Acht Spiele lang schwamm der Lüner SV auf der Erfolgswelle, auswärts beim RSV Meinerzhagen war damit nun Schluss. Trotz einer klaren Leistungssteigerung nach dem Seitenwechsel verlor der LSV – und das auf richtig bittere Art und Weise durch ein unglückliches Eigentor in der Nachspielzeit.
Westfalenliga 2
RSV Meinerzhagen – Lüner SV 2:1 (1:0)
„Das war eigentlich ein ungefährlicher Ball, der durch eine richtige Windböe aber doof kommt. Dani Mikuljanac will den wegköpfen, der senkt sich dann aber ins eigene Tor“, beschrieb Lünens Trainer Axel Schmeing die am Ende spielentscheidende Szene aus der Nachspielzeit.
Die Angelegenheit wird noch bitterer, weil der LSV nur wenige Sekunden zuvor selbst den Siegtreffer auf dem Fuß hatte: Enis Delija zimmerte die Kugel ans Lattenkreuz (90.). „Das wäre gar nicht mal unverdient gewesen, wenn der reinginge“, befand Axel Schmeing, dessen Mannschaft sich nach schwacher erster Hälfte im zweiten Durchgang aufraffte und Meinerzhagen dominierte.
Bis dahin war es allerdings ein langer Weg. „Der Gegner hat uns zunächst den Schneid abgekauft. Meinerzhagen hat sehr zweikampfbetont gespielt, der Schiri ließ auch viel durchgehen. Bis wir das mal verstanden und angenommen haben, waren schon 45 Minuten um“, analysierte Schmeing.
Enis Delija trifft für den Lüner SV
Folgerichtig gingen die Hausherren in Führung, Raphael Schwarzer überwand LSV-Torhüter Alexander Rothkamm nach elf Minuten. „Von uns war es bis zur Pause viel zu wenig, wir waren auch ständig zu spät. Meinerzhagen hätte durchaus 2:0 führen können“, haderte Schmeing.
Ganz anders aber der Auftritt der Lüner nach dem Seitenwechsel. „Da haben wir ein wenig umgestellt und wurden von Minute zu Minute tonangebender“, beobachtete der LSV-Coach, der Enis Delija aus der Innenverteidigung auf die Sechs vorzog und damit einen entscheidenden Impuls setzte. Delija war bester Lüner, kurbelte fast jeden Angriff an und war auch derjenige, der in der 66. Minute den Ausgleich besorgte. „Ein Distanzschuss aus etwa 20 Metern, der genau im Eck landet“, beschrieb Schmeing den Treffer.
Lüner SV verpasst Siegtor
Anschließend drückten die Lüner auf das Siegtor und hatten dieses auch mehrfach auf dem Fuß, insbesondere in der Schlussphase. Hakan Cevirme beispielsweise in bester Abschlusssituation, „freistehend knallt er das Ding aber in die Wolken“, so Schmeing zur Situation in der 85. Minute. Auch Mike Pihl ließ eine Großchance aus, ehe Delija das Lattenkreuz und Meinerzhagen im Gegenzug ins LSV-Herz traf.
„Wir müssen uns vorwerfen lassen, in der zweiten Halbzeit nicht mehr als ein Tor geschossen zu haben“, befand Schmeing, „davon abgesehen hat die Mannschaft nach der Pause aber Charakter bewiesen, defensiv wenig zugelassen und es insgesamt deutlich besser gemacht“.
Durch die Niederlage rutscht der Lüner SV erstmal auf den siebten Rang ab und hat mit Concordia Wiemelhausen am kommenden Sonntag den Tabellenzweiten zu Gast.
LSV: Rothkamm – Berger, Vrljic, Delija, Schmidt (84. Cevirme), Rosowski (46. Schultz), Hahne (84. Saritas), Carriazo, Kurtulus, Pihl, Mikuljanac
Tore: 1:0 Schwarzer (11.), 1:1 Delija (66.), 2:1 Mikuljanac (90./Eigentor)
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