
© Johanna Wiening
Hakan Uzun über zwei „bombastische Jahre“ bei der SG Gahmen - doch es kriselte mit dem Trainer
Fußball
Der ehemalige Westfalenliga-Stürmer Hakan Uzun verlässt die SG Gahmen sofort. Die Gründe dafür nennt er glasklar: „Bei der SG Gahmen waren wir am Ende keine Familie mehr“.
Wenn man sich die Tabellensituation ansieht, dann überrascht dieser Abgang gewaltig: Hakan Uzun wird die SG Gahmen noch in der Winterpause verlassen, obwohl das Team in der Fußball-Kreisliga A2 Dortmund an der Tabellenspitze steht und die besten Chancen auf den Aufstieg in die Bezirksliga hat. Für seine Entscheidung führt der ehemalige Westfalenliga-Kicker aber menschliche Gründe an.
„Bei der SG Gahmen waren wir zuletzt keine Familie mehr“, sagt Uzun als erstes, angesprochen auf seine Abmeldung beim Verein. „Im Sommer gab es einen Riesen-Umbruch, der Vorstand war weg, der Trainer war weg. Von da an fehlte mir das Familiäre. Auch wenn immer noch viele coole Leute da sind, war die Atmosphäre seitdem ganz anders.“
Auseinandersetzungen mit dem Trainer: „Es harmonierte nicht so richtig“
Darum haben sich Uzun und die SG Gahmen geeinigt, künftig getrennte Wege zu gehen. „Auch wenn man die Spiele gewinnt und wie Gahmen auf Platz eins steht, hat es nicht mehr so viel Spaß gemacht“, sagt Uzun, der auch von kleineren Auseinandersetzungen mit Trainer Kadir Kaya sprach: „Es harmonierte einfach nicht so richtig.“

Hakan Uzun (am Ball) spielte eine Top-Vorbereitung im Sommer - hier im Spiel beim SSV Mühlhausen. In der Liga kam er verletzungsbedingt aber nicht mehr häufig zum Zug. © Schürmann
In der Hinrunde stand Uzun nur noch fünf Mal im Kader der SGG - immer in der Startelf. Doch ein und dieselbe Verletzung bremste den Stürmer, der 2019 vom Lüner SV nach Gahmen gewechselt war, immer wieder aus. „Ich musste immer wieder mit Muskelfaser-Anrissen aussetzen, aber ich denke, dass ich inzwischen noch stärker bin als zuvor“, sagt Uzun, der sich über seine fußballerische Zukunft noch nicht ganz im Klaren ist.
Gespräche mit mehreren Vereinen - von der Landesliga bis zur Kreisliga
„Bei einem neuen Verein habe ich mich noch nicht angemeldet“, sagt Uzun. Es gäe ein paar Mannschaften aus der Landesliga, Bezirksliga und auch Kreisliga, mit denen er in Verbindung stehe: „Die Zeit wird zeigen, wo ich künftig spiele.“ Uzun betont: „Das Finanzielle spielt dabei wirklich keine Rolle. Das Familiäre muss einfach passen.“
Seinen damaligen Wechsel nach Gahmen bereut der gelernte Sport- und Fitnesskaufmann keineswegs. „Die ersten zwei Jahre in Gahmen waren wirklich bombastisch. Das letzte halbe Jahr leider nicht mehr so. Trotzdem wünsche ich dem Verein viel Erfolg und nur das Beste. Ich drücke meinen Freunden die Daumen für den Aufstieg, aber das müssen sie jetzt eben ohne mich schaffen.“
Jahrgang 1992. Geboren und aufgewachsen in Unna. Kennt den Kreis Unna wie seine Westentasche, hat in seinem Leben aber noch nie eine Weste getragen. Wollte schon als Kind Sportreporter werden und schreibt seit 2019 für Lensing Media über lokale Themen - auch über die Kreisgrenzen hinaus.
