Marc Woller hat am Montag seinen Abschied vom Lüner SV verkündet. Der Fußball-Westfalenligist präsentiert nun einen neuen Trainer, der ab sofort den Trainingsbetrieb beim LSV leitet.
Der Lüner SV hat seine Lösung für die laufende Spielzeit gefunden. Nachdem der Ex-Coach Marc Woller am Montag seinen Rücktritt verkündete, hatte der Fußball-Westfalenligist eine schnelle Lösung gesucht. Diese präsentierte der Westfalenliga-Zehnte nun in einer Pressemitteilung.
Der LSV-Vorstand um den Vorsitzenden Imdat Acar brachte bereits am Montag schnell den Namen Christian Hampel, aktuell Sportlicher Leiter der Lüner, ins Spiel. Am Dienstag erreichte diese Redaktion dann eine Pressemitteilung des Lüner SV, in der der Verein die Verpflichtung Hampels für den Cheftrainerposten bestätigte.
„Wir möchten Sie darüber informieren, dass unser Sportlicher Leiter, Christian Hampel, ab heute in Doppelfunktion Trainer und Sportlicher Leiter des LSV ist. Diese Aufgabe übernimmt er zunächst bis zum Ende der Hinrunde“, heißt es in der Pressemitteilung der Lüner.
Hampel wollte eine Trainerpause einlegen
Ursprünglich wollte Christian Hampel nach seiner Zeit als Coach beim Westfalenligisten FC Iserlohn zunächst eine Pause vom Trainerdasein einlegen - auch aus beruflichen Gründen. Der Verein gibt er in der Mitteilung an, dass Hampel sich zu diesem Schritt auch aus enger Freundschaft zum Vorsitzenden Imdat Acar entschieden habe. „Ich habe viele erfolgreiche und schöne Jahre beim LSV als Spieler und Trainer erlebt. Ich kann von mir behaupten, dass ich LSVer durch und durch bin. Deshalb ist es für mich eine Selbstverständlichkeit dem Verein in dieser doch sehr schwierigen und prekären Situation zur Verfügung zu stehen“, wird Christian Hampel in der Mitteilung des Vereins zitiert.
„Wir benötigen Ruhe“
„Als Sportlicher Leiter kann ich es auch nicht verantworten, dass wir mit einem neuen und unbekannten Trainer wieder bei Null anfangen und wir unsere Saisonziele vollkommen aus den Augen verlieren. Wir benötigen ab sofort Ruhe im Verein und in der Mannschaft. Zudem benötigen wir einen neuen Teamspirit und einen hohen Grad an Disziplin, damit wir durch eine gemeinsame harte Arbeit die Basis für eine höhere Platzierung in der Tabelle schaffen können. Es liegt mir fern, jetzt überzogene Ziele zu formulieren. Das wäre momentan auch absolut fehl am Platze. Step by step werden wir sehen, wo der Weg hinführt. Wenn wir zu einer verschworenen Einheit zusammenwachsen, dann ist mit diesen Jungs vieles zu erreichen“, wird Hampel weiter zitiert.

Christian Hampel ist neuer Trainer beim Lüner SV. © David Döring
Imdat Acar möchte unter die Top vier
Aufseiten des Vereins zeigte sich der Vorsitzende Imdat Acar in der Pressemitteilung hoch erfreut über die Verpflichtung Hampels als Cheftrainer. „Für uns gab es auch nur diese eine Lösung, weil Christian Hampel einen großen Teil dieser Spieler schon jahrelang kennt und ganz viele Spieler gerade seinetwegen zu uns gekommen sind. Außerdem hat Christian in dieser kurzen Zeit schon ein sehr enges und vertrauensvolles Verhältnis zu den Spielern aufgebaut. Wir erwarten somit einen menschlich und sportlich unproblematischen schnellen Übergang in eine erfolgreichere sportliche Zukunft. Mit seiner Tätigkeit verbinden wir die große Hoffnung, dass wir uns spielerisch, taktisch und konditionell so stark verbessern, dass wir noch ein gewichtiges Wörtchen um die Vergabe der ersten vier Plätze mitreden können“, wird Acar in der Pressemitteilung zitiert.
In der Pressemitteilung äußerte sich der Lüner SV auch zu der von Ex-Trainer Marc Woller aufgeworfenen Mentalitätsfrage der Spieler. Peter Marx, stellvertretender Vorsitzender des Vereins wird in der Pressemitteilung wie folgt zitiert: „Diese Frage haben wir uns schon vor der Saison bei der Zusammenstellung des Kaders gestellt. Deshalb haben wir in Abstimmung mit Christian Hampel einen erheblich veränderten Kader verpflichtet und bestimmten Spielern keine Steine beim Vereinswechsel in den Weg gelegt. Diese Mannschaft hat einen ganz anderen Charakter als letzte Saison. Deswegen stellt sich für uns auch nicht die Mentalitätsfrage.“
Verein bedankt sich bei Marc Woller
Bei Marc Woller hat sich der Verein in der Pressemitteilung noch einmal für die geleistete Arbeit bedankt. „Es tut uns wirklich leid, dass wir uns in einer solchen Situation voneinander trennen. Wir sind aber sehr froh, dass wir nicht im Unfrieden auseinander gehen. Man muss nämlich auch bedenken und berücksichtigen, dass die Aufgabe von Marc Woller bei unseren ambitionierten Zielen eine extreme Herausforderung und große Belastung für ihn war“, wird Arno Franke, Mitglied des erweiterten Vorstands, zitiert.

Marc Woller ist nicht mehr Trainer beim Lüner SV. © Timo Janisch
Ist bereits seit Kindesbeinen an von Ballsportarten – insbesondere Fußball – fasziniert. Stets neugierig auf der Suche nach Geschichten, auch abseits des Ballsports. Die Liebe zum Journalismus entdeckte er über sein großes Hobby: Fotografie.
