Kaum zu glauben, aber es gab einmal eine Zeit, in welcher die Lüner A-Jugend-Mannschaften mit hochklassigen Fußball geschmückt waren. Lasst uns mal ein paar Jahre zurückgehen – in die Saison 2017/18.
Lüner Jugendfußball mit trauriger Entwicklung
Jeder einzelne Lüner Verein geht mit einer tüchtigen A-Jugend an den Start. Der Lüner SV steigt nach Jahren in der Kreisliga A frisch in die Bezirksliga auf. Der TuS Westfalia Wethmar spielte im Jahr zuvor sogar noch in der Landesliga. Alle anderen Teams kämpfen mit ihren A-Jugenden in den Kreisligen. Vom alten Glanz ist nun, sieben Jahre später, nichts mehr übrig.
Zurück in die Realität: Der TuS Westfalia Wethmar, das Lüner Aushängeschild des Jugendfußballs, musste nach dem Abstieg aus der Bezirksliga, die eigene U19 zurückziehen. Auch der BV Lünen, die SG Gahmen, der BV Brambauer, der SV Preußen Lünen sowie der VfB Lünen können (teils schon seit einigen Jahren) keine A-Jugend an den Start bringen. Einzig und allein BW Alstedde spielt seit dieser Saison wieder überkreislich.
Der Abstieg des Lüner Jugendfußballs ist dramatisch und spiegelt wider, wie schlecht die Vereine in den letzten Jahren mit der eigenen Jugendabteilung umgegangen sind. Zugegeben, die Anzahl der Jugendspieler hat sich in den vergangenen Jahren reduziert.
Das ist aber keine Erklärung oder Entschuldigung dafür, dass es in der Lippestadt auf dem Papier nur noch drei A-Jugend-Teams gibt. Die Lösung des Problems ist eine, die offensichtlich von vielen Klubs schlichtweg abgelehnt oder missachtet wird – die Gründung von Jugendspielgemeinschaften.
Nur noch drei A-Jugenden in Lünen
Beim TuS Westfalia Wethmar beschwerte man sich zuletzt über zu viele Absagen der A-Jugendlichen. Trotzdem wurde das Angebot einer JSG mit dem BV Lünen laut den Geistern nicht angenommen. Doch das war nur ein Beispiel. Die vielen Lüner Klubs nehmen sich die wenigen Jugendspieler selbst weg und tragen dadurch maßgeblich zum Aussterben des Jugendfußballes bei.
Dass Jugendspielgemeinschaften funktionieren, beweist außerhalb der Stadt zum Beispiel gerade die JSG Herbern/Ascheberg. Nachdem die A-Jugend des SV Herbern in die Kreisliga A abgestiegen war, bildeten sie mit dem TuS Ascheberg eine JSG.
Nun kämpft die neue Mannschaft mit einem großen Trainerteam und einem vollen Kader um den Wiederaufstieg. Etwas, was in Lünen vielen Jugendteams helfen würde. Stattdessen löst sich eine Jugendmannschaft nach der nächsten auf.
Vereine müssen fusionieren
Lüner Vereine, was ist es, das euch daran hindert? Ist es der Stolz und das Selbstverständnis, unbedingt eine eigene A-Jugend stellen zu wollen? Ist es, weil ihr nicht auf einen Nenner kommt oder fehlt Verantwortlichen das nötige Engagement? Egal, was es ist: Hier geht es um ein größeres Ziel.
Immer weniger Jugendliche wollen überhaupt noch Fußball spielen. Vereint euch, um jene, die noch Spaß am Spiel haben, die Möglichkeit zu bieten, ihren Sport auszuüben. Rettet den Jugendfußball und rettet euch selbst. Diese Stadt hat einen guten und breiten Jugendfußball verdient, also tut alles, um ihn zu fördern.