Spielabbrüche sind längst keine Seltenheit mehr auf den Sportplätzen in Nordrhein Westfalen. Gerade im Amateurfußball müssen sich die Schiedsrichterinnen und Schiedsrichter einiges gefallen lassen. Das zeigt auch das 9. Lagebild des Amateurfußballs, was der DFB jüngst veröffentlichte.
Dabei lässt der DFB auf Grundlage der Spielberichte des zuständigen Unparteiischen die Situation hinsichtlich Gewalt und Diskriminierung ermitteln. Die Spielabbruchquote des Fußball- und Leichtathletik-Verbandes Westfalen (FLVW) läge dabei bei 0,08 Prozent. Beim DFB ist die Rede von 850 Vorkommnissen, davon 512 Gewaltvorkommnissen in der vergangenen Saison. 374 Mal wurden Schiedsrichter als Geschädigte gemeldet. Die Zahl der Zuschauer als Beschuldigte stiege dabei. NRW spiegelt dabei den bundesweiten Trend wieder. Vor der Pandemie kam es laut DFB zu deutlich weniger Abbrüchen.
Vereine in der Verantwortung
Deshalb hat die FLVW die Strafen bei Gewaltvorkommnissen verschärft. Das greift schon seit Beginn der laufenden Saison. Nun wurden diese Veränderungen für den gesamten Amateurfußball in NRW verankert. Die Änderungen ermöglichen den Sportgerichten ein deutlich verschärftes Strafmaß bei Fällen von physischer Gewalt.
„Wir als Verband haben den Änderungsvorschlag Anfang des Jahres vorgebracht, um einer Entwicklung entgegenzuwirken. Der Kampf gegen Gewalt auf den Fußballplätzen ist die Aufgabe sämtlicher Beteiligter. Vereine und deren Mannschaften werden mit der Vorschrift verstärkt in die Pflicht genommen, Gewaltvorfälle auf den Fußballplätzen zu minimieren“, so Andree Kruphölter, Vizepräsident Amateurfußball im FLVW. So sollen die Strafen gegenüber der Vereine empfindlich ausfallen. Weitere Schritte des DFB sind Präventionsarbeit und Gewaltpräventionsprogramme.
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