Doppelbelastung in der Vorbereitung: Warum diese Lüner Fußballtrainer ihre Spieler fordern
Fußball
Samstag Testspiel, Sonntag Pokalspiel: Mehrere Lüner Fußballmannschaften sind an diesem Wochenende doppelt gefordert. Warum das in fast allen Fällen sogar gewollt ist, verraten die Trainer.

Das Wethmarer Trainerteam, Andreas Przybilla (r.) und Volker Bolte (l.), fordert ihre Mannschaft am Wochenende doppelt. © Günther Goldstein
In einer Woche startet in den Amateurligen die neue Fußballsaison. An diesem Wochenende sind viele Lüner Fußballmannschaften gleich mehrfach im Einsatz. Der Lüner SV, Westfalia Wethmar, BW Alstedde und der SV Preußen sind sowohl in Pokalspielen als auch in Testspielen gefordert. Und diese hohe Belastung ist von den Trainern sogar gewollt.
Marc Woller: „Puls und Belastung hochfahren“
Der Fußball-Westfalenligist Lüner SV hatte bereits am vergangenen Wochenende eine enorm hohe Belastung. Am Samstag nahmen die Rot-Weißen an einem Tagesturnier teil. Am Sonntag bestritt man ein Testspiel gegen Landesligist SC Verl II. Nun sind die Lüner Spieler schon wieder doppelt gefordert.
Am Samstag, 3. August, geht es um das Weiterkommen im Westfalenpokal auswärts gegen Landesligist BSV Menden. Am Sonntag, 4. August, ist dann mit dem SC Wiedenbrück gar ein Oberligist zu Gast in Lünen (15 Uhr, Schwansbeller Weg 7a, Lünen). „Das ist so gewollt“, sagt Trainer Marc Woller. „In den letzten Wochen der Vorbereitung will ich den Puls und die Belastung hochfahren.“

Marc Woller meint, dass seine Spieler die Doppelbelastung aushalten können sollten. © Timo Janisch
Darauf würde aber im Training Rücksicht genommen. Die Trainingseinheiten am Montag und Freitag entfielen bei den Rot-Weißen, die sonst jeden Tag trainiert hätten. „Es gibt natürlich Spieler, bei denen sich diese Belastung sofort bemerkbar macht“, sagt Woller. So habe etwa Ali Bozlar mit Adduktorenproblemen zu kämpfen gehabt.
„Die Belastung sollten die Spieler schon aushalten können“, sagt Woller. Sowohl Samstag als auch Sonntag sollen Spieler auf dem Platz stehen, die auch für den Meisterschaftsstart am darauffolgenden Wochenende vorgesehen sind.
Westfalia Wethmar will mit der ersten Elf spielen
Das gilt auch für den Bezirksligisten TuS Westfalia Wethmar. Die Grün-Weißen spielen am Samstag, 3. August, zunächst ihr letztes Testspiel. Das Team von Andreas Przybilla empfängt um 17 Uhr den Bezirkligisten Hammer SpVg II (Wehrenboldstraße, Lünen). Am Tag darauf geht es in der 2. Runde des Kreispokals Unna-Hamm zum C-Ligisten SV Afferde (15 Uhr, Afferder Weg 180, Unna).
Diese Doppelbelastung war zwar nicht bewusst gewählt. Doch es ist alles andere als schlimm, wie Przybilla betont. „Mit dem Termin der zweiten Pokalrunde habe ich so nicht gerechnet“, sagt der Wethmarer Trainer. Eins ist jedoch klar: An beiden Tagen will Przybilla die beste Elf spielen lassen.

Andreas Przybilla will im Kreispokal kein Risiko eingehen. © Patrick Schröer
„Wir sind schon in der ersten Pokalrunde gerade so mit einem blauen Auge davon gekommen“, so Przybilla, der also nicht Spieler der zweiten Mannschaft gegen C-Ligist Afferde spielen lassen will. Zudem sei es eine Woche vor dem Saisonstart wichtig, dass gewisse Dinge ineinander greifen. „Ich erwarte, dass man deutlich sieht, was wir uns in den letzten sechs Wochen erarbeitet haben“, so der Trainer.
Zwei Generalproben für Blau-Weiß Alstedde
Ein ähnliches Programm hat der ambitionierte A-Ligist BW Alstedde vor sich. Die Nordlüner spielen am Samstag gegen die U23 von TuS Wetsfalia Wetmar (15 Uhr, Wehrenboldstraße, Lünen). Im Dortmunder Kreispokal reisen die Nordlüner am Sonntag zum B-Ligisten TuS Eving Lindenhorst (15 Uhr, Probstheidastraße 13, Dortmund).

Thomas Westrup und Blau-Weiß Alstedde sind am Wochenende zweifach gefordert. © Timo Janisch
„Unsere zwei Spiele sehen wir als Generalproben für die Meisterschaft an“, so Thomas Westrup, Co-Trainer der Alstedder. Auch BWA hat sich bewusst für eine Doppelbelastung entschieden. „Alle Spieler sind auf dem gleichen Fitnessstand. Jeder soll sich noch einmal zeigen können, damit wir Rückschlüsse für die Trainingswoche vor dem Ligastart ziehen können“, so Westrup.
Preußen-Trainer Stefan Urban: „Spieler stehen voll im Saft!“
Besonders gefragt sind die Spieler in Horstmar. Der SV Preußen bekommt es mit zwei Ligakonkurrenten zu tun: am Samstag beim eigenen Turnier mit der SG Gahmen, im Kreispokal am Sonntag mit Eving Selimiye Spor. Nach dem Spiel gegen TSC Kamen am Donnerstagabend bat Trainer Stefan Urban sein Team am Freitag sogar zu einer weiteren Trainingseinheit. Überlastest das nicht die Spieler?

Stefan Urban, Trainer des SV Preußen, sieht sein Team jeden Tag. © Günther Goldstein
„Ganz klar nein!“, sagt Urban. „Es hat sich noch niemand beschwert. Die Jungs können und haben auch Bock. Wir haben ein Team mit Durchschnittsalter von 21 Jahren. Die stehen voll im Saft.“ Außerdem könne man das Training dosieren, betont Urban. Am Freitagabend beispielsweise stand mit 24 Leuten Stellungsspiel und Videoanalyse auf dem Programm.