Keine Finanzspritzen - FLVW-Präsident Walaschewski spricht in einem Brief zu den Vereinen

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Keine Finanzspritzen - FLVW-Präsident Walaschewski spricht in einem Brief zu den Vereinen

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Wie geht es weiter im Amateurfußball? Sportlich und finanziell. Dazu verschickte Verbandschef Gundolf Walaschewski am Freitag einen Brief an die Vereine.

Lünen

, 28.03.2020, 06:00 Uhr / Lesedauer: 2 min

Gundolf Walaschewski, Chef des Fußball- und Leichtathletikverbandes Westfalen, hat sich mit einem Brief zum Coronavirus an die Vereine gewandt. Darin gab er Einblick in die Lage beim Verband, machte aber auch deutlich, dass Direkthilfen kein Thema sind, um die angespannte finanzielle Situation einiger Vereine zu beenden.

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Einen Großteil seines Offenen Briefs thematisiert Geld: In den Gesprächen mit Vereinsvertretern werde immer wieder deutlich, wie groß und beherrschend die finanziellen Nöte der Vereine sind. „Viele Sponsoren sehen sich nicht mehr in der Lage, sich im Amateurfußball zu engagieren, durch die Aussetzung des Spielbetriebs können vereinbarte Werbeleistungen nicht erbracht werden. Fehlende Eintrittsgelder und ausfallende Cateringmaßnahmen reißen ein zusätzliches Loch in die Vereinskassen“, sagte Walaschewski.

Die Botschaft: Der Verband tut etwas, aber Direkthilfen gibt es nicht

Als Entgegenkommen verwies der Verbandsboss auf den Beschluss Abgaben auszusetzen und keine Gebühren für die Rückrunde zu erheben. Eine Absage erteilte er Finanzspritzen: „Gelegentlich erreichen uns Bitten um direkte finanzielle Unterstützung für Vereine. Dazu sind wir zum einen finanziell nicht in der Lage – auch wir müssen für den Verband die Folgen der Corona-Krise kalkulieren, z.B. durch den Ausfall der nicht unbeträchtlichen Spielabgaben unserer Bundesliga-Vereine.“

Zum anderen „verbietet uns das Gemeinnützigkeitsrecht eine unterschiedliche Behandlung von Vereinen“, so Walaschewski. Aber: „Wenn Sie akut die Leistungen an den Verband nicht erbringen können, wenden Sie sich bitte an uns. Wir werden mit Ihnen zusammen eine Lösung finden.“

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Gespräche mit der Politik

Aber der FLVW stehe in Gesprächen mit der Politik. „Zusammen mit dem Landesportbund NRW kämpfen wir für eine Finanzunterstützung des Sports durch die Landesregierung. Gewerbliche und kommerzielle Sportunternehmen fallen unter diverse Rettungsschirme. Es muss aber auch darum gehen, das wirtschaftliche Überleben der gemeinnützigen sportlichen Infrastruktur und seiner Vereine zu sichern.“

Ein weiteres beherrschendes Thema sei, wie der Spielbetrieb fortgesetzt werden könnte. Wie erwartet machte Walaschewski keine Versprechen. Aber es gebe Gespräche - auch die Verlängerung der Saison über den 30. Juni hinaus sei Thema. Daraus ergeben sich Fragen der Spielberechtigung, Fristenverlängerungen für Trainerinnen und Trainer und dem Umgang mit dem Beginn der Sommerferien. Bei einem Saisonabbruch spielen Haftungsfragen eine Rolle.

Walaschewski will den Zusammenhalt stärken

„Uns ist bewusst, wie viel diese Krise nicht nur jedem einzelnen von uns, sondern auch unseren Vereinen und Aktiven abverlangt, und wir bedanken uns sehr herzlich für Ihr Verständnis, Ihre Geduld und auch Ihre Ideen“, begann Walaschewski seinen Brief. Er lobte das „gesellschaftliches Engagement“, Trainingseinheiten für alle ins Netz zu stellen, Hilfe beim Einkaufen anzubieten oder Blutspendeaktionen.

„Hier im Fußball- und Leichtathletik-Verband Westfalen (FLVW) jagt eine Videokonferenz die nächste Telefonkonferenz. Wir arbeiten intensiv an Antworten auf die vielen Fragen und an Lösungen für die vielseitigen Probleme, die die Corona-Krise für die Menschen in unserem Verbandsgebiet aufwirft“, erzählte Walaschewski.

„Erlauben Sie mir aber den Hinweis, dass wir den Höhepunkt der Corona-Krise noch nicht erreicht haben und insofern endgültige Antworten auf Ihre drängenden Fragen leider noch nicht möglich sind“, sagte der Verbandsboss.

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