Ein Lüner Schiedsrichter, der mittlerweile seit 14 Jahren aktiv ist, ist jetzt vom Fußballkreis geehrt worden.

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Knapp 90 Einsätze in der Hinrunde: Fußballkreis Dortmund zeichnet Lüner Schiedsrichter aus

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Ein Schiedsrichter aus Lünen wurde vom Fußballkreis Dortmund für seine Leistungen an der Pfeife ausgezeichnet. Neben der Freude über die Wertschätzung hat er dazu einen besonderen Wunsch.

Lünen

, 13.01.2022, 11:55 Uhr / Lesedauer: 3 min

Im Rahmen der Aktion „Danke Schiri“ haben die Fußballkreise einmal im Jahr die Möglichkeit, besondere Leistungen der Männer und Frauen an der Pfeife zu würdigen.

Das hat auch der Fußballkreis Dortmund kürzlich wieder getan und in der Kategorie „Schiedsrichter U50“ ein Urgestein aus Lünen ausgezeichnet. Seit 2008 ist Kevin Bülhoff als Schiedsrichter auf den Plätzen im Kreis Dortmund zu finden.

„Paradebeispiel für einen Schiedsrichter“

All seine Erfahrung und sein stetiger Einsatz haben den Kreis dazu bewogen, ihn in diesem Jahr auszuzeichnen. „Kevin ist das Paradebeispiel für einen Schiedsrichter. Er ist total bescheiden, kommt selbst aus dem Fußball und steht hinter der Sache. Daher konnten wir ihn besten Gewissens auszeichnen“, erklärt Markus Schanz.

Der Vorsitzende des Kreisschiedsrichter-Ausschusses sagt weiter: „Kevin legt einen herausragenden Einsatz an den Tag und ist mit Leidenschaft Schiedsrichter. Er hat allein im ersten Saisonhalbjahr über 90 Einsätze als Schiedsrichter gehabt. Er ist samstags und sonntags auf dem Platz und das teilweise mehrfach. Dabei bleibt er immer bescheiden und ist super zuverlässig.“

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Worte, die Bülhoff sicherlich gerne hören wird. Von der Auszeichnung zeigte er sich aber dennoch überrascht. „Ich habe überhaupt nicht damit gerechnet. Als Markus dann auf einmal vor mir und meinen Assistenten stand und mich aufgeklärt hat, war ich sehr gerührt und habe mich echt gefreut“, erklärt der 31-Jährige, der seit Jahren für den BV Lünen pfeift.

Kevin Bülhoff hat viel Erfahrung gesammelt

Der Dauerbrenner an der Pfeife möchte dann aber auch im Moment der Ehrung noch bescheiden bleiben. „Ich würde mich nicht als besten Schiedsrichter in Dortmund bezeichnen. Ich bin erfahren, sehr erfahren sogar. Das können wir sagen.“

Markus Schanz vom Kreisschiedsrichter-Ausschuss fand viele lobende Worte für Kevin Bülhoff.

Markus Schanz vom Kreisschiedsrichter-Ausschuss fand viele lobende Worte für Kevin Bülhoff. © FLVW

Seit nunmehr 14 Jahren ist Bülhoff als Schiri aktiv. Die Schiedsrichterei schmackhaft gemacht hat ihm ein in Lünen durchaus bekannter Fußballer. „Ich bin durch Steven Zirwes dazu gekommen. Ich konnte damit neben der Schule ein wenig Taschengeld dazu verdienen. Und man konnte als Schiedsrichter kostenlos ins Stadion gehen“, so Bülhoff lachend.

Später Aufstieg in die Bezirksliga

Seine Karriere nahm anschließend den klassischen Weg über Jugend- und Seniorenspiele auf Kreisebene. Spät, mit fast schon 30 Jahren, kam dann aber noch die Berufung in den überkreislichen Fußball.

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„Er hätte nie danach gefragt, aber wir wollten seine Leistungen dann auch mit einem späten Aufstieg noch einmal belohnen und haben ihn dann vor zwei Jahren für die Bezirksliga gemeldet“, so Markus Schanz.

„Darüber habe ich mich damals natürlich auch sehr gefreut. Ich spüre einfach die Wertschätzung für meine Arbeit. Ich würde den Aufstieg aber auch vielen jüngeren Kollegen gönnen, die dann noch weiter nach oben aufsteigen können“, erklärt Bülhoff dann.

Gelbe Karte für den besten Freund

Eine Situation auf dem Fußballplatz ist dem Lünen besonders in Erinnerung geblieben: „Als ich noch nicht beim BV Lünen aktiv war, konnte ich mal ein Spiel des Vereins pfeifen – ein Topspiel gegen die SG Gahmen. Da waren 300 Zuschauer in der Geist und das Spiel lief gut. Ich wurde für meine Leistung gelobt und konnte meinem besten Freund, Chris Studnicka, mit einem leichten Grinsen im Gesicht sogar die gelbe Karte zeigen. Das ist ein Spiel, das dann schon im Gedächtnis bleibt.“

Doch Bülhoff möchte selbst gar nicht so sehr im Mittelpunkt stehen, hat für seine Zukunft vor allem einen Wunsch: „Mein größter Wunsch wäre es, dass die Schiedsrichter mehr Wertschätzung erhalten. Sowohl auf dem Platz als auch in den Vereinen.“

Bülhoff setzt sich vor allem auch für junge Kollegen ein

Dafür arbeitet Bülhoff auch abseits des Platzes viel. Er ist als Schiedsrichter-Pate Ansprechpartner für junge Kollegen, begleitet sie bei den ersten Einsätzen. Und beim BV Lünen sorgt er dafür, dass die Regeln stets bei allen Verantwortlichen ankommen und die im Verein tätigen Schiris bei der Stange bleiben.

So sagt Markus Schanz dann abschließend noch: „Kollegen von dem Karat kann man nicht nur im Verein, sondern auch im ganzen Kreis noch mehr gebrauchen.“