Maik Küchler noch ohne Pflichtspieltor für den VfB Lünen „Die Kobra ist bislang ein Regenwurm“

„Die Kobra ist bislang ein Regenwurm“
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Mit der Empfehlung von 29 Saisontoren wechselte Maik Küchler im Sommer vom SV Preußen zum VfB Lünen. Klar, dass die Lünen-Süder sich vor allem auf Treffer des Routiniers gefreut haben – bislang wartet der A-Ligist allerdings noch darauf, dass der Knoten platzt.

Dass die Stimmung beim VfB dank des gelungenen Saisonstarts prächtig ist und auch die Mini-Flaute Küchlers eher humorvoll aufgenommen wird, zeigt ein Zitat von Trainer Pascal Harder, der über seinen Stürmer und spielenden Co-Trainer augenzwinkernd sagt: „Bislang ist die Kobra eher ein Regenwurm.“ Damit spielt Harder auf Küchlers Spitz- und Instagram-Namen „Cobra“ an. Der stamme noch aus seiner Zeit bei der Autobahnpolizei und in Anlehnung an die TV-Serie „Alarm für Cobra 11“, wie Küchler aufklärt.

Über den flapsigen, nicht ganz ernst gemeinten Spruch seines Trainers kann Küchler lachen: „Das ist doch witzig und gehört ja auch dazu. Generell haben wir viel Spaß in unserer Truppe und es ist wichtig, dass sich keiner von uns selbst zu wichtig nimmt.“ Zur guten Laune beigetragen hat sicherlich der gute Saisonstart mit 13 von 18 möglichen Punkten – auch wenn Küchler realistisch einordnet: „Von den Ergebnissen her war das in Ordnung, wenn man das letzte Spiel ausklammert. Fußballerisch aber haben wir noch viel mehr Potenzial.“

Beim VfL Hörde verloren die Süder zuletzt verdient, überzeugten spielerisch in den Partien davor allerdings auch nicht durchweg. „Da war kein Spiel dabei, in dem wir von Anfang bis Ende dominant waren“, merkt Küchler an.

VfB Lünen hat die beste Abwehr

Vielmehr seien es Kleinigkeiten gewesen, die den Ausschlag gegeben haben. Küchler sagt: „Bisher haben wir vor allem davon profitiert, dass unsere Defensive auftrumpft.“ Mit erst sieben Gegentoren ist die VfB-Abwehr die ligaweit sicherste, schon drei Mal stand am Ende die Null. „Wir lassen nicht so viel zu und wenn doch mal einer durchbricht, haben wir in Jörg Lemke bislang einen überragenden Torwart, das muss man einfach so sagen“, hebt Küchler den Schlussmann hervor.

Offensiv hingegen befindet sich der VfB mit bislang elf Toren im unteren Mittelfeld der Liga wieder. „Vorne haben wir eigentlich superviel Potenzial. Das kommt auf dem Platz bisher aber noch nicht rüber“, weiß auch Küchler, dass mit dem Personal, das die Süder im Angriff haben, deutlich mehr möglich ist.

Maik Küchler gestikuliert und spricht mit Pascal Harder und Oliver Hilkenbach.
Maik Küchler (l.) verpasste drei Spiele verletzungsbedingt. Nun kann Pascal Harder (M.), Trainer des VfB Lünen, aber wieder auf den Angreifer zählen. © Sprenger

Leon Broda, Fabian Schlein, André Richter, Maurice Adamsky, dazu der junge Nico Knäpper und Küchler selbst – besetzt ist die Offensiv-Abteilung des VfB ziemlich verheißungsvoll, noch aber zündet sie nicht so richtig. Zur Wahrheit gehört allerdings auch, dass Broda, Richter und Knäpper Spiele verpasst haben, angeschlagen waren und auch der Ex-Borker Küchler nur in drei von sechs Partien auf dem Platz stand.

„Ich hatte seit Saisonstart mit Oberschenkelproblemen zu kämpfen, die sind immer mal wieder aufgeploppt“, berichtet Küchler, der nach eigener Aussage noch nicht wieder bei 100 Prozent sei. Dass er noch ohne Tor ist, wurmt ihn trotzdem: „Sorgen mache ich mir deshalb keine, aber als Stürmer will man natürlich treffen, da hadere ich schon ein wenig.“

VfB Lünen gegen SF Sölderholz

Zwar helfe man der Mannschaft genauso, indem man Räume zulaufe, Pässe unterbinde und defensiv arbeite. „Ich bin aber auch einfach sehr ehrgeizig und möchte vorne treffen“, betont Küchler und schiebt nach: „Gut, dass wir andere haben, die treffen. Vor allem für Andi Richter hat es mich nach seiner Verletzung sehr gefreut. Der Kader ist insgesamt richtig gut zusammengestellt, da wurde im Sommer ein super Job gemacht.“

Fehlt eigentlich nur noch, dass auch Küchler zündet und wieder zur Kobra wird. Vielleicht schon diesen Sonntag, wenn der VfB die SF Sölderholz zu Gast hat (Anstoß 15 Uhr, Sportplatz Dammwiese)? „Mir sind vor allem die drei Punkte wichtig und dass wir eine Reaktion auf das letzte Spiel zeigen“, entgegnet Küchler: „Das hat der Trainer im Training sehr scharf angesprochen und nun wollen wir wieder dahin, wo wir vorher waren: Wir wollen wieder richtig Feuer drin haben, wieder richtig auf Attacke spielen.“ Eine Kobra, die ihre Zähne wieder ausfährt, dürfte dabei behilflich sein.

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