Die Amateurfußballer in Lünen wachen nach dem Gaumenschmaus und Fresskoma über Weihnachten langsam aus dem Winterschlaf auf und schon steht in Lünen das große Highlight an. Ab Freitag, 3. Januar, wird in der Rundsporthalle der Lüner Stadtmeister gesucht und einen Tag später gefunden.
Florian Bartel war Trainer des Lüner SV
Mit Blick auf das vergangene Jahr wird sich allerdings einiges verändern. Offensichtlich ist zunächst einmal, dass durch die Abmeldung der ersten Mannschaft der SG Gahmen ein Team weniger auf dem Parkett stehen wird. Aber auch die Kader sehen komplett unterschiedlich aus.
Beim Lüner SV zum Beispiel gibt es in Denis Czarnecki nur noch einen Westfalenliga-Spieler, der die Halle aus dem Vorjahr kennt. Auch ein neuer Coach steht dann am Rande der Bande, denn Siegertrainer Florian Bartel ist längst nicht mehr in Schwansbell am Werk.
„Das war ja damals meine erste Lüner Hallenstadtmeisterschaft. Die in Dortmund kenne ich aus dem Effeff, aber das war nochmal etwas komplett anderes“, erinnert sich der Ex-Coach. „Die Rundumbande verändert das ganze Spiel. Die Zweikämpfe sind viel härter, teilweise auch etwas überhart, muss ich schon sagen.“
Trotzdem schaut der Dortmunder gerne ein Jahr zurück. „Das war schon ein cooles Erlebnis. Wir sind ja mit der halben Zweiten angereist, um überhaupt noch eine Chance für eine erfolgreiche Rückrunde zu haben. Trotzdem wollten wir unbedingt gewinnen, dafür war die Qualität sicher noch groß genug. Aber in der Summe war das sicher kein Westfalenligist, der damals angetreten ist.“

Bis zum Schluss hatte der LSV 2023/24 keine größeren Probleme. Auch das Endspiel gegen eine SG Gahmen, die durch viele Rote Karten gebeutelt war, war ziemlich eindeutig. „Ich war eigentlich die ganze Zeit optimistisch. Natürlich haben uns die Sperren in die Karten gespielt, aber ich weiß gar nicht, ob das Spiel mit einem vollen Kader so anders gewesen wäre“, sagt Florian Bartel.
Er selbst hätte vor circa zwölf Monaten drei Ziele für sein Team ausgegeben, beinahe alle wurden erfüllt. „Es war nur unfassbar schade, dass Okan Saritas eine Rote Karte bekommen hat. Ich hätte es dem Jungen wirklich gegönnt, weiterzuspielen. Genau das war eben auch ein Ziel, dass wir keine Platzverweise kassieren, um die Leute nicht noch mehr gegen uns aufzuheizen.“
Denn klar: Beinahe die ganze Rundsporthalle wollte den Westfalenligisten verlieren sehen. „Der LSV ist einfach nicht der beliebteste Verein in Lünen, aber das ist auch in Ordnung. Ich habe im Vorfeld sehr viele Stimmen dazu gehört und muss ehrlich sagen, dass ich es mir noch etwas krasser vorgestellt habe. Aber das ist vielleicht auch anders, wenn du gebürtiger Lüner bist“, so der Ex-Coach.
Titelverteidiger bei der Hallenstadtmeisterschaft Lünen
Sowieso habe Bartel fast nur gute Erinnerungen an die vergangenen HSM. „Die Halle war immer rappelvoll, Wethmar hatte das echt gut organisiert. Ich bin mir sicher, dass es in diesem Jahr auch so sein wird.“ Zumindest hatte der Ausrichter BV Lünen bereits verkündet, dass alles so weit organisiert ist und es eigentlich endlich losgehen kann.
Spätestens zum ersten Spiel ab 17 Uhr werden die Leute dann am 3. Januar in den Kupferkessel by Aurubis strömen. Auch der Titelverteidiger-Trainer? „Ich habe mir den Termin auf jeden Fall in den Kalender eingetragen“, sagt Florian Bartel. „Es passt mir vermutlich etwas besser am Vorrundentag, ich freue mich einfach auf viele spannende Duelle.“
Trennung bei Wacker Obercastrop
Wieder ist der Lüner SV glasklarer Favorit, diesmal gibt es in der Lippestadt bekanntlich nicht mal einen Bezirksligisten. „Aber Alstedde hat auch ein paar richtig gute Jungs. Wethmar scheint ein paar Spieler zu schonen, sonst müsste man sie sonst mit auf der Rechnung haben“, weiß Florian Bartel, der zukünftig dann auch wieder auf eine neue Aufgabe als Trainer wartet.
Zuletzt gab der ehemalige Lüner sein Amt beim Westfalenligisten Wacker Obercastrop auf, seitdem ist es ruhig geworden um den 31-Jährigen. „Die Ruhe hat mir richtig gutgetan. Ich konnte einfach mal wieder ein paar andere Dinge angehen. Jetzt bin ich aber wieder offen für Neues und freue mich, wenn sich zeitnah etwas ergibt“, sagt Florian Bartel.