Der Lüner SV war im Fußball-Westfalenligaspiel gegen Preußen Espelkamp zwar über weite Strecken die tonangebende Mannschaft. Zu einem Sieg im heimischen Stadion reichte das aber nicht, im letzten Spiel des Jahres muss sich der LSV mit einem Zähler zufrieden geben und tritt damit auf der Stelle.
Westfalenliga 1
Lüner SV – Preußen Espelkamp 1:1 (0:1)
„Wir haben zwei Chancen und machen kein Tor. Espelkamp hat eine Chance und macht ein Tor“, fasste Lünens Trainer Axel Schmeing den ersten Durchgang pragmatisch, aber treffend zusammen. Denn während seine Mannschaft zwar deutlich mehr Ballbesitz verzeichnete und auch die besseren Offensivaktionen einleitete, gingen die Gäste mit einer Führung in die Kabine.
In der 18. Minute landete ein zunächst geklärter Ball erneut bei Espelkamp, das tief in der Lüner Hälfte dann leichtes Spiel hatte. Moritz Wefelmeier musste die Kugel nur noch querlegen, in der Mitte schob Lino Salle unbedrängt und ohne Probleme ein. Das war der erste gefährliche Angriff Espelkamps – Effizienz pur. Ganz anders, und das nicht zum ersten Mal in dieser Saison, der LSV: Nach mehreren Halbchancen wurde es nach 30 Minuten das erste Mal richtig zwingend, als Robin Rosowski den einlaufenden Sebastian Hahne bediente, der wiederum Milan Sekulic in der Mitte fand. Der Stürmer schoss den Ball aus aussichtsreicher Position aber in die Arme des Gäste-Torwarts.
Berghorst vergibt Doppelchance
Nicht viel besser machte es Nico Berghorst (39. Minute). Der Flügelspieler hatte nach einem von Marcel Reichwein klug weitergeleiteten Eckball die doppelte Ausgleichschance. Aus etwa zehn Metern schoss er aber erst einen Preußen an und jagte die Kugel im zweiten Versuch über den Kasten. „Da müssen wir wenigstens ein Tor machen“, stellte Schmeing klar, der nach dem Seitenwechsel ein leicht verändertes Spiel sah: „In der zweiten Halbzeit wurde es offener, da hatte der Gegner auch einige Chancen, Konter zu setzen.“
Lüner SV im Glück
Kurz nach Wiederbeginn hatte Espelkamp die Chance, den LSV kalt zu erwischen. Jörg Lemke im Lüner Tor war aber bereits hellwach und kurz vor dem heraneilenden Dominic Schmidt am Ball, der ansonsten wohl leichtes Spiel gehabt hätte (47.). Chancenlos wäre Lemke wohl wenig später gewesen, wenn Salle überlegter abgeschlossen hätte: Zunächst ließ der Preußen-Spieler Matthias Drees ganz alt aussehen, zielte frei vor Lemke aber neben den Kasten – Glück für den LSV (54.).
Auf der anderen Seite dauerte es bis in die Schlussviertelstunde, ehe die Gastgeber offensiv mal wieder gefährlich in Erscheinung traten. In der 77. Minute landete eine Flanke von Daniel Mikuljanac am Arm eines Gäste-Spielers, folgerichtig gab es Elfmeter.
Dafür war zuletzt Enis Delija zuständig, der fehlte allerdings gelb-rot-gesperrt. Für ihn übernahm Berghorst die Verantwortung und verwandelte cool in die Mitte. Für den nächsten Aufreger war ebenfalls Berghorst verantwortlich – diesmal aber aus negativer Sicht: Nachdem der Lüner bereits wegen Reklamierens verwarnt war, zog er in der 88. Minute das taktische Foul und flog vom Platz. „Bei der zweiten Karte muss er foulen. Bei der ersten ist es halt wieder Laberei. Das ist dumm und überflüssig“, ärgerte sich Schmeing.
Rosowski hat die letzte Chance
Danach wurde es auf beiden Seiten nochmal gefährlich. Wieder war es Salle, der jetzt Lukas Berger schwindlig spielte, aber am Pfosten vorbei schoss. Für den LSV hatte Rosowski die letzte Chance, nachdem er sich im Sechzehner durchtankte, aber den Zeitpunkt zum Torabschluss verpasste – es blieb beim 1:1.
LSV: Lemke – Berger, Drees, Rosowski, Reichwein, Sekulic, Hahne (76. Kücük), Mujkic, Berghorst, Mertens, Mikuljanac (84. Kurtulus)
Tore: 0:1 Salle (19.), 1:1 Berghorst (77./HE)
Gelb-Rote Karte: Berghorst (88.)
Lüner SV gegen Preußen Espelkamp: „Mit der Leistung aus dem Hinspiel wären wir Erster“
Azmir Alisic fehlt im Kader des Lüner SV: Das Problem sind kleine Knochenbrüche im Handgelenk
SG Gahmen wackelt lange im Spitzenspiel: Murat Büyükdere lädt zur One-Man-Show ein