor allzu hohen Erwartungen.
„Unser Ziel ist es schon, die Klasse zu halten“
Der SVP-Trainer und seine Mannschaft sind aber weit davon entfernt, als Kanonenfutter herzuhalten: „Unser Ziel ist es schon, die Klasse zu halten. Da wird es sicher auch die eine oder andere Reise für uns geben, aber wir machen uns nicht ins Hemd.“
Um dieser Herausforderung gewachsen zu sein, schwört Höfig auf den Teamgeist seiner Truppe: „Wir sind ein eingeschworener Haufen. Wir versuchen gegen jeden Gegner etwas mitzunehmen und wollen auch mal den einen oder anderen ärgern.“
Dafür haben sich die Preußen um Neuzugänge bemüht. Drei Wechsel stehen bereits fest – darunter auch der von Schlussmann Kevin Lange –, weitere sollen folgen. „Wir befinden uns noch in drei Gesprächen, da ist aber noch nichts spruchreif“, berichtet Höfig. Gesucht wird vor allem noch ein Spieler für den offensiven Bereich.
Die Horstmarer können sich allerdings auf Mladen Mitrovic freuen, der aus der eigenen A-Jugend hochrutscht sowie auf die Dienste von Joe Leese, der das sinkende Schiff der vormals ersten Mannschaft nicht verlassen hat und dem Klub treu bleibt.
Der große Teamgeist ist ein Argument für Neuzugänge
Doch wie überzeugt Patrick Höfig eigentlich die potenziellen Neuzugänge? In der Außendarstellung hat der Verein in den letzten Monaten schließlich nicht den allerbesten Eindruck hinterlassen. „Für uns spricht ganz klar der Teamgeist. Hier greift jeder dem anderen unter die Arme, es herrscht ein sehr freundschaftlicher Umgang, gleichzeitig integrieren wir die Neuen sofort“, sagt der Preußen-Coach.
Der Familienvater wird aktuell zeitlich deutlich intensiver eingespannt, die Vorfreude auf die Aufgabe in der Kreisliga A ist davon allerdings unberührt: „Ich habe richtig Bock darauf. Klar kostet das gerade alles mehr Zeit als vorher in der zweiten Mannschaft, aber ich habe mir vor der Entscheidung, das Traineramt zu übernehmen, viele Gedanken gemacht und bereue es nicht.“
Ohne Sportliche Leitung ist auch das Anwerben neuer Spieler Aufgabe von Höfig. Für seinen Kader hat er eine klare Vorstellung: „Wir wollen das familiär gestalten und viel mit jungen Spielern arbeiten, das bereitet mir auch den größten Spaß.“
Spaß ist ein gutes Stichwort – der kam bei Preußen Lünen in den letzten Wochen eher kurz. In der neuen Saison und mit der neuen Mannschaft soll sich das wieder ändern.
Seit 2019 als freier Mitarbeiter für Lensing Media im Einsatz. Hat ein Faible für sämtliche Ballsportarten und interessiert sich für die Menschen, die den Sport betreiben - von der Champions League bis zur Kreisliga.
