Bezirksliga-Fußball wird es in dieser und auch in der nächsten Saison bei der SG Gahmen nicht geben. Das ist spätestens seit Anfang August klar, als sich die erste Herrenmannschaft der SG Gahmen offiziell vom Spielbetrieb zurückgezogen hatte. Daraufhin verließen alle Spieler dieser Mannschaft mitsamt ihres Trainers Youssef Yesilmen den Klub. Ob die SGG in der Kreisliga A in der nächsten Saison einen Neustart wagt, ist zum jetzigen Zeitpunkt weiter unklar. Hasan Kayabasi, ehemaliger Sportlicher Leiter des Teams, wolle mit Ibrahim Ünal, Vorsitzender des Klubs, aber bald Gespräche über die Fortdauer der potenziellen ersten Mannschaft führen. Fußball wird auf dem Kunstrasenplatz der SGG dennoch gespielt. Sogar von einem Herrenteam, das die Fahne für die Gahmener hochhält.
SG Gahmen II spielt in der Kreisliga C
Die SG Gahmen verfügt über ein zweites Seniorenteam. In der Kreisliga C4 Dortmund kickt die Reserve der SG Gahmen, hält den Verein damit ein Stück weit am Leben. Sezer Deniz trainiert das Team. Wir haben mit ihm über die Spielzeit gesprochen und auch darüber, wie es ist, den Verein zu repräsentieren.
Vorab: Rein ergebnistechnisch ist die SG Gahmen II derzeit gewiss nicht erfolgreich. Die SGG-Reserve steckt in der Kreisliga C4 Dortmund unten fest, hat nach acht Spielen nur einen Sieg und Remis geholt, bei sechs Niederlagen. Das Torverhältnis von 6:41 spricht Bände. Und dennoch: Hört man Sezer Deniz zu, dann ist es gewissermaßen ein Erfolgskonzept, das die SGG II da präsentiert.
„Wir sind eine Truppe aus ehemaligen guten Fußballern im Amateurbereich. Wir sind schon so langsam ins Alter gekommen, sind eine Truppe aus guten Freunden, auch im privaten Bereich. Wir sind zusammengekommen und hatten das Ziel, mal wieder zusammen Fußball zu spielen. Natürlich als Hobby, ohne große Ansprüche und ohne große Erfolgsziele. Wir wollten einfach mal den Kreisliga-Fußball mit Sport und Spaß zusammenbringen und wie in alten Zeiten geschlossen auftreten“, sagt Sezer Deniz im Gespräch mit der Redaktion. Und das klappt. Oft nicht erfolgreich, aber zumeist mit Geschlossenheit und Spaß. Der stehe bei der SGG im Vordergrund.
Über eine familiäre Struktur verfüge die zweite Mannschaft der SG Gahmen, wie Sezer Deniz verrät. „Wir sehen uns nicht unbedingt als Mannschaft, sondern eher als kleine Familie. Unser Ziel war es, geschlossen irgendwo Fußball spielen zu können. Da hat uns die SG Gahmen mit dem Vorsitzenden Ibrahim Ünal und dem Sportlichen Leiter Hasan Kayabasi mit offenen Armen aufgenommen. Vielen Dank an dieser Stelle an SG Gahmen. Der Verein hat uns das ermöglicht, hat uns Freiheiten gegeben bezüglich Trainingszeiten, Platz und Kabine“, sagt er. Die SGG-Reserve befinde sich entsprechend in der zweiten Saison.

Sezer Deniz ist sich der Tatsache bewusst, dass die Ergebnisse oft nicht optimal sind. Im Fokus stehen die aber ohnehin nicht. „Wir sind eine Mannschaft, bei der andere Sachen im Vordergrund stehen. Wir versuchen, den Kreisliga-Fußball mit Spaß zu nehmen. Der ist in den letzten Jahren hinten rübergefallen, wenn man sich mal so anschaut, was in der Kreisliga passiert mit Ausschreitungen und viel zu ernsthaften Zielen, die in die Kreisliga nicht so ganz passen“, sagt er.
Doch nicht nur um Spaß solle es gehen. Deniz und sein Team wollen sich auch trotz des hohen Alters der Mannschaft noch weiterentwickeln. „Wir haben auch ein paar junge Leute dieses Jahr dazubekommen, die auch Geschwister und Bekannte von unseren Freunden sind. Unser Ziel ist es, irgendwie im gesicherten Mittelfeld zu landen und auch mal Ergebnisse zu holen“, sagt er.
SG Gahmen II trifft auf TuS Bövinghausen II
Am kommenden Sonntag, 20. Oktober, geht es für die Gahmener daheim gegen den TuS Bövinghausen II. Im Gahmener Kader fehlen derzeit eine Menge Akteure, urlaubs- und verletzungsbedingt. Gegen den TuS wolle Gahmen diszipliniert auftreten und den Kreisliga-Fußball in vollen Zügen leben. „Was sich daraus entwickelt, da sind wir offen. Es kann sein, dass wir unsere Mannschaft in den nächsten Jahren verstärken, aber wir möchten die SG Gahmen vor allem jetzt gerade, wo die erste Mannschaft fehlt, einfach so gut wie möglich repräsentieren.“