Michael Petry war einer derjenigen, die bei den 100 Meilen von Berlin das Ziel erreichten.

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Enorme Abbruch-Quote: Lüner Ultraläufer absolviert 160 Kilometer in 29 Stunden

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In Berlin stand im August ein ganz besonderes Lauf-Event auf dem Programm. Mit Michael Petry nahm daran auch ein Lüner Sportler teil, der dabei insgesamt 29 Stunden auf den Beinen war.

von Marius Paul, Maxim Steinbeck

Lünen

, 29.08.2021, 10:00 Uhr / Lesedauer: 2 min

Es sind Zahlen, die für den geneigten Hobbyläufer vollkommen unwirklich daherkommen: 160 Kilometer Strecke und eine Laufzeit von knapp 29 Stunden. Bei dem Lauf-Event „100 Meilen Berlin“ absolvierte Ultraläufer Michael Petry aber genau dieses Pensum. Und dabei hatte der Lüner kurz zuvor sogar noch den Halbmarathon in Nordkirchen bestritten.

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Knapp 500 Läufer gingen am Wochenende vom 14. und 15. August in Berlin an den Start. Auf dem Programm stand der Mauerlaufweg 2021. Ein Ultramarathon, der über 100 Meilen (160,9 Kilometer) durch die deutsche Hauptstadt führte. Mit Michael Petry stellte sich auch ein Lüner Läufer der enormen Herausforderung.

50 Prozent der Starter müssen frühzeitig abbrechen

„Um so einen Lauf zu absolvieren, muss man schon Bock haben, etwas Extremes zu machen. Ich wollte mir auch selber etwas beweisen und an meine Grenzen gehen“, erklärt Petry seine Beweggründe. Bei warmen Temperaturen und teils heftigen Windböen ertönte in Berlin der Startschuss. Voraussetzungen, die einige Konsequenzen haben sollten.

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„Das war definitiv kein idealer Lauf. Es war wirklich hart. Viele Sportlerinnen und Sportler waren schon nach 60 Kilometern am Ende und letztlich haben annähernd 50 Prozent der Starter abgebrochen. Normal ist eine Abbruchquote von etwa 25 Prozent“, so der Lüner.

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Gemeinsam mit einigen Anfängern sei Petry in Berlin an den Start gegangen – allesamt gelangten sie ins Ziel. Petry selbst kam nach 28:54:26 Stunden ins Ziel. Schlussendlich sei für ihn aber nicht die Zeit entscheidend, sondern der Umstand, dass er und seine Mitstreiter das Ziel überhaupt erreichen konnten.

Im nächsten Jahr soll ein 230-Kilometer-Lauf folgen

„Ich bin froh, dass solche Events wieder stattfinden können und generell in so einer Randsportart überhaupt organisiert werden“, erklärt Petry, der zeitgleich aber auch die Wichtigkeit der richtigen Vorbereitung hervorhob: „Um so einen Lauf absolvieren zu können, braucht man etwa vier bis fünf Jahre Vorbereitung“, so der Lüner.

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Das richtige Training beinhalte eine bewusste Ernährung und einen gezielten Plan. „Jemand, der einen Ultralauf bestreiten möchte, sollte mit einem Halbmarathon anfangen und sich dann nach und nach steigern. Man muss dabei auch Schmerzen ertragen können, aber es lohnt sich am Ende wirklich.“

Während für einen Hobbyläufer schon eben jene Distanz von 160 Kilometern nahezu unmöglich erscheint, ist für Petry das Ende der Leistungsfähigkeit laut eigener Aussage noch nicht erreicht: „Ich will im nächsten Jahr ein Rennen über 230 Kilometer bestreiten. Mein Traum ist es, irgendwann vielleicht einmal 300, 400 oder sogar 500 Kilometer am Stück zu laufen. Ich will herausfinden, was mein Körper leisten kann“, betont der Ultraläufer.

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